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Kontaktallergie: Haut schützen und Symptome behandeln


Nicht heilbar, aber behandelbar
So schützen und behandeln Sie bei Kontaktallergie Ihre Haut


Aktualisiert am 13.03.2024Lesedauer: 10 Min.
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Im Bett liegende Frau mit Kratzspuren an den ArmenVergrößern des Bildes
Juckreiz ist typisches Symptom einer Kontaktallergie – egal, ob die Auslöser in Kosmetika, Textilien oder woanders stecken. (Quelle: Kiwis/getty-images-bilder)

Nahezu jede(r) kommt tagtäglich mit Stoffen in Berührung, die eine Kontaktallergie auslösen können. Welche Symptome treten dann auf und was hilft dagegen?

Die Kontaktallergie ist weit verbreitet und tritt in jedem Alter auf. Etwa 15 Prozent der Menschen in Deutschland haben schon einmal entsprechende Beschwerden entwickelt. Heilbar ist die Allergie nicht – sie begleitet die Betroffenen lebenslang.

Mögliche Auslöser einer Kontaktallergie finden sich praktisch überall – im privaten ebenso wie im beruflichen Umfeld. Bestimmte Berufsgruppen haben allerdings ein besonders hohes Risiko – zum Beispiel in der Pflege, in der Reinigungsbranche, im Frisierhandwerk, in der Kosmetikbranche, im Bäckereihandwerk oder in der Metallverarbeitung.

Erfahren Sie, was genau eine Kontaktallergie ist, welche Stoffe zu ihren häufigsten Auslösern zählen, wie sich die Allergie bemerkbar macht und womit sie sich in den Griff bekommen lässt.

Was ist eine Kontaktallergie?

Eine Kontaktallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf unterschiedliche Stoffe, die meist eigentlich völlig harmlos sind. Kommt die Haut mit einem solchen Stoff in Berührung, stuft das Immunsystem ihn fälschlicherweise als gefährlich ein und versucht ihn abzuwehren.

Dazu setzt das Immunsystem an der Kontaktstelle zwischen Haut und Stoff eine Entzündungsreaktion in Gang, sodass sich die obere Hautschicht entzündet: Diese Hautveränderung – fachsprachlich allergisches Kontaktekzem oder allergische Kontaktdermatitis genannt – ist typisch für eine Kontaktallergie.

Bevor es so weit kommt, muss allerdings – wie bei jeder Allergie – erst einmal eine Sensibilisierung stattfinden. Anders ausgedrückt: Der Körper muss eine Überempfindlichkeit gegen einen Stoff entwickeln. Dies geschieht, indem sich das Immunsystem beim ersten Kontakt mit dem Stoff auf dessen Abwehr vorbereitet. Frühestens ab dann kann jeder erneute Kontakt eine Abwehrreaktion mit sichtbaren Anzeichen einer Kontaktallergie auslösen.

Kontaktallergie ist meist eine Allergie vom Spättyp

In der Regel ist die Kontaktallergie eine allergische Reaktion vom Spättyp (bzw. Typ-IV-Allergie). Dann setzt die Abwehrreaktion verzögert ein: Nach dem Hautkontakt mit dem Allergieauslöser dauert es 12 bis 72 Stunden, bis die ersten Anzeichen der Allergie auftreten. Wenn ein allergisches Kontaktekzem sichtbar wird, kann der Kontakt also schon längst vorbei sein.

Der Grund: Bei einer Kontaktallergie vom Spättyp stehen – anders als bei anderen Allergietypen – keine passenden Antikörper bereit, um den Allergieauslöser sofort abzuwehren. Stattdessen erkennen spezielle weiße Blutzellen (T-Lymphozyten oder T-Zellen), die sich während der Sensibilisierung gebildet haben, den Allergieauslöser bei erneutem Kontakt und stoßen daraufhin eine Abwehrreaktion an.

Seltener ist die Kontaktallergie eine allergische Reaktion vom Soforttyp (bzw. Typ-I-Allergie). Dann hat der Körper beim ersten Kontakt mit dem Allergieauslöser spezielle Antikörper gegen darin enthaltenes Eiweiß (Protein) gebildet. Bei erneutem Kontakt kommt es dadurch meist binnen weniger Minuten zu einer Abwehrreaktion mit entzündlichen Hautveränderungen. Diese können mit der Zeit in ein allergisches Kontaktekzem übergehen. Der Fachbegriff hierfür lautet Proteinkontaktdermatitis.

