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Wie gut beraten Hausärzte ihre Patienten?


Test der Verbraucherzentrale
Wie gut beraten Hausärzte ihre Patienten?

t-online, Larissa Koch

16.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Blutdruck wird gemessen: Wie qualifiziert der eigene Hausarzt ist, können Laien nur schwer beurteilen.Vergrößern des BildesBlutdruck wird gemessen: Wie qualifiziert der eigene Hausarzt ist, können Laien nur schwer beurteilen. (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa)
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Die Wahl des Hausarztes ist eher eine zufällige. Die meisten nehmen einfach den, der am nächsten ist. Wie qualifiziert er ist, lässt sich nicht so ohne Weiteres herausfinden. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat jetzt 28 Allgemeinmediziner und Internisten getestet.

Patienten entscheiden bei der Wahl ihres Hausarztzes meist nach Wohnortnähe, Sympathie, ob sie sich gut aufgehoben fühlen und ob der Arzt kompetent wirkt. Wie es wirklich um seine Qualifikation steht, können Laien nur schwer beurteilen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat deshalb bundesweit 28 Hausärzte "untersucht", um sich ein Bild von der Beratungs- und Diagnosequalität der Praxen zu machen. Dazu schickte sie eine Patienten mit chronischer Müdigkeit in die Praxen der Allgemeinmediziner zu einem Erstgespräch.

Beurteilt wurden die Qualität folgender Bereiche:

  • Anamnese
  • Untersuchung
  • Diagnose
  • Beratung
  • Arzt-Patient-Beziehung

Was bedeutet Anamnese?

Die Anamnese ist ein Gespräch zwischen Arzt und Patient zur Klärung der medizinischen Vorgeschichte und der von der Patientin oder dem Patienten wahrgenommenen Krankheitszeichen. Die Informationen aus der Anamnese sind der erste Schritt auf dem Weg zu einer Diagnose und dienen als Entscheidungsgrundlage für weitere Untersuchungen.

Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Leistungen der Ärzte im Schnitt nur befriedigend

Die Hausärzte erhielten von der Patientin nur eine mittelmäßige Bewertung. Die Durchschnittsnote war 3,1. Etwa 15 Prozent der Hausärzte machten demnach hervorragende Arbeit und bekamen die Schulnote 1. Allerdings erhielten genauso viele Ärzte die Note 5 und wurden somit mangelhaft beurteilt. Die Note 2 oder 3 bekamen insgesamt 50 Prozent der besuchten Ärzte. Die Arbeit des restlichen Fünftels war mit der Note 4 nur ausreichend.

"Die Krankengeschichte der Patientin wurde nur von einem Drittel der Ärzte im ersten Gespräch einigermaßen ausführlich erfasst und die psychosozialen Aspekte in die Diagnosefindung einbezogen", heißt es in der Pressemitteilung der VZ-Hamburg. Psychosoziale Faktoren sind Einflüsse aus dem sozialen Umfeld der Patienten, wie etwa die Familie, die auf die Entwicklung und Ausprägung der betroffenen Psyche einwirken können.

Allgemeinmediziner fragten genauer nach

Bei der Berücksichtigung dieser Faktoren und der Krankengeschichte habe sich die Leistung zwischen Allgemeinmedizinern und Internisten, die als Hausärzte niedergelassen sind, deutlich unterschieden: "Fachärzte für Allgemeinmedizin fragten die Patientin häufiger auch schon im Erstbesuch nach ihrer psychosozialen Situation, während Internisten sich stärker auf die somatischen Aspekte konzentrierten, organbezogen schauten und entsprechende Untersuchungen vorschlugen“, berichtet Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Und es zeigte sich noch ein Unterschied: Ärztinnen untersuchen ihre Patienten anders als Ärzte. So fragten die weiblichen Mediziner ihre Patienten aktiver nach ihrer Vorgeschichte, Lebensumständen und konkret nach belastenden Faktoren. "Deswegen schnitten Medizinerinnen bei unserem Ärzte-Check mit einer Durchschnittsnote von 2,3 sehr viel besser ab als ihre männlichen Kollegen mit 3,7. Das hat uns selbst erstaunt", so Kranich.

Auch Zeit spielte eine Rolle

Ärzte, die sich mehr Zeit für ihre Patientin nahmen, schnitten meist auch besser bei der Gesamtbewertung ab. Drei der vier besten Ärzte verbrachten mit der Patientin 22 bis 45 Minuten. Drei Ärzte zeigten aber auch, dass eine sehr gute Untersuchung auch in 10 bis 15 Minuten durchgeführt werden kann.

Für die Bewertung der Ärzte verwendete die Verbraucherzentrale eine Checkliste. Die erstellten die Verbraucherexperten auf Grundlage von medizinischen Leitlinien, Empfehlungen von Patientenschützern, der medizinischen Fachgesellschaften sowie der Rechtssprechung im Patientenrecht. Die VZ ließ sich zudem von Ärzten beraten, die medizinische Gutachten erstellen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-patientenschutz/aerzte-check/wie-gut-untersuchen-hausaerzte
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