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Eagle-Syndrom: Diese Symptome sind typisch


Anzeichen erkennen
Eagle-Syndrom – diese Symptome weisen darauf hin


Aktualisiert am 03.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Frau mit Gesichtsschmerzen: Beim Eagle-Syndrom können bestimmte Kopfbewegungen Symptome wie Schmerzen hervorrufen.Vergrößern des Bildes
Beim Eagle-Syndrom können bestimmte Kopfbewegungen Symptome wie Schmerzen hervorrufen. (Quelle: stefanamer/getty-images-bilder)

Typisch für das Eagle-Syndrom sind schmerzhafte Beschwerden im Kopf-Hals-Bereich. Welche Anzeichen noch darauf hindeuten und was die Symptome verursacht.

Das Eagle-Syndrom ist eine Erkrankung des Kopf-Hals-Bereichs, die selten vorkommt und bei Frauen etwa dreimal häufiger auftritt als bei Männern. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind die meisten Erkrankten 30 Jahre oder älter.

Erfahren Sie in den folgenden Kapiteln, welche Beschwerden sich beim Eagle-Syndrom zeigen und was die Symptome auslöst.

Gut zu wissen

In der Fachliteratur wird das Eagle-Syndrom mitunter auch als Stylohyoid-Syndrom, Styloideus-Syndrom oder Styalgie bezeichnet.

Eagle-Syndrom: Diese Symptome sind möglich

Typisch für das Eagle-Syndrom sind (meist) einseitige Gesichtsschmerzen oder nah am Kieferbereich auftretende, seitliche Schmerzen außen am Hals. Die Halsschmerzen können sich aber auch im unteren Rachen, in der Zungenbasis oder im Bereich der Gaumenmandeln zeigen.

Die schmerzhaften Beschwerden können beim Eagle-Syndrom ständig präsent sein oder sie kommen und gehen. Oft werden die Schmerzen von bestimmten Kopfbewegungen ausgelöst oder verstärkt, wie zum Beispiel beim Drehen des Kopfes, beim Schlucken, Kauen, Sprechen oder Gähnen. Dabei sind die Schmerzen von Fall zu Fall unterschiedlich stark ausgeprägt und können sowohl von dumpfer als auch von scharfer Natur sein.

Darüber hinaus können sich beim Eagle-Syndrom weitere Symptome einstellen, die oft ebenfalls mit bestimmten Kopfbewegungen zusammenhängen, wie etwa:

Eagle-Syndrom: Was verursacht die Symptome?

Die für das Eagle-Syndrom typischen Symptome haben letztlich anatomische Gründe. Für die Beschwerden kommen zwei verschiedene Auslöser infrage.

Bei Menschen mit Eagle-Syndrom findet sich in der Regel:

  • Ein ungewöhnlich langer oder ein verlagerter Griffelfortsatz (Processus styloideus); das ist ein stäbchenförmiger, spitzer Knochenfortsatz unterhalb des Schläfenbeins (Os temporale) etwa unterhalb der Ohren. Normalerweise ist der Griffelfortsatz nur ungefähr 2,5 Zentimeter lang. Bei Menschen mit Eagle-Syndrom kann dieser deutlich länger sein oder in einem ungünstigen Winkel liegen.
  • Ein verknöchertes Ligamentum stylohyoideum; das bindegewebige Band verbindet Griffelfortsatz und Zungenbein und ist im Normalfall flexibel.

Was diese anatomischen Abweichungen im Einzelfall hervorruft, ist bislang nicht sicher geklärt. Sie lösen jedoch bei Menschen mit Eagle-Syndrom Schmerzen und weitere Symptome aus, wenn dabei angrenzende Gewebe oder Strukturen gereizt oder eingeengt werden. Diese sind teils abhängig von bestimmten Kopfbewegungen oder bestehen ständig.

Wichtig zu wissen: Ein längerer Griffelfortsatz bereitet nicht automatisch Beschwerden. Statistisch gesehen findet sich zwar bei etwa 4 von 100 Menschen ein ungewöhnlich langer Griffelfortsatz, der sich dann auch ertasten lässt. Symptome spüren jedoch nur etwa 4 von 100 Betroffenen, also viel weniger – der Rest bleibt beschwerdefrei. Zeigen sich Anzeichen wie beim Eagle-Syndrom, ist der Griffelfortsatz in der Regel länger als drei Zentimeter, vereinzelt sogar länger als fünf Zentimeter.

Gut zu wissen

Der Name Eagle-Syndrom geht auf den US-amerikanischen Hals-Nasen-Ohren-Arzt Watt W. Eagle zurück, der die Erkrankung im Jahr 1937 erstmals beschrieb.

Eagle-Syndrom: Welche Behandlung die Symptome lindert

Ein überlanger Griffelfortsatz muss nicht zwingend behandelt werden. Erst wenn ein Eagle-Syndrom vorliegt, also Schmerzen und andere Symptome damit einhergehen, ist eine Therapie ratsam.

Anfangs können beim Eagle-Syndrom konservative, also nicht-operative Methoden zum Einsatz kommen, wie beispielsweise:

  • Schmerzmittel
  • entzündungshemmende Mittel (Glukokortikoide)
  • Mittel aus der Gruppe der Antidepressiva
  • Wärmeanwendungen

Lassen sich die Symptome des Eagle-Syndroms damit nicht ausreichend lindern, kann eine Operation erforderlich sein. Für den Eingriff stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Am wirksamsten ist es dabei, den Griffelfortsatz chirurgisch zu verkürzen. Unter Umständen wird der Griffelfortsatz auch zusammen mit verknöcherten Anteilen des Ligamentum stylohyoideum entfernt.

Je nach OP-Methode erfolgt der Eingriff über den Rachenraum oder von außen über den Hals. Für gewöhnlich lassen die Symptome bereits kurz nach der Operation nach.

Eagle-Syndrom: Oft langer Weg zur Diagnose

Bis Betroffene die Diagnose Eagle-Syndrom erhalten, vergeht mitunter viel Zeit. Denn die dabei auftretenden Symptome können sich auch bei anderen Erkrankungen entwickeln. Nicht selten haben Erkrankte daher bereits viele Facharztbesuche hinter sich, ehe das Eagle-Syndrom als solches erkannt wird.

Bei der Diagnose helfen kann eine gründliche und bildgebende Untersuchung des Kopf-Hals-Bereiches: Der überlange Griffelfortsatz lässt sich in der Regel ertasten und (teils mit dem Ligamentum stylohyoideum) auch bei einer Röntgenuntersuchung oder Computertomografie erkennen. Beim Abtasten nehmen die Schmerzen oder die anderen Symptome unter Umständen zu oder werden ausgelöst.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Eagle Syndrome". Online-Informationen des Genetic and Rare Diseases Information Center (GARD): rarediseases.info.nih.gov (Abrufdatum: 15.3.2024)
  • "Eagle syndrome". Online-Informationen des National Organization for Rare Disorders: rarediseases.org (Abrufdatum: 15.3.2024)
  • Online-Informationen von Zahnärztliche Mitteilungen: www.zm-online.de (Abrufdatum: 15.3.2024)
  • "Eagle Syndrome". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 29.7.2023)
  • Badhey, A., et al.: "Eagle syndrome: A comprehensive review". Clinical Neurology and Neurosurgery, Vol. 159, pp. 34-38 (August 2017)
  • Prosiegel, M., et al.: "Dysphagie". Springer, Heidelberg 2013
  • Arnold, W., et al.: "Checkliste Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde". Thieme, Stuttgart 2011
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