Kontaktallergene: Auslöser der Kontaktallergie

Allergene sind Stoffe, die eine Allergie auslösen. Folglich sind Kontaktallergene die Auslöser von Kontaktallergien. Dabei kann es sich um die unterschiedlichsten Umweltstoffe handeln, mit denen der Mensch privat oder beruflich in Berührung kommt.

Beispiele für typische Auslöser einer Kontaktallergie sind: Waschmittel, Arzneien und sonstige Produkte zum Auftragen auf die Haut, Reinigungs- und Lösungsmittel, Kleidung, Modeschmuck, Klebstoffe (auch von Pflastern) sowie verschiedene Pflanzen.

Für gewöhnlich zeigt sich eine Kontaktallergie, nachdem die Haut direkt mit dem jeweiligen Kontaktallergen in Berührung kam. Ein allergisches Kontaktekzem kann aber ebenso – wenn auch deutlich seltener – entstehen, wenn Kontaktallergene

  • über die Luft auf unbedeckte Hautbereiche gelangen. Als Auslöser für ein solches aerogenes allergisches Kontaktekzem kommen beispielsweise windübertragene Pflanzenbestandteile oder flüchtige Chemieprodukte und Kosmetika infrage.
  • in den Körper gelangen (über Haut, Mund, Atemwege oder Blut) und dann von innen eine allergische Hautreaktion auslösen. Ein solches hämatogenes Kontaktekzem ist jedoch sehr selten.

Wenn ein Stoff, der die Haut lichtempfindlicher macht (sog. Photosensibilisator), zusammen mit UV-Licht auf die Haut einwirkt, kann eine weitere Sonderform der Kontaktallergie entstehen: ein photoallergisches Kontaktekzem.

Häufigstes Kontaktallergen ist Nickel

Es sind mehr als 4.000 Stoffe bekannt, die eine Kontaktallergie verursachen können. Häufigster Auslöser ist Nickel – vermutlich hauptsächlich als Bestandteil von Modeschmuck, Ohrsteckern, Piercings und Tätowierfarben. Das Metall steckt aber auch in vielen anderen Dingen, mit denen die meisten Menschen täglich in Kontakt kommt. Möglicherweise nickelhaltig sind zum Beispiel:

  • Verschlüsse (wie Reißverschluss, Knöpfe, Gürtelschnalle)
  • Brillengestelle
  • Werkzeuge
  • Münzen
  • Handys
  • Schlüssel
  • Kosmetika
  • orthopädische oder chirurgische Implantate
  • Zahnersatzmaterialien
  • Lebensmittel
  • Tabak und Tabakrauch

Mehr erfahren

Ausführlichere Informationen zur Nickelallergie finden Sie hier.

Wer eine Nickelallergie hat, reagiert häufig auch allergisch auf das Metall Kobalt. Letzteres findet sich nämlich oft als Verunreinigung in nickelhaltigen Metalllegierungen. Daneben kann Kobalt beispielsweise in Baustoffen (Zement, Mörtel, Beton), Leder oder Farbstoffen für die Glas-, Porzellan-, Emaille- und Keramikindustrie enthalten sein und darüber eine Kontaktallergie auslösen.

Lösen Lederprodukte (wie Schuhe oder Handschuhe) eine Kontaktallergie aus, kommt als Kontaktallergen außerdem Kaliumdichromat infrage: Dieses Kaliumsalz der Dichromsäure wird unter anderem bei der Ledergerbung verwendet. Früher kam es noch häufig in Zement vor.

