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Coronavirus-Pandemie: Das sind die führenden Experten in Deutschland


Mit Wissenschaft gegen das Virus
Das sind die führenden Corona-Experten in Deutschland

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow, Nicole Sagener

Aktualisiert am 02.10.2020Lesedauer: 5 Min.
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Christian Drosten, Marylyn Addo, Alexander Kekulé und Jonas Schmidt-Chanasit: Sie gehören zu den bekanntesten Virologen Deutschlands. (Quelle: Collage t-online.de/imago-images-bilder)

Ihre Namen begegnen uns derzeit in allen Medien. Ihre Meinungen als Experten sind in der Corona-Krise gefragt – und werden diskutiert. Wir stellen Ihnen bekannte Virologen und Mediziner in Deutschland näher vor.

Die Berufsgruppe der Virologen, Immunologen und Epidemiologen ist während der Corona-Pandemie so präsent wie nie zuvor. Deutschlandweit forschen Hunderte am Erreger SARS-CoV-2. Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) etwa zählt über 500 Ärzte und Naturwissenschaftler aus 35 Forschungseinrichtungen zu seinen Mitgliedern. Darunter auch Experten wie Christian Drosten, Marylyn Addo oder Jonas Schmidt-Chanasit.

Sie erforschen gemeinsam mit ihren Kollegen das Virus, führen klinische Studien durch, entwickeln neue Testverfahren und Impfstoffe. Einige Virologen und Wissenschaftler sind gleichzeitig in den Medien zu sehen und bieten uns beinahe täglich in Pressekonferenzen, Talkshows, Interviews und Podcasts neue Erkenntnisse zum Coronavirus. Wer sind sie? Und wie sieht ihre Arbeit während der Corona-Krise aus? Ein Überblick über acht bekannte Corona-Experten.

Marylyn Addo – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Prof. Dr. Marylyn Addo forscht zu neu auftretenden Infektionskrankheiten am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Ihre Arbeitsgruppe untersucht vor allem virale Infektionen wie beispielsweise Ebola, MERS oder das Krim-Kongo-Fieber.

Im Jahr 2014 entwickelte die Medizinerin etwa das Präparat "VSV-EBOV", das als Impfstoff gegen Ebola eingesetzt werden kann. An der Erforschung des MERS-Virus und einer Impfstoffentwicklung gegen MERS war sie ebenfalls beteiligt. Aktuell suchen Addo und ihr Team nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus und behandeln und untersuchen Corona-Infizierte am UKE.

Addo studierte in Bonn, Straßburg und Lausanne. Sie promovierte an der Universität Bonn, erhielt einen Masters Degree in London und zog für eine infektiologische Facharztausbildung nach Boston, wo sie vierzehn Jahre lang arbeitete. Seit 2015 leitet sie die Abteilung Infektiologie am UKE.

Stephan Becker – Philipps-Universität Marburg

Der Virologe Prof. Dr. Stephan Becker ist Leiter des Instituts für Virologie an der Philipps-Universität in Marburg und Koordinator des Forschungsbereichs "Neu auftretende Infektionskrankheiten" am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung.

Becker studierte zunächst Pharmazie an der Universität Marburg, promovierte in Physiologischer Chemie und wurde nach seiner Habilitation in Virologie am Institut für Virologie der Universität Marburg dort Hochschuldozent und im Jahr 2007 Institutsleiter.

Schwerpunkt von Beckers Forschung sind hochansteckende Viren, wie beispielsweise in Zusammenhang mit Ebola, SARS oder Vogelgrippe. Er hat den Impfstoff gegen die Schweinegrippe mitentwickelt, war an der Identifizierung des SARS‐Virus beteiligt und startete Studien für einen experimentellen Impfstoff gegen das Ebolavirus. Aktuell arbeitet Becker mit seinem Team der Universität Marburg an der Erforschung eines neuen Impfstoffs gegen SARS-CoV-2.

Melanie Brinkmann – Technische Universität Braunschweig

Prof. Dr. Melanie Brinkmann ist seit 2018 Professorin am Institut für Genetik an der Technischen Universität Braunschweig. Dort repräsentiert sie den Forschungsschwerpunkt "Infektionen und Wirkstoffe".

Nach ihrem Biologiestudium in Göttingen und Berlin promovierte Brinkmann am Institut für Virologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und verbrachte vier Jahre am Whitehead Institute for Biomedical Research, das dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA) angegliedert ist.

Brinkmanns Spezialgebiet sind Herpesviren. Aktuell beschäftigt sie sich aber mit dem neuen Coronavirus am Helmholtz-Institut für Infektionsforschung in Braunschweig. Ihre Forschungsgruppe ist dabei, einen Schnelltest zu entwickeln, mit dem Patienten auf das neue Coronavirus direkt beim Hausarzt ohne viel Aufwand getestet werden können.

