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Arthritis: Ursachen, Symptome und Behandlung


Dauerhafte Gelenkentzündung
Arthritis: Was hilft gegen den Schmerz?

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 27.12.2021Lesedauer: 4 Min.
Schmerzen in den Gelenken: In Deutschland sind etwa 800.000 Menschen von Arthritis betroffen.Vergrößern des BildesSchmerzen in den Gelenken: In Deutschland sind etwa 800.000 Menschen von Arthritis betroffen. (Quelle: seb_ra/getty-images-bilder)
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Millionen Menschen leiden an rheumatoider Arthritis ihrer Gelenke. Werden die Anzeichen der Erkrankung früh genug erkannt, lassen sich die Schmerzen durch eine gezielte Behandlung lindern.

Arthritis beschreibt eine dauerhafte entzündliche Gelenkerkrankung, die im Verlauf zu massiven Gelenkschäden führt. Die häufigste Unterform der chronischen Arthritis ist die rheumatoide Arthritis. Dabei greift das Immunsystem eigenes Gelenkgewebe an und zerstört es. Mit Fortschreiten der Erkrankung kommt es bei vielen Betroffenen zu Bewegungseinschränkungen, starken Schmerzen und bleibenden Gelenkschäden.

Was ist Arthritis?

Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste chronisch-entzündlich-rheumatische Erkrankung. Nach Angaben des Berufsverbands der Deutschen Internisten e.V. (BDI) sind in Deutschland etwa ein Prozent der Bevölkerung betroffen, also rund 800.000 Menschen – Frauen etwa dreimal häufiger als Männer. Umgangssprachlich ist oft von Rheuma die Rede.

Ist rheumatoide Arthritis heilbar?

Ist zu Beginn meist ein Gelenk betroffen, weiten sich die Entzündungsherde im Laufe der Krankheit weiter aus. Bereits wenige Wochen nach Ausbruch der Erkrankung sind erste Veränderungen an den Gelenken erkennbar. Heilbar ist die chronische Gelenkentzündung nicht. Die Gelenke büßen Stück für Stück ihre Funktion ein. Alltägliche Handgriffe wie Schnürsenkel binden oder Flaschen öffnen werden für die Patienten zur Herausforderung.

Arthritis-Anzeichen: Diese Symptome können auftreten

Experten raten, die rheumatoide Arthritis möglichst innerhalb der ersten drei Monate nach Ausbruch der Erkrankung zu behandeln. Je früher die Therapie beginnt, desto positiver ist der Verlauf und ausgeprägten Gelenkschäden kann vorgebeugt werden. Wer Symptome einer Arthritis bei sich beobachtet, sollte möglichst rasch einen Termin bei einem Facharzt für Rheumatologie oder Innere Medizin vereinbaren.

Zu den Symptomen der rheumatoiden Arthritis gehören:

  • Schmerzen in den Gelenken (vor allem im Ruhezustand)
  • Morgensteifigkeit der Gelenke
  • Gelenkschwellungen (meist in mehr als zwei Gelenken)
  • warme Gelenke
  • Bewegungseinschränkungen
  • mehrere betroffene Gelenke (auf beiden Körperseiten)
  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Deformierungen der Gelenke (im fortgeschrittenen Verlauf)

Oftmals beginnen die Beschwerden zuerst in den Händen. Doch auch die Zehengelenke, Schultern, Ellenbogen und Knie sind häufig betroffen. Die Beschwerden können schleichend, aber auch plötzlich auftreten und in Schüben verlaufen. In seltenen Fällen können innerhalb weniger Wochen fast alle Gelenke betroffen sein.

Ursachen von Arthritis: Genetische Einflussgrößen lassen Gelenke steif werden

Die rheumatoide Arthritis kann in jedem Lebensalter auftreten. Sie zeigt sich im Durchschnitt bei Frauen zwischen dem 55. und 64. Lebensjahr und bei Männern zwischen dem 65. und dem 75. Lebensjahr. Erkranken Kinder an der chronischen Gelenkentzündung, sprechen Mediziner von juveniler idiopathischer Arthritis. Eine Arthritis entsteht nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) "auf der Grundlage bisher nicht vollständig geklärter genetisch bedingter Autoimmunprozesse".