Duftstoffe, Konservierungsmittel und Kunstharze

In vielen Fällen sind Duftstoffe für eine Kontaktallergie verantwortlich. Duftstoffhaltig können beispielsweise Kosmetika, Reinigungsprodukte, Waschmittel und technische Flüssigkeiten sein (in Letzteren dienen die Duftstoffe dazu, unangenehme Gerüche zu überdecken). Als stark bis mäßig wirksame Kontaktallergene unter den Duftstoffen gelten beispielsweise:

  • Eichenmoosextrakt (Evernia Prunastri Extract)
  • Baummoosextrakt (Evernia Furfuracea Extract)
  • Isoeugenol
  • Zimtaldehyd (Cinnamal)
  • Zimtalkohol (Cinnamyl Alcohol)
  • Citral
  • Farnesol
  • Hydroxycitronellal

Konservierungsmittel sind ebenfalls häufige Auslöser einer Kontaktallergie – zumal sie in den unterschiedlichsten Produkten zum Einsatz kommen. Sie sind zum Beispiel typische Inhaltsstoffe zahlreicher Kosmetika, Farben, Lacke, Reinigungsprodukte, Klebstoffe und Kühlschmierstoffe. Ferner können in Spiel-, Textil-, Gummi- und Lederwaren Konservierungsstoffe stecken.

Auch Epoxidharz, Acrylate und Methacrylate – alles Kunstharze beziehungsweise Kleber – treten als Kontaktallergene in Erscheinung. Aber nur, solange sie noch nicht ausgehärtet sind: Im ausgehärteten Zustand können sie kein allergisches Kontaktekzem verursachen. Die Kunstharze dienen als Ausgangsmaterial für Kunststoffe und sind oft Bestandteil von Lacken. Daneben

  • kann Epoxidharz etwa in Zwei-Komponenten-Klebern, Oberflächenbeschichtungen, Schutzanstrichen, Versiegelungen und Fugenfüllern stecken,
  • während Acrylate/Methacrylate unter anderem in Klebstoffen (auch von Pflastern), Schraubensicherungen oder Farben enthalten sein können.

Kontaktallergene pflanzlichen Ursprungs

Es gibt viele Pflanzen (sowie daraus hergestellte Naturkosmetika und sonstige Produkte), die eine Kontaktallergie auslösen können – allen voran solche aus der Familie der Korbblütler. Dazu zählen Blumen und Kräuter (wie Ringelblume, Arnika, Kamille, Mutterkraut, Schafgarbe, Dahlie und Sonnenblume) sowie Gemüse (wie Artischocke, Kopfsalat und Endiviensalat).

Manchmal sind auch andere Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteile Auslöser einer Kontaktallergie – wie etwa Tulpen, Primeln und Aloe vera. Seltener lässt sich ein allergisches Kontaktekzem zum Beispiel auf Obst, Vanille, Zimt, Pfeffer oder Muskat zurückführen.

Weitere Naturstoffe pflanzlichen Ursprungs, die oftmals hinter einer Kontaktallergie stecken, sind:

  • Kolophonium (bzw. Geigenharz), ein Harz aus Nadelhölzern (wie Lärchen, Pinien, Kiefern, Fichten oder Tannen), das natürlicherweise in Holzprodukten vorkommt – etwa in Möbeln, Spanplatten, Papier und Pappe. Zudem wird es verwendet für Wundpflaster, Kleber, Polituren, Wachse, Farben, Lacke, als Flussmittel beim Löten und in Salbengrundlagen.
  • Perubalsam, ein aus dem Balsambaum gewonnenes Gemisch aus Harzen und ätherischen Ölen, das mindestens 20 verschiedene Kontaktallergene enthält. Duft- und aromastoffhaltige Extrakte daraus können etwa in Kosmetika, Lebensmitteln und Tabak stecken.
  • Terpentin(öl), das sich aus frischem Harz verschiedener Nadelhölzer gewinnen lässt. Anwendung findet Terpentin beispielsweise in Verdünnern, Lösungsmitteln, Lacken, Farben, Klebstoffen, Polituren, Wachsen und Kosmetika (etwa in Teebaumöl und ätherischen Ölen).

