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Kürzere Antibiotikaeinnahme bei Infekten wirksam


Experten
Kürzere Antibiotikaeinnahme bei vielen Infektionen genauso wirksam

dpa

Aktualisiert am 07.11.2017Lesedauer: 2 Min.
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Symbolbild (Quelle: Science Photo Library)

Normalerweise sollte Antibiotika bis zum Ende der Packung eingenommen werden. Jetzt scheint diese Ansicht überholt und eine kürzere Einnamezeit hat sogar Vorteile.

Antibiotika auch noch nach dem Verschwinden der Symptome und stets bis zum Packungsende einnehmen - so lautet die Faustregel. Diese Empfehlung für die Antibiotikaeinnahme ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) allerdings überholt. Untersuchungen der vergangenen Jahre lieferten immer mehr Belege, dass bei vielen Infektionen eine kürzere Einnahmezeit genauso wirksam sei, erklärte die Fachgesellschaft am Montag in Köln anlässlich der bevorstehenden Weltantibiotikawoche der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Eine kürzere Therapie habe zudem den Vorteil, dass weniger resistente Erreger entstünden. Dennoch sollten Patienten Antibiotika nicht in Eigenregie absetzen, sobald sie sich besser fühlten, warnten die Experten. Das Vorgehen sollte abhängig von der bakteriellen Infektion und in enger Absprache mit dem Arzt abgesprochen werden. Eine Pauschalisierung, dass nunmehr immer kurz therapiert werden dürfe, könne für manche Patienten gefährlich sein, warnte die Gesellschaft.

Kommender Montag Beginn Antiobiotikawoche

In den vergangenen Jahren mehrten sich demnach Studien, wonach bei verschiedenen Infektionen kürzere Antibiotikatherapien einer längeren Therapie gleichwertig oder sogar überlegen sind. In Studien erwies sich zum Beispiel bei einer ambulant erworbenen Lungenentzündung eine fünftägige Antibiotikatherapie als ebenso wirksam wie eine zehntägige. Im Fall einer schweren Infektion mit Staphylokokken dagegen müssen Betroffene Antibiotika oft mehrere Wochen lang zu sich nehmen. Hier könnte eine zu kurze Therapie zu Komplikationen führen.

"Viele Jahre ist man davon ausgegangen, dass eine längere Antibiotikatherapie die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr der Infektion oder die Ausbildung von Resistenzen verringert", erklärte der DGI-Vorsitzende Gerd Fätkenheuer. Dahinter stand der Gedanke, möglichst alle krankmachenden Bakterien abzutöten. Heute sei bekannt, dass je länger die Bakterien dem antimikrobiellen Wirkstoff ausgesetzt sind, desto wahrscheinlicher überwiegend gegen das Mittel unempfindliche Erreger überleben.

Mit der am kommenden Montag beginnenden Weltantibiotikawoche will die WHOauf die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Antibiotika aufmerksam machen, um die Ausbreitung von Resistenzen einzudämmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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