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Plötzliches schwallartiges Erbrechen: Welche Ursachen infrage kommen


Nicht nur durch Norovirus
Plötzliches schwallartiges Erbrechen – was das bedeutet


Aktualisiert am 07.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Junger Mann sitzt auf dem Sofa und leidet unter ÜbelkeitVergrößern des Bildes
Schwallartiges Erbrechen kann zum Beispiel Zeichen einer Infektion sein. (Quelle: Liubomyr Vorona/getty-images-bilder)

Schwallartiges Erbrechen kann zum Beispiel Symptom einer Norovirus-Infektion sein. Es kann aber auch ernstere Ursachen haben – etwa einen hohen Hirndruck.

Zum Erbrechen kommt es, wenn das Brechzentrum im Hirnstamm gereizt wird. Die Ursachen für eine solche Reizung können vielfältig sein. Tritt das Erbrechen plötzlich und schwallartig auf, grenzt dies die mögliche Diagnose ein.

Schwallartiges Erbrechen: Mögliche Ursachen

Mögliche Ursachen für plötzliches, schwallartiges Erbrechen sind unter anderem:

  • ein Magen-Darm-Infekt, insbesondere eine Norovirus-Infektion
  • erhöhter Hirndruck
  • eine angeborene oder erworbene Verengung am Magenausgang (Pylorusstenose)
  • ein Darmverschluss im oberen Darmabschnitt (meist Dünndarm)

Mehr zu diesen Ursachen lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

Norovirus kann schwallartiges Erbrechen auslösen

Eine häufige Ursache für schwallartiges Erbrechen ist eine Infektion mit dem Norovirus. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene sind häufig betroffen.

Neben Erbrechen macht sich eine Norovirus-Infektion durch weitere Beschwerden bemerkbar, wie etwa:

  • Übelkeit
  • starker, wässriger Durchfall
  • Bauchschmerzen oder -krämpfe
  • Kopfschmerzen, Gliederschmerzen
  • Mattigkeit, Krankheitsgefühl
  • leichtes Fieber

Die Symptome treten meist wie aus heiterem Himmel auf. Welche Behandlung bei einer Infektion mit dem Norovirus hilft, lesen Sie hier.

Schwallartiges Erbrechen durch erhöhten Hirndruck

Ist der Druck im Hirn erhöht, ist plötzliches, schwallartiges Erbrechen – dann oft ohne unmittelbar vorausgehende Übelkeit – ein häufiges Symptom.

Ein erhöhter Hirndruck kann zahlreiche Ursachen haben. Er kann sich akut, aber auch über Tage bis Wochen hinweg entwickeln. Zu den Ursachen zählen unter anderem:

  • Schädelverletzungen mit Beteiligung des Hirns (Schädel-Hirn-Trauma)
  • Tumoren
  • Blutungen im Hirn
  • Mangeldurchblutung bestimmter Hirnareale
  • entzündliche Prozesse im Gehirn

Zu welchen Beschwerden ein erhöhter Hirndruck genau führt, ist vor allem von der Ursache abhängig. Zu häufigen Symptomen zählen etwa Kopfschmerzen, Übelkeit, psychische Auffälligkeiten oder Bewusstseinsstörungen. Zudem kann eine sogenannte Stauungspapille auftreten. Darunter verstehen Fachleute eine Schwellung dort, wo der Sehnerv das Auge verlässt.

Wichtiger Hinweis

Ein erhöhter Hirndruck ist ein Notfall. Alarmieren Sie bei möglichen Anzeichen immer den Rettungsdienst (112).

Schwallartiges Erbrechen durch Verengung am Magenausgang

Eine Verengung am Magenausgang kann angeboren sein. Bei den betroffenen Babys ist der ringförmige Schließmuskel, der Magen und Zwölffingerdarm voneinander trennt – der sogenannte Pylorus –, krankhaft verdickt. Normalerweise öffnet sich dieser Muskel, wenn Nahrung in den Darm gelangen soll. Durch die Verdickung kann der Speisebrei jedoch nicht ungehindert passieren.

Fachleute sprechen von einer hypertrophen Pylorusstenose (hypertroph = vergrößert, Stenose = Verengung). Die Ursachen dieser Erkrankung sind nicht vollständig geklärt, genetische Faktoren spielen jedoch eine Rolle.

Eine Pylorusstenose macht sich etwa zwischen der zweiten und zwölften Lebenswoche bemerkbar. Erkrankte Babys müssen etwa eine halbe Stunde nach jedem Füttern schwallartig erbrechen. Unmittelbar vor dem Übergeben lässt sich die Engstelle manchmal von außen an Bewegungen des Magens erkennen. Auch ist unter Umständen eine olivförmige Verdickung tastbar. Das Baby kann ausgemergelt wirken und an Gewicht verlieren. Eine Pylorusstenose lässt sich operativ beheben.

Bei Erwachsenen kann eine Verengung im Bereich des Magenausgangs zum Beispiel durch Vernarbungen oder einen Tumor ausgelöst werden.

Schwallartiges Erbrechen durch Darmverschluss

Auch ein Darmverschluss (Ileus) löst in manchen Fällen plötzliches, schwallartiges Erbrechen aus, insbesondere, wenn sich der Verschluss im Bereich des Dünndarms befindet. Betroffene spüren starke, kolikartige Bauchschmerzen. Zudem können sie im weiteren Verlauf möglicherweise weder Stuhl noch Darmgase ausscheiden.

Wichtiger Hinweis

Ein Darmverschluss ist lebensbedrohlich. Bei möglichen Anzeichen sollten Betroffene daher umgehend den Rettungsdienst (112) alarmieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Ileus (Darmverschluss)". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 18.1.2024)
  • Garfield, K., Sergent, S.: "Pyloric Stenosis" StatPearls [Internet], StatPearls Publishing (Stand: 30.1.2023)
  • Pressemitteilung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e. V.: "Schwallartiges Erbrechen: Magenpförtnerenge kann Ursache sein" (15.9.2021)
  • "Pylorusstenose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 28.7.2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie: "Hypertrophe Pylorusstenose" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 005/056 (Stand: April 2020)
  • "Norovirus-Gastroenteritis". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.7.2019)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
  • Gortner, L., Meyer, S.: "Duale Reihe Pädiatrie". Thieme, Stuttgart 2018
  • Battegay, E.: "Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten". Thieme, Stuttgart 2017
  • Masuhr, K., Masuhr, F., Neumann, M.: "Duale Reihe Neurologie". Thieme, Stuttgart 2013
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