Die Zahl der Neuinfektionen mit dem gefährlichen HI-Virus ist gesunken. Trotzdem warnen Experten: Viele Menschen wissen nicht, dass sie infiziert sind. Ärzte raten zu Kondomen – und die soll es in einem unserer Nachbarländer ab Dezember auf Rezept geben.
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen sinkt jedes Jahr – weltweit, zeigen Daten, die das Statistische Bundesamt und UNAIDS am Dienstag veröffentlicht haben. Trotzdem geben Experten längst keine Entwarnung. Im Gegenteil: Sie fordern mehr Aufklärung und Vorbeugung.
- Hintergrund: Viele junge Erwachsene haben ungeschützten Verkehr
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 2700 Menschen mit HIV infiziert. Das Robert Koch-Institut schätzt zudem, dass hierzulande etwa 11.400 Menschen mit HIV leben, ohne von der Infektion zu wissen. "Freiwillige Selbsttests und niedrigschwellige Testangebote, auch für Menschen ohne Krankenversicherung, sind daher wichtig, damit Menschen mit HIV-Infektion behandelt werden können", sagte Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts.
Frankreich erlaubt Kondome auf Rezept ab 10. Dezember
Aber wie steht es eigentlich um die teuren Kondome? In Deutschland sind sie bei Vereinen wie ProFamilia oder – bei nachweisbar niedrigem Einkommen – bei Gesundheitszentren kostenlos zu bekommen. Unser Nachbarland Frankreich geht ab 10. Dezember einen Schritt weiter: Dort sind Kondome auf Rezept beim Arzt erhältlich. Das hat die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Dienstag im Radiosender "France Inter" bestätigt.
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So erklärte die Ministerin den Schritt auf Twitter: Er solle die HIV-Prävention stärken und alle Franzosen, "besonders jüngere Leute", schützen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Statistisches Bundesamt: "Zahl der HIV-Neuinfektionen seit 2010 weltweit um 18 Prozent gesunken"
- Robert-Koch-Institut: "Rückgang der HIV-Neuinfektionen"
- UN Aids: Daten zu HIV-Infektionen weltweit und regional