t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & Symptome

Impfung gegen Hepatitis B: Impfstoff, Kosten, Antikörper als Notfallschutz


Antikörper dank Impfung
So schützt der Impfstoff gegen Hepatitis-B-Viren

Von Lydia Klöckner

17.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Ein Mädchen bekommt eine Impfung verabreicht.Vergrößern des Bildes
Der Impfstoff gegen Hepatitis B, ein sogenannter Totimpfstoff, der Teile der Viren enthält, wird in den Muskel gespritzt. (Quelle: SeventyFour/getty-images-bilder)

Eine Impfung gegen Hepatitis B ist für Babys, Kinder und gewisse Personengruppen wichtig. Wir erklären, wie der Impfstoff wirkt, wer die Kosten trägt und wann Antikörper als Sofortschutz gegen die Viren verabreicht werden.

Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber. Sie entsteht durch eine Infektion mit bestimmten Viren, die über Blut und andere Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch gelangen können. Dies kann zum Beispiel beim Sex passieren oder wenn jemand zum Drogenkonsum eine Spritze verwendet, die zuvor von einer infizierten Person benutzt wurde.

Bei Erwachsenen heilt die Infektion meist von selbst aus, oft ruft sie dabei nicht einmal Symptome hervor. Bei einigen wird die Infektion jedoch chronisch, ihrem Körper gelingt es also nicht, die Viren vollständig zu beseitigen. Dann drohen schwerwiegende Folgeerkrankungen wie eine Leberzirrhose oder Leberkrebs.

Die Gefahr eines chronischen Verlaufs besteht vor allem für Säuglinge und Kinder sowie für Erwachsene, deren Immunsystem beeinträchtigt ist. Für sie empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung gegen Hepatitis B.

Ebenfalls zur Impfung rät die Kommission Personen, die ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung haben. Dazu zählen unter anderem Menschen, die Drogen spritzen oder häufig engen Kontakt mit möglicherweise infizierten Personen haben – etwa dem Personal in medizinischen Einrichtungen.

Außerdem kann eine Impfung gegen Hepatitis B sinnvoll sein, wenn eine Reise in ein Land ansteht, in dem die Erkrankung weit verbreitet ist, etwa in einigen afrikanischen und ostasiatischen Ländern.

Wer ist die Ständige Impfkommission (Stiko)?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) ist eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich, die darüber berät, welche Impfungen für die Bevölkerung notwendig und wichtig sind. Sie veröffentlicht jedes Jahr eine aktuelle Version ihrer Impfempfehlungen, in der nachzulesen ist, welche Personengruppe wann welche Impfungen erhalten sollte. Die empfohlenen Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Hepatitis-B-Impfung: Dieser Impfstoff schützt vor den Viren

Gegen Hepatitis B gibt es einen sogenannten Totimpfstoff. Tot bedeutet: Der Impfstoff enthält Teile der Viren, die nicht mehr aktiv sind und somit auch keine Infektion hervorrufen können. Sie regen das Immunsystem nur dazu an, Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Viren herzustellen und einen langfristigen Schutz vor der Infektion aufzubauen.

Heute stehen mehrere Impfstoffe gegen Hepatitis B zur Verfügung. Meist kommt ein sogenannter Kombinationsimpfstoff zum Einsatz, der vor mehreren Erkrankungen schützt: Dazu gehören Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio) und eine Bakterieninfektion namens Haemophilus influenzae Typ b (Hib).

Die Impfung erfolgt meist in drei Dosen. Babys bekommen die ersten beiden im Alter von zwei und vier Monaten verabreicht, und zwar im Abstand von mindestens acht Wochen. Die dritte Dosis folgt im Alter von elf Monaten.

Wer sich im Erwachsenenalter gegen Hepatitis B impfen lässt, erhält die ersten beiden Impfdosen in einem Abstand von einem Monat. Nach einem halben Jahr kommt dann die dritte Dosis.

Wann genau die Impfung ihre volle Wirkung entfaltet hat, ist individuell verschieden. Bei einigen Geimpften hat der Körper bereits wenige Tage bis Wochen nach der ersten Dosis Antikörper gebildet, die sich im Blut nachweisen lassen. Bei anderen dauert es länger, bis sich der volle Impfschutz aufgebaut hat.

Wer keine Immunschwäche hat, kann aber für gewöhnlich davon ausgehen, spätestens nach der letzten Impfung Antikörper gegen Hepatitis-B-Viren in sich zu tragen.

Der Impfschutz besteht dann mindestens 10 bis 15 Jahre, vermutlich in vielen Fällen deutlich länger.

Antikörper zur passiven Impfung gegen Hepatitis B

Die normale Impfung gegen Hepatitis B wird auch aktive Impfung genannt, weil der Körper dabei aus eigener Kraft, also aktiv, einen Schutz gegen die Viren aufbaut.

Dazu braucht er aber eine Weile – in der Regel Wochen bis Monate. Das heißt: Wer noch nicht geimpft ist und mit den Viren in Kontakt kommt, kann sich nicht mehr "auf die Schnelle" durch eine nachträgliche aktive Impfung gegen die Erkrankung wappnen.

In diesem Fall besteht aber die Möglichkeit einer sogenannten passiven Impfung: Eine Ärztin oder ein Arzt kann der infizierten Person fertige Antikörper gegen das Virus spritzen. Diese schützen sofort, allerdings nur für wenige Monate. Darum bekommt die oder der Betroffene gleichzeitig eine aktive Impfung, die langfristig wirkt.

Die passive Impfung ist auch für Babys geeignet, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Hepatitis B infiziert waren. Sie erhalten die Antikörper und die erste Dosis der aktiven Impfung bereits wenige Stunden nach der Geburt.

Impfung gegen Hepatitis B: Wer trägt die Kosten?

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Impfung gegen Hepatitis B. Für Erwachsene werden die Kosten nur übernommen, wenn sie aufgrund ihres Berufs oder anderer Faktoren ein erhöhtes Risiko für Hepatitis B haben und die Stiko ihnen daher zur Impfung rät.

Viele gesetzliche Krankenkassen bezahlen die Impfung gegen Hepatitis B auch als Reiseimpfung. Ob und unter welchen Bedingungen, lässt sich durch einen Anruf bei der eigenen Versicherung erfragen. Manche Krankenkassen bieten auch auf ihrer Internetseite entsprechende Informationen dazu an.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Abrufdatum: 13.5.2022)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 13.5.2022)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.impfen-info.de (Abrufdatum: 13.5.2022)
  • Online-Informationen des Gemeinsamen Bundesausschusses: www.gba.de (Abrufdatum: 13.5.2022)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 13.5.2022)
  • Hepatitis B. Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: www.gbe.bund.de (Stand: 11.8.2020)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website