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Schwangerschaft: Alkohol gefährdet das Leben des Kindes


GESUNDHEIT | ALKOHOL
Betrunken im Mutterleib

dpa, afp, bri

Aktualisiert am 19.11.2007Lesedauer: 2 Min.
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Schon ein Gläschen Sekt kann während der Schwangerschaft zu viel sein. Denn der Alkohol gelangt über die Nabelschnur direkt in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Das Schlimme daran: "Die Leber des Kindes kann das Zellgift noch nicht abbauen", warnt Dr. Reinhold Feldmann von der Uniklinik Münster. Die Folgen von Alkohol während der Schwangerschaft: Es kann zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen des Kindes kommen, die ein Leben lang bleiben.

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Geistige Störungen und Missbildungen drohen

Durch Alkohol hervorgerufene Störungen nennen Mediziner Fetales Alkoholsyndrom (FAS). Emotionale Störungen sind unter FAS-Kranken weit verbreitet. Viele Betroffene können nicht abstrakt denken, keine Regeln erfassen und die Folgen ihres Handelns nicht überblicken. In schweren Fällen ist die Behinderung auch körperlich sichtbar. Das Gesicht ist dann deformiert, zu erkennen an hängenden Augenlidern, zu klein wirkenden Augen und einem abgeflachten Gesicht. Diese Auffälligkeiten normalisieren im Laufe der Kindheit oft, ebenso wie Kleinwüchsigkeit und Untergewicht.

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Hohe Dunkelziffer

Die Schätzungen über die Häufigkeit des Syndroms schwanken erheblich. Feldmann geht davon aus, dass rund zehn von 1000 Kindern geistige Schäden davontragen. Auf die Zahl der Geburten in Deutschland gerechnet, sind also rund 6700 Neugeborene pro Jahr betroffen. Jedoch vermuten Experten, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist, weil nicht alle Fälle erkannt werden und es keine Meldepflicht gibt.

Wenig Ärzte spezialisiert

Vielen Ärzten fehlt das Wissen, um die Krankheit zu identifizieren. Spezialisierte Diagnose-Zentren sind rar. So wird FAS häufig gar nicht oder erst nach Jahren festgestellt, für Erziehungsberechtigte und Kind bedeutet das ein Spießrutenlaufen. Nur in Münster und Berlin gibt es derzeit Ärzte, die sich auf das Fetale Alkoholsyndrom spezialisiert haben. "Dem durchschnittlichen Kinderarzt fehlen das Wissen und die Zeit", bemängelt Professor Hans-Ludwig Spohr, ehemaliger Chefarzt einer Berliner Kinderklinik und Autor mehrerer Studien über FAS. Dabei ist die richtige Diagnose wichtig, um sich auf die schwierigen Kinder einstellen zu können.

Es gibt keine ungefährliche Menge

Einen Schwellenwert für Alkoholkonsum gibt es nicht. "Schon kleinere Mengen können das Kind schädigen", warnt Feldmann. Allerdings gilt: Je mehr eine Schwangere auf einmal trinkt, desto schwerwiegender sind die Folgen. Feldmanns dringender Rat an werdende Mütter: "Am besten gar keinen Alkohol trinken!" Professor Manfred Singer von der Uniklinik Heidelberg warnt, dass Schwangere auch bei Medikamenten an die Gefahren durch Alkohol denken sollten. "Einige freiverkäufliche Präparate, wie etwa Hustensaft, enthalten Alkohol. Diese sind während der Schwangerschaft ebenfalls tabu."

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