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Myelodysplastisches Syndrom: Lebenserwartung und Prognose


MDS
Myelodysplastisches Syndrom – wovon die Lebenserwartung abhängt


11.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Portrait einer älteren Frau mit kurzen HaarenVergrößern des Bildes
Welche Lebenserwartung Personen mit einem myelodysplastischen Syndrom haben, ist von mehreren Faktoren abhängig. (Quelle: lucigerma/getty-images-bilder)

Bei einem myelodysplastischen Syndrom (MDS) entstehen vermehrt nicht funktionsfähige Blutzellen. Was das für die Lebenserwartung bedeutet.

Sogenannte myelodysplastische Syndrome zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Blutbildung. Insbesondere ältere Personen sind betroffen.

Charakteristisch für ein MDS ist, dass der Körper nicht mehr ausreichend gesunde Blutzellen produziert. Stattdessen sind die Zellen krankhaft verändert oder nicht vollständig ausgereift. Die Folge: Sie können ihre Aufgaben im Körper nicht erfüllen. Das hat auch Auswirkungen auf die Lebenserwartung.

Zu den Blutzellen zählen weiße und rote Blutkörperchen sowie Blutplättchen.

Je nachdem, welche Blutzellen betroffen sind, leiden erkrankte Personen unter verschiedensten Beschwerden. Dazu zählen vor allem

  • Anzeichen einer Blutarmut,
  • eine erhöhte Infektanfälligkeit und/oder
  • eine Neigung zu vermehrten Blutungen.

Bei etwa einem Viertel der Patientinnen und Patienten geht das myelodysplastische Syndrom in eine Form von Blutkrebs über: die akute myeloische Leukämie, kurz AML.

Die Lebenserwartung hängt von vielen Faktoren ab. Einige Erkrankte können über viele Jahre, teils auch Jahrzehnte hinweg gut mit dem myelodysplastischen Syndrom leben und haben kaum Beschwerden. In anderen Fällen verläuft das MDS so schwer, dass die Lebenserwartung nur wenige Monate beträgt.

Heilbar ist ein myelodysplastisches Syndrom nur durch eine Knochenmark- oder Stammzelltransplantation. Allerdings kommt diese Therapie nur bei bestimmten Personen infrage.

Ausführliche Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung der myelodysplastischen Syndrome erhalten Sie hier.

Myelodysplastisches Syndrom: Wovon die Lebenserwartung abhängt

Fachleute unterscheiden mehrere Typen von MDS. Diese sind in ihrem Verlauf und der Prognose verschieden.

Bei der Einschätzung der Lebenserwartung ist vor allem von Bedeutung,

  • an welchem Typ die Person erkrankt ist,
  • wie alt die erkrankte Person ist,
  • wie gut ihre allgemeine körperliche Verfassung ist,
  • wie hoch der Anteil unreifer weißer Blutkörperchen (Blasten) im Knochenmark ist,
  • ob bestimmte molekulargenetische Veränderungen vorliegen,
  • wie die Blutwerte sind und
  • welche Behandlung zum Einsatz kommt und wie erfolgreich sie ist.

Wichtiger Hinweis

Mit welcher Lebenserwartung die Diagnose myelodysplastisches Syndrom verbunden ist, lässt sich nie genau vorhersagen, sondern nur anhand bestimmter Einflussfaktoren schätzen. Daher können Ärztinnen und Ärzte lediglich eine Prognose abgeben.

Einteilung in Risikogruppen

Personen mit myelodysplastischem Syndrom lassen sich grob in Hoch- und Niedrigrisikogruppen einteilen. Im Durchschnitt ist die Lebenserwartung in den Niedrigrisikogruppen höher als bei Personen aus der Gruppe mit hohem Risiko.

Bei Menschen, die einer Niedrigrisikogruppe angehören, verläuft die Erkrankung relativ mild. Sie haben nur wenige Beschwerden und bedürfen keiner aufwändigen Behandlung. Ihr Risiko, im Verlauf eine Leukämie zu entwickeln, ist meist über viele Jahre hinweg nicht erhöht.

Verläuft ein myelodysplastisches Syndrom hingegen schwer und schreitet rasch voran, zählt die jeweilige Person zu einer Hochrisikogruppe – auch, weil die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass das MDS in eine Leukämie übergeht. Bei sehr hohem Risiko liegt die durchschnittliche Lebenserwartung mitunter nur bei einigen Monaten.

Risiko-Scores ermöglichen Prognose

Um besser einschätzen zu können, zu welcher Risikogruppe eine Person zählt und wie ihre durchschnittliche Lebenserwartung ist, orientieren sich Fachleute an sogenannten Risiko-Scores. Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto höher ist der Risiko-Score – und desto ungünstiger die Prognose.

Zu einem Faktor, der eher ungünstig ist, zählt zum Beispiel ein hoher Anteil unreifer weißer Blutkörperchen (Blasten). Auch Faktoren wie ein höheres Alter, schlechte Blutzellwerte oder bestimmte Begleiterkrankungen können sich negativ auswirken.

Ein häufig verwendeter Risiko-Score ist das Internationale Prognostische Scoring System (IPSS) beziehungsweise seine neuere Version IPSS-R.

Anhand des individuellen Risiko-Scores lassen sich Prognosen darüber abgeben, wie hoch die Lebenserwartung im Durchschnitt ist und wie hoch das Risiko ist, dass das myelodysplastische Syndrom in eine Leukämie übergeht. Insbesondere Personen, welche am Typ "MDS mit Blastenvermehrung" (MDS EB) erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, eine Leukämie zu entwickeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen der Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe: www.leukaemie-hilfe.de (Abrufdatum: 11.4.2024)
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