Arthritis behandeln: Welche Medikamente helfen?

Aufgrund der Entzündungsprozesse in den Gelenken bilden sich knorpel- und knochenzerstörende Substanzen. Es kommt zu einer Entkalkung des gelenknahen Knochens. Nach und nach wird auch der Gelenkknorpel abgebaut. Dann können sich Gelenkfehlstellungen herausbilden. Bleibt rheumatoide Arthritis unbehandelt, können die Gelenke sogar ganz versteifen.

Um den Gelenkabbau zu stoppen, Entzündungen entgegenzuwirken, die Beweglichkeit zu fördern und Schmerzen sowie Schwellungen zu lindern, stehen für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung. Dazu zählen:

  • krankheitsmodifizierende Medikamente (Basismedikamente): Sie werden im Rahmen der Basistherapie verabreicht und verringern die übersteigerte Reaktion des Immunsystems. Dadurch wird das Fortschreiten der Erkrankung gebremst.
  • nichtsteroidale Antirheumatika (Schmerzmittel): Sie verringern Schmerzen und Gelenksteifigkeit und wirken Entzündungen entgegen. Dazu gehören unter anderem die Wirkstoffe Ibuprofen und Diclofenac.
  • Kortison: Das Hormon wirkt stark entzündungshemmend und lindert Schmerzen. Die Gelenkfunktion kann sich verbessern.

Welche Wirkstoffe und Medikamentengruppen für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis am besten geeignet sind, ist von Fall zu Fall verschieden und von den Beschwerden, dem Krankheitsverlauf und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten abhängig. Ergänzend zur medikamentösen Behandlung hat Physiotherapie das Ziel, die Beweglichkeit der Gelenke bestmöglich zu erhalten und die Muskulatur zu stärken.

Mögliche Begleiterkrankungen: Oft bleibt es nicht bei kranken Gelenken

Die rheumatischen Entzündungsprozesse spielen sich im ganzen Körper ab. Oftmals muss die medikamentöse Behandlung der rheumatoiden Arthritis im Verlauf weiter ausgedehnt werden, da die Erkrankung bei etwa der Hälfte der Betroffenen auch andere Organe befällt.

So kann das Herz-Kreislauf-System betroffen sein, aber auch

  • der Magen-Darm-Trakt,
  • das Nervensystem,
  • die Leber,
  • die Nieren,
  • die Lunge oder die Haut.

Arthritis greift das Herz an

Die Schädigung des Herzens und der Blutgefäße ist die Haupttodesursache bei rheumatoider Arthritis. Nach Angaben des BDI haben Patienten mit rheumatoider Arthritis ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, da die Entzündungsprozesse eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße begünstigen. Auch das Risiko für Herzmuskelentzündungen und Herzklappenfehler ist erhöht.

Arthritis vorbeugen: So schützen Sie Ihre Gelenke

Bislang gibt es keine Möglichkeit, einer rheumatoiden Arthritis vorzubeugen. Allerdings können Sie mit einem gesunden Lebensstil die Gesundheit Ihrer Gelenke unterstützen und den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Diese Maßnahmen können helfen:

  • Essen Sie Nahrungsmittel, die entzündungshemmende Substanzen enthalten, beispielsweise Fisch sowie gesunde Pflanzenöle wie Raps- und Sojaöl.
  • Verzichten Sie weitestgehend auf Fleisch und fetthaltige Milchprodukte.
  • Achten Sie auf ein normales Körpergewicht.
  • Rauchen Sie nicht. Rauchen begünstigt die Entstehung der Erkrankung und verschlechtert den Krankheitsverlauf nachweislich.
  • Verzichten Sie weitestgehend auf Alkohol.
  • Sind Sie bereits erkrankt, bleiben Sie in Bewegung. Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren und Gymnastik unterstützen die Beweglichkeit Ihrer Gelenke und fördern die Durchblutung.
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • patienten-information.de: Rheumatoide Arthritis
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