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Häufiges Phänomen
Was sind eigentlich Gallensteine?

Von Wiebke Posmyk

Aktualisiert am 07.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Arzt zeigt das Modell einer GallenblaseVergrößern des Bildes
Gallensteine können sich aus verschiedenen Substanzen zusammensetzen. (Quelle: Jan-Otto/Getty Images)

Etwa 15 bis 20 von 100 Personen in Deutschland haben Gallensteine – meist, ohne es zu bemerken. Lesen Sie, was Gallensteine sind und wann sie sich bilden.

Gallensteine bleiben oft symptomlos. Bei einem Viertel aller Betroffenen führen sie jedoch irgendwann zu Beschwerden. Besonders eindrucksvoll ist die Gallenkolik: Diese macht sich vor allem durch wellenförmige, krampfartige Schmerzen im Oberbauch bemerkbar, die über Stunden anhalten können. Auch allgemeine Symptome wie Völlegefühl oder ein Druck im Oberbauch können auf Gallensteine hinweisen. Welche weiteren Beschwerden auf Gallensteine hinweisen, lesen Sie hier.

Was sind Gallensteine?

Gallensteine sind Kristallansammlungen, die sich in der Gallenblase oder in den Gallenwegen bilden. Sie entstehen, wenn Stoffe aus der Gallenflüssigkeit verklumpen.

Die gelbliche Gallenflüssigkeit – kurz Galle – besteht größtenteils aus Wasser. Darüber hinaus sind darin unter anderem Gallensäuren, Elektrolyte, Cholesterin, sogenannte Phospholipide sowie Abbauprodukte der Leber wie Bilirubin enthalten.

Die Galle spielt unter anderem bei der Fettverdauung im Dünndarm eine wichtige Rolle. Daher produziert die Leber jeden Tag bis zu einen Liter der Flüssigkeit und gibt sie in kleinste Gallenkanäle ab, welche die Leber durchziehen.

Nimmt der Mensch Nahrung zu sich, gelangt die produzierte Galle direkt durch die Gallenwege in den Hauptgallengang, der in den Dünndarm mündet. Wird hingegen gerade keine Gallenflüssigkeit benötigt, wird sie vorübergehend in der Gallenblase zwischengespeichert. Die birnenförmige Gallenblase befindet sich direkt unterhalb der Leber auf der rechten Seite des Bauchs. Bei Bedarf, etwa, wenn die Person gerade etwas isst, zieht sich die Gallenblase zusammen. Auf diese Weise gelangt zusätzliche Gallenflüssigkeit in den Dünndarm.

Die meisten Gallensteine entstehen in der Gallenblase, wenn Inhaltsstoffe aus der dort befindlichen Gallensäure zunehmend aneinanderkleben. Gelangen sie von dort in den Hauptgallengang, kann dies eine Gallenkolik zur Folge haben. Nur in etwa 5 bis 10 von 100 Fällen entwickeln sich Gallensteine direkt in den Gallengängen.

Fachbegriffe erklärt

Sind die Steine in der Gallenblase zu finden, sprechen Fachleute von einer Cholezystolithiasis. Handelt es sich hingegen um Steine, die in den Gallenwegen entstanden sind, liegt eine sogenannte Choledocholithiasis vor.

Cholesterin- und Pigmentsteine

Gallensteine können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Einige Steine enthalten überwiegend Cholesterin und werden daher Cholesterinsteine genannt. Sie bilden sich meist, wenn die Gallenflüssigkeit, die aus der Leber in die Gallenblase gelangt, zu viel Cholesterin enthält: Das nicht benötigte Cholesterin lagert sich dann in der Gallenblase ab, sodass nach und nach ein Gallenstein entsteht.

Die sogenannten Pigmentsteine setzen sich dagegen vor allem aus Bilirubin zusammen. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Zur Steinbildung kommt es, wenn die Gallenflüssigkeit zu viel Bilirubin beeinhaltet – etwa, wenn der Körper vermehrt rote Blutkörperchen abbaut oder im Rahmen einer schweren Leberschädigung.

Mehr zu den Ursachen und Risikofaktoren von Gallensteinen erfahren Sie hier.

Größe der Gallensteine ist sehr unterschiedlich

Gallensteine können unterschiedlich groß sein. Sehr kleine Gallensteinchen treten oft in größeren Mengen auf; dann ist auch von Gallengries die Rede. Größere Steine kommen hingegen meist einzeln vor. Meist handelt es sich dann um Cholesterinsteine. Häufig sind sie etwa so groß wie eine Haselnuss. Sie können aber auch einen Umfang erreichen, der in etwa dem eines Hühnereis entspricht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Köln, Eigenverlag 2022
  • "Gallensteine". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Stand: 1.8.2022)
  • "Gallensteine". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 23.2.2022)
  • "Gallensteine". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 10.3.2021)
  • "Gallensteine". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: September 2021)
  • Aktualisierte S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/008
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