Weitere häufige Kontaktallergene

Darüber hinaus sind noch zahlreiche andere natürliche sowie künstlich hergestellte Stoffe bekannt, die als häufige Auslöser einer Kontaktallergie vom Spättyp gelten. Dazu gehören:

  • das von Bienen hergestellte Harz Propolis, das aus verschiedenen Stoffen (wie Bienenwachs, Pollen, ätherischen Ölen) besteht. Das Harz findet sich unter anderem in (Natur-)Kosmetika für Haut und Haare, äußerlich angewendeten medizinischen Mitteln, Polituren und Wachsen.
  • Desinfektionsmittel wie Glutaraldehyd oder Formaldehyd (zur Flächen- und Instrumentendesinfektion) oder Polyvidon-Jod (zur Haut- und Wunddesinfektion).
  • Farbstoffe, die etwa zur Farbstoffherstellung, zur Textil-, Pelz- und Lederfärbung, in Haarfarben und/oder als fotografische Entwickler eingesetzt werden.
  • Ammoniumpersulfat, das zur Haarblondierung sowie als Bleichmittel in der Foto-, Druck-, Farbstoffindustrie dient. Neben einer Kontaktallergie vom Spättyp kann der Stoff auch allergische Haut- und Schleimhautreaktionen vom Soforttyp auslösen.
  • Grundlagenstoffe für Salben wie Cetylstearylalkohol und Wollwachsalkohole, die in vielen Kosmetika, medizinischen Salben und Cremes vorkommen. Wollwachsalkohole werden zudem für Druckfarben, Polituren und Kühlschmierstoffe verwendet.
  • bestimmte Inhaltsstoffe der unterschiedlichsten Gummiprodukte, die als Vulkanisationsbeschleuniger bei deren Herstellung oder als Alterungsschutzmittel dienen. Dadurch können auch Latexprodukte eine Kontaktallergie vom Spättyp auslösen. (Naturlatex bzw. darin enthaltenes Eiweiß führt meist zu allergischen Reaktionen vom Soforttyp, selten zu einer Proteinkontaktdermatitis.)

Kontaktallergie: Typische Symptome

Die mit einer Kontaktallergie verbundenen Symptome treten zunächst dort auf, wo die Haut direkt mit dem Allergieauslöser in Kontakt kam:

  • Bei Menschen, die etwa berufsbedingt allergene Stoffe handhaben, betrifft die Kontaktallergie meist die Hände – vor allem Handrücken und Finger, da die Handflächen durch ihre dicke Hornschicht besser geschützt sind.
  • Wenn Allergene über die Luft – etwa über flüchtige Kosmetika (wie Parfüm oder Haarspray) – auf die Haut gelangen, betrifft die Kontaktallergie überwiegend Gesicht und/oder Dekolleté.
  • Ein photoallergisches Kontaktekzem zeigt sich in den Hautbereichen, die UV-Licht ausgesetzt waren. Betroffen sind also vorwiegend Gesicht, Hals, Nacken, vordere wie hintere Kleiderausschnitte, Arme und Handrücken.

Einen Sonderfall stellt die von innen (statt durch äußeren Hautkontakt) ausgelöste Kontaktallergie dar: Ein solches hämatogenes Kontaktekzem entsteht meist in den natürlichen Körperfalten, wo Haut auf Haut liegt. Dazu zählen die Achselhöhlen, der Bereich unter den (weiblichen) Brüsten, die Leistenregion, der Genitalbereich sowie die Gesäßfurche und Gesäßfalte. Daher sind die Symptome oft symmetrisch verteilt.

In jedem Fall ist ein allergisches Kontaktekzem zunächst meist unscharf begrenzt. Im weiteren Verlauf kommt es bei einer Kontaktallergie jedoch oft zu einer Streureaktion: Dann sind auch andere – nahe oder weiter entfernte – Hautbereiche entzündlich verändert. Manchmal breitet sich eine allergische Kontaktdermatitis sogar über den ganzen Körper aus.

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Eine Kontaktallergie kann die Haut milde oder stark schädigen

Eine Kontaktallergie kann milde bis schwere Symptome verursachen und akut oder chronisch verlaufen. Doch egal, wie ausgeprägt die entzündlichen Hautveränderungen sind – praktisch alle Betroffenen verspüren einen deutlichen, oft quälenden Juckreiz.

Eine akute Kontaktallergie äußert sich durch eine gerötete, geschwollene Haut und tastbare Knötchen. Bei ausgeprägteren Verläufen können flüssigkeitsgefüllte Bläschen bis hin zu Blasen hinzukommen. Wenn diese platzen, entstehen offene Hautstellen. Die Haut nässt und nachfolgend bilden sich Krusten.

