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Alkoholismus: Was tun, wenn der Partner trinkt?


Alkohol
Was tun, wenn der Partner trinkt?

bri

Aktualisiert am 31.10.2007Lesedauer: 2 Min.
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Es ist, als ob die Sucht ansteckt. Partner und Angehörige von Alkoholikern leiden ebenfalls und durchlaufen Phasen, die mit echter Alkoholabhängigkeit vergleichbar sind. Genauso wie ein Suchtkranker, versuchen sie das Problem zunächst zu verdrängen und dann vor der Außenwelt zu verbergen. Co-Abhängigkeit nennen Psychologen dieses Problem. Hinter jedem Alkoholkranken stehen rein statistisch gesehen rund drei Angehörige, die unter der Abhängigkeit des Familienmitglieds leiden. "Oftmals wollen die Verwandten oder der Partner nur helfen, doch am Ende brauchen sie selbst Hilfe“, sagt Rolf Hüllinghorst, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen.

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Das Problem wird verdrängt

Partner erkennen meist schnell, dass der andere übermäßig trinkt. Doch zunächst heißt es: „Andere trinken auch“ oder „Er hat mal einen über den Durst getrunken.“ Die Abhängigkeit nehmen Betroffene meist noch nicht wahr. „Hier schätzen vor allem junge Frauen die Trinkgewohnheiten ihres Partners falsch ein. Sie glauben, es wendet sich alles zum Guten, wenn sie länger mit ihm zusammen sind oder gar heiraten. Sie sind meist viel zu optimistisch“, so Hüllinghorst.

Immer wieder verbergen, leugnen, aufopfern

Im weiteren Verlauf wird das Problem für den Partner offensichtlich. Versuche, ihn oder sie vom Trinken abzuhalten, scheitern meist, enden in furchtbaren Streitereien. Co-Abhängige beginnen jetzt, das Problem zu verbergen. „Sie übernehmen nach und nach viele Aufgaben, die der Suchtkranke nicht mehr erfüllen kann, decken sein Verhalten vor Kollegen und Freunden und kaufen manchmal sogar den Alkohol, alles um das Zusammenleben aufrecht zu erhalten“, erklärt der Suchtexperte.

Die Sucht wird gefördert

Doch dieses Verhalten hilft den Betroffenen nicht weiter, die Folgen der Sucht bleiben für den Abhängigen verborgen. Das Vertuschen und Aufopfern für den Alkoholiker fördert die Sucht noch. "Jetzt wäre mehr Härte gefragt, vielleicht eine im Streit angedrohte Trennung in die Tat umsetzen. Doch das ist leichter gesagt als getan", so Hüllinghorst.

Angehörige werden selber krank

Nach einiger Zeit ist die Abhängigkeit meist kaum noch zu verbergen. Für Angehörige ist das äußerst belastend, sie schämen sich, bekommen psychosomatische Krankheiten wie Kreislauf- und Magenbeschwerden. Besonders Kinder leiden in solchen Situationen unter Streitereien der Eltern oder sie verwahrlosen, weil die Eltern zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind und sich kaum noch um die Kinder kümmern.

Profis müssen helfen

„Am Ende sind die Partner fast ebenso hilflos wie der oder die Abhängige“, erklärt Hüllinghorst. Jetzt hilft meist nur noch professionelle Beratung. Es gibt sogar Suchtberatungsstellen, die sich speziell auf Angehörige von Abhängigen spezialisiert haben wie etwa „Al-Anon“. Dort können Angehörige offen und anonym über ihre Probleme sprechen und sie lernen wieder, mehr für sich selbst zu sorgen, eigene Interessen wahrzunehmen und auch gegenüber dem süchtigen Partner Härte zu zeigen. „Konsequent Grenzen setzen, hilft dem Abhängigen viel eher, seine Lage zu erkennen und selbst etwas gegen seiner Sucht zu unternehmen“, rät der Suchtexperte.

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