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Heberden-Arthrose: Therapie und Symptome


Verdickte Fingergelenke
Wie sich eine Heberden-Arthrose bemerkbar macht und was hilft

Von Geraldine Nagel

11.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eine ältere Frau betrachtet ihre linke Hand: Bei Frauen zeigen sich erste Anzeichen einer Heberden-Arthrose oft in den Wechseljahren. Nicht immer ist eine Therapie nötig.Vergrößern des Bildes
Bei Frauen zeigen sich erste Anzeichen einer Heberden-Arthrose oft in den Wechseljahren. Nicht immer ist eine Therapie nötig. (Quelle: Victor_69/Getty Images)

Treten an den Fingerendgelenken knotige Verdickungen auf, kann eine Heberden-Arthrose dahinterstecken. Welche Symptome zeigen sich noch und was hilft?

Bei einer Heberden-Arthrose führt Gelenkverschleiß in den Fingerendgelenken im Verlauf zu knotig-knöchernen Verdickungen, den sogenannten Heberden-Knoten. Erfahren Sie in den folgenden Kapiteln, welche Symptome außerdem möglich sind und wie sich eine Heberden-Arthrose behandeln lässt.

Typische Symptome bei Heberden-Arthrose

Bei einer Heberden-Arthrose bilden sich an der Rückseite und/oder an den Streckseiten der Fingerendgelenke allmählich knorpelig verdickte Stellen, die erbsengroß werden können.

Vor allem die Endgelenke von Zeige- und Mittelfinger sind oft von einer Heberden-Arthrose betroffen. Verdickt sich auch das Fingermittelgelenk, handelt es sich um eine Heberden-Bouchard-Arthrose.

Gut zu wissen

Meist entwickelt sich eine Heberden-Arthrose langsam über viele Jahre hinweg.

Je weiter eine Heberden-Arthrose fortschreitet, desto mehr können die wachsenden Knoten die Fingergelenke in ihrer Beweglichkeit behindern. In ausgeprägten Fällen führt dies unter Umständen dazu, dass sich die Finger durch die verdickten Stellen im Endgelenk verkrümmen.

Neben den typischen Verdickungen können bei einer Heberden-Arthrose weitere Symptome auftreten. So sind die betroffenen Finger beispielsweise vor allem morgens nach dem Aufstehen noch eher steif und unbeweglich.

Mit fortschreitender Erkrankung fällt zudem vielen das Greifen von Dingen schwerer oder ist mit Schmerzen verbunden. Das kann den Alltag erschweren, etwa wenn sich aufgrund der Heberden-Arthrose Schraubgläser oder Flaschen mit Drehverschluss kaum mit der Hand öffnen lassen oder Gegenstände wieder aus der Hand fallen.

Entzündliche Phasen treten schubweise auf

Zudem kann es immer wieder zu akuten entzündlichen Phasen kommen, die sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Dann reagieren die betroffenen Fingergelenke etwa bei Druck oder Belastung mit Schmerzen, die teils ausstrahlen. Darüber hinaus sind die Fingergelenke oft überwärmt und gerötet.

Fachleute sprechen bei solch einem akuten Entzündungsschub von einer aktivierten Heberden-Arthrose. Diese entzündliche Phase kann mehrere Wochen bis Monate andauern und dann wieder nachlassen.

Heberden-Knoten betreffen Männer seltener

Eine Heberden-Arthrose kann zwar auch bei Männern auftreten, Frauen sind jedoch zehnmal häufiger von der Erkrankung betroffen. Die typischen Veränderungen an den Fingern machen sich bei ihnen meist in den Wechseljahren bemerkbar.

Therapie bei Heberden-Arthrose

Bei der Heberden-Arthrose handelt es sich um eine gutartige und harmlose Gelenkveränderung, die nicht unbedingt eine Therapie nötig macht. Eine Behandlung kann jedoch infrage komme, wenn die Erkrankung Schmerzen bereitet oder die Funktion der Hand zunehmend einschränkt. Lesen Sie hier mehr dazu, was bei Heberden-Arthrose im Alltag hilft.

Schmerzmittel bei Heberden-Arthrose

Ruft die Heberden-Arthrose in den Fingern akute Schmerzen hervor, können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac die Beschwerden lindern. Sind die Schmerzen sehr stark, gibt es zudem die Möglichkeit, Glukokortikoide ("Kortison") mit einer Spritze direkt in das betroffene Fingergelenk zu geben.

Schienentherapie bei Heberden-Arthrose

Treten bei einer Heberden-Arthrose akute Schmerzen im Fingergelenk auf, kann eine Fingerschiene (Fingerorthese) dazu beitragen, das Gelenk vorerst ruhig zu stellen, sodass es weniger gereizt wird. Solche Schienen werden vor allem nachts angelegt, lassen sich jedoch tagsüber ebenso nutzen.

Bewegung für die Finger

Gegebenenfalls verschreibt der Arzt oder die Ärztin bei einer Heberden-Arthrose Physiotherapie oder auch Ergotherapie. Dabei erlernen die Erkrankten Übungen, die die Beweglichkeit der Finger verbessern können. Um die Gelenkfunktion langfristig zu erhalten, ist es ratsam, auch zu Hause regelmäßig Übungen durchzuführen. Welche sich dazu im Einzelfall am besten eignen, können sich betroffene Personen in der behandelnden Praxis zeigen lassen.

Operationen nur selten nötig

Bereitet eine Heberden-Arthrose in den Fingergelenken sehr starke Beschwerden oder schränkt sie die Funktion der Hand extrem ein, kann in Einzelfällen eine Operation notwendig sein. Diese kommt jedoch erst dann infrage, wenn konservative Behandlungsmethoden erfolglos blieben.

Die Operation dient dazu, das betroffene Fingergelenk in leicht gebeugter Haltung zu versteifen. Mithilfe solch einer auch Arthrodese genannten OP lässt sich die Hand danach wieder zu einer Faust schließen und auch Greifen ist leichter möglich.

Fazit: Wie macht sich eine Heberden-Arthrose bemerkbar und was hilft?

Eine Heberden-Arthrose führt zu knöchernen Verdickungen an den Fingerendgelenken, den Heberden-Knoten. Die Erkrankung kann mit Schmerzen und steifen Fingern einhergehen und die Beweglichkeit der Finger einschränken. Behandeln lässt sich die Erkrankung meist mit Schmerzmitteln, speziellen Fingerschienen und/oder Physiotherapie. Operationen sind nur selten nötig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 11.8.2023)
  • Online-Informationen der Deutschen Rheuma-Liga: www.rheuma-liga.de (Abrufdatum: 11.8.2023)
  • "Arthrose". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 26.4.2023)
  • "Heberden-Arthrose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
  • Spies, C. K., et al.: "Therapie der primären Finger- und Daumengelenkarthrose". Deutsches Ärzteblatt, Jahrgang 115, Heft 16, S. 269-275 (April 2018)
  • Niethard, F. U., et al.: "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie". Thieme, Stuttgart 2017
  • Grifka, J., et al.: "Orthopädie Unfallchirurgie". Springer, Berlin Heidelberg 2014
  • Waldner-Nilsson, B., et al.: "Handrehabilitation – Band 1". Springer, Berlin Heidelberg 2008
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