Somit kann im Rahmen einer Streureaktion bei einer schweren Kontaktallergie ein großflächiger, nässender Ausschlag entstehen. Wenn sich die entzündete Haut infiziert, tritt außerdem Wundsekret aus; nachfolgend kommt es ebenfalls zur Krustenbildung.

Wie ein allergisches Kontaktekzem im Einzelnen aussieht, hängt auch von der betroffenen Hautstelle ab. So fällt eine Kontaktallergie im Gesicht anfangs öfter nur durch geschwollene Lider auf. Und an Handflächen und Fußsohlen bleiben sichtbare Hautrötungen und Bläschen wegen der dicken Hornschicht manchmal aus (es sei denn, die Bläschen vereinigen sich zu großen Blasen).

Bei ständigem wiederholtem Kontakt mit den ursächlichen Allergenen kann eine akute Kontaktallergie in eine chronische Form übergehen: Die Haut ist dann meist trocken, hat eine vergröberte Struktur und sieht flächenhaft verdickt aus. Besonders in Hautbereichen, auf die häufig Kräfte von außen einwirken (wie an Hand- und Fußsohlen), kann die Haut zudem stärker verhornen und leichter einreißen.

Schon gewusst?

Chronische allergische Kontaktekzeme zählen in Deutschland zu den häufigsten Berufskrankheiten.

Darüber hinaus kann eine Kontaktallergie Symptome verursachen, die nicht dem typischen Bild eines allergischen Kontaktekzems entsprechen. So bilden sich beispielsweise vereinzelt knötchenförmige Hautwucherungen (Granulome). Dazu kann es vor allem dann kommen, wenn die Kontaktallergene tiefer in die Haut gelangt sind – wie etwa beim Tätowieren.

Auch schießscheibenförmige Hautveränderungen ähnlich einem Erythema multiforme – also Flecken und Quaddeln mit Knötchen oder Bläschen in der Mitte – sind bei einer Kontaktallergie möglich. Solche Symptome können etwa nach Kontakt mit äußerlich angewendeten Medikamenten (wie Antibiotika- und Schmerzsalben) oder pflanzlichen Kontaktallergenen auftreten.

Wichtiger Hinweis

Allein anhand der Symptome lässt sich nicht klar sagen, ob eine Kontaktallergie oder eine andere Ursache hinter den Hautveränderungen steckt. Klarheit bringt nur eine ärztliche Diagnose.

Kontaktallergie: Schnelle Behandlung ratsam

Die Ursache einer Kontaktallergie lässt sich durch keine Behandlung beseitigen. Eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) gegen Kontaktallergene ist noch nicht verfügbar. Anders ausgedrückt: Eine Heilung ist nicht in Sicht – Betroffene bekommen nach jedem weiteren Kontakt mit dem Allergieauslöser erneut Hautprobleme.

Dennoch ist es immer ratsam, eine akute Kontaktallergie schnell zu behandeln: Das lindert nicht nur die Beschwerden, sondern soll auch verhindern, dass ein chronisches allergisches Kontaktekzem entsteht. Wichtig ist dabei vor allem, den Allergieauslöser zu meiden. Denn so lässt sich am besten

  • die Abheilung der Hautentzündungen unterstützen und
  • erneuten Hautentzündungen vorbeugen.

Wie gut es gelingt, den Auslöser einer Kontaktallergie zu meiden, ist also entscheidend für deren Prognose. Wer beispielsweise gegen Nickel allergisch ist, hat somit eher schlechte Karten. Denn das Metall ist weit verbreitet und schwer vermeidbar.

Aber Achtung: Es ist nicht empfehlenswert, wegen möglicherweise allergieauslösender Inhaltsstoffe völlig auf Pflegeprodukte zu verzichten. Im Gegenteil: Bei einer Kontaktallergie ist eine sorgsame (und gut verträgliche) Hautpflege für eine erfolgreiche Behandlung mitentscheidend. Sie kann nämlich helfen,

  • die Entzündung und den Juckreiz zu verringern,
  • bei der Behandlung der Kontaktallergie mit weniger Medikamenten auszukommen und
  • den Fett- und Säureschutzmantel der Haut zu stabilisieren, sodass Kontaktallergene nicht so leicht in die obere Hautschicht eindringen können.

