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Stiftung Warentest: Rezeptfreie Medikamente – oft sinnlos, manchmal schädlich


Untersuchung der Stiftung Warentest
Rezeptfreie Arzneimittel sind oft sinnlos, manchmal sogar schädlich

t-online, Larissa Koch

Aktualisiert am 07.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Medikamente in einer ApothekeVergrößern des BildesRezeptfreie Arzneimittel machen rund die Hälfte der abgegebenen Packungen aus. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Apotheken sind voll mit rezeptfreien Arzneimitteln. Vor allem während der Erkältungssaison verkaufen sie sich hervorragend. Darunter sind auch Präparate, die nach heutigen Vorgaben keine Zulassung erhalten würden.

Die Stiftung Warentest hat sich 35 beliebte Arzneimittel genauer angeschaut. Dazu haben die Verbraucherschützer diverse Studien ausgewertet.

Und das kam dabei heraus: Viele dieser Mittel gegen Erkältungskrankheiten oder andere Beschwerden wie Verstopfung oder Sodbrennen sind "wenig geeinget". So enthalten etwa die beliebten Präparate wie Wick MediNait, Grippostad C oder Aspirin Complex verschiedene Wirkstoffe in Kombination. "So ein Gießkannenprinzip ist aber nicht sinnvoll", sagt Dr. Bettina Sauer von der Stiftung Warentest. "Stattdessen sollte man die Symptome gezielt behandeln, die einem wirklich zu schaffen machen, zum Beispiel kurzfristig einen Hustenstiller oder ein Nasenspray nehmen."

Die Medizinexperten der Stiftung erklären, dass medizinische Lutschtabletten nicht nötig sind, wenn der Hals kratzt. Zuckerfreie Bonbons seien genauso geeignet. Wichtig ist nur, den Speichelfluss anzuregen, damit die Schleimhäute in Mund und Rachenraum gut befeuchtet werden.

Kopfschmerzen nicht mit Kombipräparaten behandeln

Auch Kopfschmerzen sollte man gezielt mit einem Wirkstoff behandeln, rät die Stiftung Warentest. Komplexe Wirkstoffkombinationen seien nicht sinnvoll. Dazu gehörten etwa Thomapyrin oder Neuralgin. Diese Kombipräparate würden verschiedene Risiken bergen. Die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen ist deutlich erhöht. Dazu rechnen die Tester auch das Kombipräparat Doppel Spalt compact gegen Schmerzen. Manche Mittel enthalten beispielsweise Alkohol und den Wirkstoff Paracetamol. Diese Kombination belastet die Leber besonders. Schmerzmittel mit einem einzelnen Wirkstoff wie Ibuprofen oder Paracetamol seien vorzuziehen.

Rezeptfreie Medikamente in der Kritik

Die Verbraucherschützer überprüfen regelmäßig rezeptfreie Medikamente, die sich gut verkaufen. Gerechtfertigt ist das oft nicht. Von den 1.500 untersuchten Präparaten bekommen etwa 500 schlechte Noten. Entweder belasten sie den Körper unnötig, wirken nicht oder die Wirkung steht nicht im Verhältnis zu den unangenehmen Nebenwirkungen.

Die Stiftung Warentest hat in ihrem Handbuch Medikamente im Test 8.000 Präparate auf ihre Wirksamkeit hin beurteilt. Online sind diese Informationen erhältlich unter www.test.de/medikamente. Alternativvorschläge zu gängigen aber wenig geeigneten Medikamenten findet man unter www.test.de/beliebte-medikamente.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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