Christian Drosten – Charité – Universitätsmedizin Berlin

Prof. Dr. Christian Drosten begann 1994 sein Medizinstudium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahr 2003 promovierte er zum Doktor der Medizin, 2005 wurde er Leiter der Klinischen Virologie am Bernhard-Nocht-Institut.

Von 2007 bis 2017 war Drosten Professor an der Universität Bonn. Anschließend wechselte er nach Berlin und wurde Direktor des Instituts für Virologie an der Charité. Einer seiner Forschungsschwerpunkte sind neu auftretende Viren – insbesondere mit Coronaviren kennt sich der Virologe gut aus.

So entschlüsselte er als erster Forscher das Genom des SARS-Virus, das Anfang 2003 eine Epidemie in Asien auslöste. Hinsichtlich des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 gilt Drosten als der führende Experte. Im NDR-Podcast "Coronavirus-Update" liefert der Virologe regelmäßig Informationen zum aktuellen Stand der Forschung.

Zusätzlich berät er Politik und Behörden. Ende April 2020 wurde der Virologe mit einem Sonderpreis für "herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid-19-Pandemie" des Communicator-Preises ausgezeichnet.

Alexander Kekulé – Uniklinik Halle

Prof. Dr. Alexander S. Kekulé ist Direktor am Institut für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle (Saale) und seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Infektionskrankheiten, Pandemieplanung und Bevölkerungsschutz. Bis 1987 studierte Kekulé Philosophie, Biochemie und Humanmedizin an der Freien Universität Berlin und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er später arbeitete.

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie äußert sich Kekulé regelmäßig öffentlich. Gemeinsam mit dem MDR produziert er den Podcast "Kekulés Corona-Kompass".

Gérard Krause – Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig

Prof. Dr. Gérard Krause forscht am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Dort leitet er die Abteilung für Epidemiologie. Krause koordiniert aktuell eine Antikörperstudie, arbeitet an der Entwicklung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 und prüft die Nutzung von Apps zur Seuchenbekämpfung.

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Gérard Krause absolvierte ein Medizinstudium an der Universität Mainz und erlangte gleichzeitig an der Universität Heidelberg den Grad des Doktors der Medizin in Tropenhygiene. Nach einigen Stationen als Arzt und Tropenmediziner wechselte Krause 2000 an das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. 2005 habilitierte er im Fach Epidemiologie und Hygiene an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und gründete dort drei Jahre später den Masterstudiengang für angewandte Epidemiologie.

Krause war maßgeblich an der Eindämmung des Ebola-Ausbruchs in Westafrika 2014 beteiligt. Von ihm stammte die Idee, Mobiltelefone zur Seuchenbekämpfung einzusetzen.

Jonas Schmidt-Chanasit – Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg

Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit ist Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Der Virologe und sein Team befassen sich unter anderem mit Ebola-, Borna- und Zikaviren. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf den durch Stechmücken übertragenen Viren (Arboviren).

Schmidt-Chanasit studierte Humanmedizin an der Charité in Berlin und war unter anderem als Gastwissenschaftler an der Kasetsart-Universität in Bangkok tätig. Anschließend arbeitete er am Institut für Medizinische Virologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und habilitierte dort im Fach Virologie.

Seit 2010 leitet er gemeinsam mit Stephan Günther das Kooperationszentrum der WHO für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.

Hendrik Streeck – Universität Bonn

Prof. Hendrik Streeck ist seit 2019 der Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Nach seinem Medizinstudium in Berlin ging er 2006 als Postdoktorand in die USA. Dort war er als Assistant Professor an der Harvard Medical School in Boston tätig, später an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore.

2015 zog es den Virologen zurück nach Deutschland, wo er zunächst den Lehrstuhl für medizinische Biologie am Universitätsklinikum Essen übernahm. Schließlich ging der Virologe nach Bonn.

Streeck ist eigentlich Experte für für HI- und Hepatitis-Viren, doch in der Corona-Krise verlagert er seinen Forschungsschwerpunkt und leitet – im Auftrag der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen – die sogenannte Heinsberg-Studie. Diese erhebt Daten zur Verbreitung von SARS-CoV-2 und zur Dunkelziffer der tatsächlich Erkrankten in der Gemeinde Gangelt und soll repräsentativ für Deutschland stehen. Die Studienergebnisse wurden am 4. Mai veröffentlicht.

Der Virologe untersuchte viele an Covid-19 erkrankte Patienten und entdeckte dabei auch neue Symptome der Coronavirus-Infektion: Die Betroffenen klagten über Geruchs- und Geschmacksverlust.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
  • Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
  • Eigene Recherche
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