Dazu eignet sich jedoch nicht jedes Hautpflegemittel. So können viele Inhaltsstoffe (etwa Duft- oder Konservierungsstoffe) ebenso wie der falsche Wasser- und Lipidanteil die Abheilung des Kontaktekzems verzögern. Zudem sollte das verwendete Mittel zum Stadium der Kontaktallergie (akut oder chronisch) beziehungsweise zum Hautzustand (nass oder trocken) passen. Wichtig ist vor allem,

  • bei der Körperreinigung auf Seifen zu verzichten und stattdessen mildere Syndets (wie Waschgele, -lotionen oder -emulsionen) zu verwenden sowie
  • bei der anschließenden Hautpflege auf nässende Haut am besten Gele, Lotionen oder Cremes aufzutragen, auf trockene Haut hingegen fette (Wasser-in-Öl-haltige) Mittel.

Neben der richtigen Hautpflege ist bei einer Kontaktallergie eine örtliche Behandlung mit Glukokortikoiden ("Kortison") üblich. Die Salbe oder Creme bewirkt, dass die Hautentzündung und der Juckreiz schneller abklingen. Besonders bei längerer Anwendung kann es jedoch passieren, dass die Haut dünner wird und rote Äderchen (Teleangiektasien) erscheinen.

Daher verschreiben manche Ärztinnen und Ärzte zur Behandlung empfindlicher Hautbereiche (wie im Gesicht) stattdessen Cremes mit einem Calcineurin-Hemmer: Diese wirken bei einer Kontaktallergie zwar weniger gut als eine starke "Kortison"-Salbe oder -Creme, führen aber nicht zu deren unerwünschten Nebenwirkungen.

Gut zu wissen

Glukokortikoide als Tabletten zu verschreiben oder per Infusion direkt ins Blut zu geben kommt bei einer Kontaktallergie nur in schweren Fällen in Betracht, wenn die örtliche Behandlung nicht ausreicht.

Der mit einer Kontaktallergie verbundene Juckreiz lässt sich auch durch Antihistaminika bessern: Das sind antiallergische Wirkstoffe, die den entzündungsfördernden Botenstoff Histamin in seiner Wirkung hemmen – und so auch die allergische Reaktion.

Um akute Beschwerden einer Kontaktallergie zu behandeln, kommen zusätzlich Hausmittel infrage. Linderung bringen beispielsweise kühlende feuchte Umschläge (mehrmals täglich 10 bis 15 Minuten lang auflegen) oder Sitzbäder, denen beispielsweise Gerbstoffe zugesetzt sind. Nässt das Kontaktekzem, ist überdies ein fett-feuchter Verband hilfreich.

Hingegen kann bei einer chronisch verlaufenden Kontaktallergie ergänzend eine UV-Behandlung zum Einsatz kommen – vor allem bei hartnäckigen Handekzemen. Das UV-Licht wirkt wie "Kortison" entzündungshemmend.

Folgeschäden einer Kontaktallergie erfordern eine eigene Behandlung. Dazu zählen vor allem Infektionen, da die Haut – geschädigt durch das allergische Kontaktekzem – hierfür oft anfälliger ist. Bakterielle Infektionen lassen sich beispielsweise mit Antibiotika bekämpfen, Pilzinfektionen mit Antipilzmitteln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Kontaktallergien". Online-Informationen des Deutschen Allergie- und Asthmabunds e. V.: www.daab.de (Abrufdatum: 17.3.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 17.3.2023)
  • Online-Informationen von Altmeyers Enzyklopädie: www.altmeyers.org (Abrufdatum: 17.3.2023)
  • Online-Informationen der European Centre for Allergy Research Foundation (Stiftung ECARF): www.ecarf.org (Abrufdatum: 17.3.2023)
  • "Allergische Erkrankungen". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 2.2.2023)
  • "Kontaktekzem". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 22.9.2022)
  • Kleine-Tebbe, J., et al.: "Allergene – Auslöser der verschiedenen Allergievarianten". Allergo Journal, Vol. 31, Iss. 2, S. 16–31 (21.3.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG): "Kontaktekzem" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 013-055 (Stand: 10.9.2021)
  • "Kontaktallergie". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 8.4.2020)
  • "Kontaktallergien". Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.allergieinformationsdienst.de (Stand: 18.12.2018)
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