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Borderline-Störung: Was Angehörige tun können


Stimmungsschwankungen
Borderline-Störung: Was Angehörige tun können

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Aktualisiert am 16.05.2013Lesedauer: 3 Min.
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Borderline: Starke Stimmungsschwankungen können ein Anzeichen seinVergrößern des Bildes
Borderline: Starke Stimmungsschwankungen können ein Anzeichen sein (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wer unter der Borderline-Störung leidet, bewegt sich meist zwischen den Extremen. So ergeben sich ständig Situationen, unter denen auch Angehörige leiden. Doch wie soll man mit Betroffenen überhaupt umgehen? Und was ist zu tun, wenn zunächst nur der Verdacht auf die Persönlichkeitsstörung besteht? Diese Tipps können Angehörigen weiterhelfen.

Wann ist es Borderline?

Wenn Jugendliche oder junge Erwachsene vermehrt auffällige Verhaltensweisen wie starke Aggressionen, große Angst oder grenzenlose Euphorie an den Tag legen, kann es sich hierbei um völlig normale Stimmungsschwankungen handeln, die entwicklungsbedingt sind. Wechseln sich diese starken Emotionen jedoch in sehr kurzen Abständen von "himmelhochjauchzend" hin zu "zu Tode betrübt", sollten Angehörige wachsam werden.

Borderline-Anzeichen frühzeitig erkennen

Achten Sie auch weitere Anzeichen wie exzessives Verhalten bei den Themen Drogen, Geld, riskante Hobbys und gegebenenfalls auch Sex. Spätestens, wenn der Betroffene sich selbst verletzt oder gar einen Selbstmordversuch ankündigt, sollten Sie einschreiten und professionelle Hilfe zurate ziehen. Doch was, wenn der an der Borderline-Störung Erkrankte sich die Krankheit nicht eingesteht und mit Unverständnis reagiert?

Tipp: Je nachdem, in welchem Alter der Betroffene ist, sollten Sie mit ihm zur Diagnosestellung einen psychiatrischen Facharzt aufsuchen, oder Sie versuchen ihn mit sachlichen Argumenten zu diesem Schritt zu bewegen. Tipp: Drängen Sie ihn nicht und üben Sie sich in Geduld. (Borderline-Störung: Was Angehörige tun können)

Was Angehörige nach der Diagnose tun können

Wenn die Diagnose Borderline-Syndrom dann feststeht, bedeutet das für Angehörige oft Schock und Erleichterung zugleich, da sie das Verhalten jetzt endlich einordnen können. Ihnen sollte jedoch bewusst sein, dass die Krankheit nicht ohne Weiteres heilbar ist. Laut der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn wird die Borderline-Störung auch heute noch immer wieder als entwicklungsbedingte Störung verharmlost und zu viel Hoffnungen in eine medikamentöse Heilung gesetzt.

Tipp: Angehörige sollten sich vergegenwärtigen, dass die Behandlung der Krankheit langwierig ist. Dennoch können Sie unterstützend bei einer Therapie mitwirken: Borderline-Patienten lernen hier unter anderem, ihre Emotionen mithilfe einer Verhaltenstherapie besser kontrollieren zu können. Sprechen Sie mit dem Therapeuten und bringen Sie in Erfahrung, wie Sie diese Veränderungen aktiv unterstützen können.

Borderline-Therapie von Rückschlägen gekennzeichnet

Machen Sie sich trotz Therapie auf Rückschläge gefasst. So werden sich beispielsweise Aggressionen immer wieder Bahn brechen. Ein wichtiger Tipp ist es in diesen Situationen, dass Sie dieses Verhalten nicht persönlich nehmen und nicht mit gleichen Verhaltensweisen reagieren. Es hilft stattdessen, immer im Hinterkopf zu haben, dass die Ursache für das Verhalten die Krankheit ist – und nicht der Mensch. Vermeiden Sie deshalb auch, das Verhalten rational oder emotional verstehen zu wollen. Sie werden keine Erklärung finden, da die Gedankengänge für Sie nicht nachzuvollziehen sind. Besser ist es, sich in die schwierige Gefühlslage des Betroffenen hineinzuversetzen und Empathie zu zeigen.

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Auch wenn es immer wieder schwerfällt, sollten Sie dem an der Borderline-Störung Erkrankten immer wieder zeigen, dass Sie für ihn da sind und ihn unterstützen. (Diagnose Borderline: Wie wird das Syndrom festgestellt?)

Denken Sie auch an sich selbst

Wenn Sie sich um einen Angehörigen kümmern, der unter der Borderline-Störung leidet, kann dies sehr viel Kraft kosten. Denken Sie daher auch an sich selbst. Tipp: Wenn Sie das exzessive Verhalten in bestimmten Momenten überfordert, kann es sinnvoll sein, sich zunächst für einige Zeit zurückzuziehen. Häufig hat sich die Situation anschließend schon etwas beruhigt. Schämen Sie sich auch nicht, wenn Sie hin und wieder negative Gedanken gegenüber dem Erkrankten hegen, das ist völlig normal. Vermeiden Sie jedoch, diese laut auszusprechen. (Borderline-Syndrom: Was bedeutet das?)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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