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Polymyositis: Symptome, Lebenserwartung und Therapie


Polymyositis
Was starke Muskelschmerzen bedeuten können


Aktualisiert am 17.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Schmerzhaftes Leiden: Bei der Polymyositis ist die Muskulatur an verschiedenen Stellen entzündet.Vergrößern des Bildes
Schmerzhaftes Leiden: Bei der Polymyositis ist die Muskulatur an verschiedenen Stellen entzündet. (Quelle: RealPeopleGroup/getty-images-bilder)

Selten, aber äußerst schmerzhaft: Betroffene der Muskelkrankheit Polymyositis haben mit unterschiedlichen Symptomen zu kämpfen. Welche Therapie es bislang dagegen gibt.

Dauerhafte oder immer wiederkehrende Muskelschmerzen können ein Hinweis auf eine Polymyositis sein. Dabei handelt es sich um eine entzündlich-rheumatische Erkrankung. Im Vordergrund steht der entzündliche Befall der quergestreiften Muskulatur (die Muskulatur, die wir willkürlich beeinflussen können wie Arm- und Beinmuskeln). Betroffene klagen häufig über ein Gefühl der Muskelschwäche und Entzündungssymptome.

Wie häufig ist die Polymyositis?

Wie die Deutsche Rheuma-Liga mitteilt, sind von 100.000 Einwohnern etwa 80 von Polymyositis betroffen. Damit zählt die Muskelkrankheit zu den seltenen Erkrankungen.

Polymyositis: Diese Symptome können auftreten

Das Tückische an der Polymyositis: Die Erkrankung entwickelt sich meist schleichend innerhalb von drei bis sechs Monaten. Am häufigsten tritt sie zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr auf. Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer.

Typisch bei Polymyositis sind anfangs Muskelschmerzen, die sich vor allem bei Belastung bemerkbar machen, zum Beispiel beim Treppensteigen, Aufstehen aus einem Sessel oder Heben der Arme. Am häufigsten sind laut der Deutschen Rheuma-Liga die Muskeln der Hüften und der Oberschenkel sowie des Schultergürtels und der Oberarme betroffen.

Aufgrund der Immunaktivität sind die Betroffenen von weiteren Beschwerden betroffen, darunter:

  • Schwächegefühl
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Müdigkeit

Nicht nur Muskeln: Auch Herz und Lunge in Gefahr

Im weiteren Verlauf der Krankheit nimmt die Muskelschwäche weiter zu, die Muskulatur nimmt ab. Falls die Speiseröhrenmuskulatur betroffen ist, ist auch mit Schluckstörungen zu rechnen. Gelenkbeschwerden können vor allem an Händen und Knie auftreten. Weiterhin kann das Herz betroffen sein. Die Folgen: Herzkranzgefäßentzündungen, Herzschwäche oder auch Herzrhythmusstörungen. Bei fünf bis zehn Prozent der Erkrankten tritt auch eine Erkrankung der Lunge auf, meist eine Lungenfibrose.

In höherem Lebensalter kann die Polymyositis auch mit einer Krebserkrankung einhergehen. Nach der Diagnosestellung wird daher auch routinemäßig gezielt nach Tumoren gesucht. Es handelt sich vor allem um Karzinome der Brust, Lungen, Eierstöcke und des Magens.

Ursache der Muskelerkrankung weitgehend ungeklärt

Die genaue Ursache der Polymyositis ist bislang nicht geklärt. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, vermuten Mediziner, dass das Immunsystem bei dieser Erkrankung körpereigenes Muskelgewebe fälschlicherweise als fremd einstuft und bestimmte Stoffe dagegen bildet. Diese Stoffe können dann die Muskulatur angreifen und bei den Betroffenen starke Beschwerden verursachen. Als Auslöser werden aber auch Virusinfektionen und genetische Faktoren diskutiert.

Polymyositis: Therapie baut auf Medikamente

Zur Therapie der Polymyositis werden verschiedene Medikamente eingesetzt. Der erste Schritt besteht in der Eindämmung der Entzündungsprozesse mittels Kortisonpräparaten. Im Anschluss wird die Dosis des Kortisons langsam reduziert und durch Immunsuppressiva ergänzt. Diese Medikamente hemmen das Immunsystem und regulieren somit die Überreaktion des körpereigenen Abwehrsystems.

Aufgrund der Risiken einer künstlichen Schwächung des Immunsystems sollten Polymyositis-Patienten engmaschig untersucht werden. In manchen Fällen ist zudem Krankengymnastik hilfreich. Diese kann die Beweglichkeit der Muskulatur fördern, die Muskeln kräftigen und auch die Schmerzlinderung unterstützen.

Ist Polymyositis heilbar?

Die Erkrankung ist zwar selten, aber schwerwiegend und kann zu dauerhaften Einschränkungen führen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind daher entscheidend für den Heilungsprozess. Bei etwa 50 Prozent der Betroffenen führt die richtige Behandlung innerhalb von fünf Jahren zur vollständigen Heilung, sodass die Medikamente abgesetzt werden können. Bei 30 Prozent der Patienten kann die Behandlung die Polymyositis zum Stillstand bringen. Bei 20 Prozent schlägt die Therapie nicht an – und die Erkrankung schreitet weiter fort.

Schwerwiegender verläuft die Muskelkrankheit meist bei älteren Patienten. Das Gleiche gilt, wenn Herz oder Lunge mitbetroffen sind. Auch eine begleitende Krebserkrankung gilt als Risikofaktor für einen schweren Verlauf der Polymyositis. Die Lebenserwartung kann in solchen Fällen verringert sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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