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Wann das Risiko erhöht ist
Gallensteine? Welche Ursachen dahinterstecken

Von Wiebke Posmyk

Aktualisiert am 31.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Frau mit BauchbeschwerdenVergrößern des Bildes
Frauen haben häufiger Gallensteine als Männer. Vermutlich sind die weiblichen Geschlechtshormone die Ursache. (Quelle: Alona Siniehina)

Manche Menschen bekommen häufiger Gallensteine, andere nie. Lesen Sie, welche Ursachen Gallensteine haben und was die "6xF-Regel" bedeutet.

Gallensteine bilden sich, wenn Stoffe aus der Gallenflüssigkeit (Galle) in der Gallenblase oder den Gallenwegen verklumpen. Besonders häufig ist ein relativer Cholesterinüberschuss in der Gallenflüssigkeit die Ursache. Ist im Verhältnis zu den anderen Bestandteilen zu viel Cholesterin in der Gallenflüssigkeit, lagert es sich in Form kleinster Kristalle in der Gallenblase oder den Gallenwegen ab. Fachleute sprechen dann von Cholesterinsteinen. Zu möglichen Ursachen beziehungsweise begünstigenden Faktoren zählen Übergewicht und Veranlagung.

Seltener bestehen Gallensteine vorwiegend aus Bilirubin und Kalzium(salzen). Bilirubin ist ein Abbauprodukt des gelblichen Blutfarbstoffs Hämoglobin. Die auch als Pigmentsteine bezeichneten Ablagerungen bilden sich, wenn die Gallenflüssigkeit zu viel Bilirubin enthält. Als Ursache kommt unter anderem eine schwere Leberschädigung in Betracht.

Wie genau Gallensteine entstehen und was dabei im Körper passiert, lesen Sie hier.

Eine erhöhte Neigung zu Gallensteinen ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Dabei spielen vor allem Einflüsse wie eine falsche Ernährung und Übergewicht eine Rolle. Jedoch entwickelt nicht jeder, der sich ungesund ernährt und/oder übergewichtig ist, tatsächlich Gallensteine. Vielmehr beeinflussen eine Reihe von Faktoren im Zusammenspiel das persönliche Erkrankungsrisiko.

Risikofaktoren für Gallensteine

Die wichtigsten Risikofaktoren für Gallensteine sind in der englischsprachigen "6xF"-Regel zusammengefasst. Jedes F steht für einen Risikofaktor:

  • fat = starkes Übergewicht
  • female = weibliches Geschlecht
  • fertile = Fruchtbarkeit/Schwangerschaft
  • forty = Personen über 40 Jahre
  • fair = blond, hellhäutig
  • family = Gallensteinleiden in der Familie

Je mehr dieser Faktoren zusammentreffen, desto eher entstehen Gallensteine. Personen mit Übergewicht, die zugleich Familienmitglieder mit Gallensteinen haben, bekommen mit hoher Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens auch welche.

Frauen sind dreimal häufiger von Gallensteinen betroffen als Männer. Das hat wahrscheinlich hormonelle Ursachen: Die weiblichen Geschlechtshormone scheinen das Risiko für Gallensteine zu erhöhen. Auch eine Schwangerschaft begünstigt Gallensteine. Die Funktionsfähigkeit der Gallenblase ist während der Schwangerschaft etwas herabgesetzt, sodass Substanzen aus der Galle leichter verklumpen und sich in der Gallenblase ablagern können. Zudem ist die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit während der Schwangerschaft verändert. Hormonelle Verhütungsmittel wie die "Pille" oder eine Hormontherapie in den Wechseljahren können ebenfalls Gallensteine begünstigen.

Weitere Ursachen und Risikofaktoren

Bestimmte Erkrankungen erhöhen das Gallensteinrisiko. Dazu zählen etwa

  • Diabetes mellitus
  • Kurzdarmsyndrom, welches auftreten kann, wenn der Dünndarm ganz oder größtenteils entfernt wurde
  • Leberzirrhose, etwa durch Alkoholismus
  • hämolytische Anämien: Erkrankungen, bei denen der Körper übermäßig viele rote Blutkörperchen abbaut, etwa eine Sichelzellanämie
  • Erkrankungen, die mit einem erhöhten Gallensäureverlust einhergehen können, etwa Morbus Crohn

Zieht sich die Gallenblase nicht mehr richtig zusammen, kann das ebenfalls die Entstehung von Gallensteinen fördern. Weitere Ursachen für ein erhöhtes Gallensteinrisiko sind ein starker Gewichtsverlust (etwa nach einer Magenverkleinerung) und kalorienreiche Sondennahrung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Köln, Eigenverlag 2022
  • "Gallensteine". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Stand: 1.8.2022)
  • "Gallensteine". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 23.2.2022)
  • "Gallensteine". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 10.3.2021)
  • "Gallensteine". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: September 2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/008 (Stand: August 2018)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
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