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Was sind Nierensteine? Woraus bestehen sie? Häufige Arten im Überblick


Die häufigsten Arten
Was sind Nierensteine – und woraus bestehen sie?

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Jemand hält einen Nierenstein in den Fingern.Vergrößern des Bildes
Nierensteine können aus unterschiedlichen Stoffen bestehen und werden dementsprechend in verschiedene Arten eingeteilt. (Quelle: Liudmila Chernetska/Getty Images)

Steine in der Niere – eine seltsame Vorstellung. Was genau sind Nierensteine? Und woraus bestehen sie? Welche Arten es gibt und wie sie sich bilden.

Etwa fünf von hundert Menschen in der Bevölkerung haben Nierensteine. Das sogenannte Steinleiden ist also recht weit verbreitet. Dennoch wissen viele nicht genau, was es mit den Steinen auf sich hat und warum sich die Klümpchen ausgerechnet in der Niere entwickeln. Dies zu verstehen, ist wichtig: Wer die Ursache der Erkrankung kennt, kann nämlich einiges tun, um ihr vorzubeugen. Die Ursache von Nierensteinen ist wiederum von Steinart zu Steinart verschieden.

Was sind Nierensteine?

Nierensteine sind einige Millimeter bis wenige Zentimeter große Klümpchen in der Niere. Sie entstehen aus Salzen, die normalerweise im Urin gelöst sind und bei den Betroffenen fest werden. Zunächst sind sie in der Regel nicht spürbar und bleiben daher unbemerkt.

Beschwerden lösen Nierensteine für gewöhnlich erst aus, wenn sie in die Harnwege gelangen und diese teilweise oder vollständig blockieren. Dann rufen sie typischerweise Schmerzen im Unterleib, Bauch und/oder Rücken hervor und mitunter noch weitere Symptome wie etwa Fieber, Übelkeit und Erbrechen sowie Schmerzen beim Wasserlassen. Zudem kann sich Blut im Urin befinden, wenn die Steine die Schleimhaut des Harnleiters verletzt haben.

Bereiten Nierensteine Probleme, ist eine ärztliche Behandlung nötig. Diese richtet sich einerseits nach den Beschwerden, die die Steine verursachen, welche wiederum von deren Lage und Größe abhängen. Andererseits ist die Zusammensetzung der Steine für die Behandlung entscheidend.

Verschiedene Arten – woraus bestehen Nierensteine?

Nierensteine bestehen aus Stoffen, die eigentlich im Urin gelöst sein sollten. Diese Stoffe fallen im Stoffwechsel an. Da der Körper sie nicht braucht, scheidet er sie über die Nieren aus. Bestimmte Einflüsse können aber dazu führen, dass sie stattdessen auskristallisieren und sich zu Klümpchen zusammenlagern, welche sich in der Niere festsetzen.

Die Steine sind jeweils immer aus einer Art von Stoff zusammengesetzt. Entsprechend lassen sich folgende Arten von Nierensteinen unterscheiden:

  • Calciumoxalatsteine
  • Harnsäuresteine
  • Struvitsteine
  • Calciumphosphatsteine
  • Zystinsteine
  • Xanthinsteine

Am häufigsten kommen Steine aus Calciumoxalat vor: Bei etwa 75 von 100 Menschen mit Nierensteinen handelt es sich um diese Steinart. Ungefähr 5 bis 10 von 100 Betroffenen haben Harnsäuresteine, und bei weiteren 10 von 100 bestehen die Steine aus Struvit.

Nierensteine – wie die häufigsten Arten entstehen

Die mit Abstand am weitesten verbreitete Art von Nierensteinen, die Calciumoxalatsteine, entsteht meist durch ein Zusammenspiel verschiedener Einflüsse. Einer von ihnen ist die Ernährung: Bestimmte Speisen und Getränke wie Kaffee, Kakao, Spinat, Rhabarber, Nüsse und Rote Bete liefern viel Oxalat, welches mit dem Urin ausgeschieden wird. Ein hoher Oxalatspiegel im Urin begünstigt Calciumoxalatsteine.

Außerdem kann ein Überschuss an Calcium im Urin das Risiko für diese Steinart erhöhen. Dass vermehrt Calcium im Urin anfällt, kann unterschiedliche Gründe haben. Mitunter spielt Bewegungsmangel eine Rolle: Bei Personen, die sich – etwa wegen ihres hohen Alters oder einer körperlichen Beeinträchtigung – kaum oder gar nicht bewegen, werden die Knochen zu wenig beansprucht. Das führt zu ihrem Abbau, bei dem Calcium freigesetzt wird.

Weiterhin können gewisse Erkrankungen Calciumoxalatsteine zur Folge haben, zum Beispiel Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, die mit einem Mangel an Gallensäure einhergehen. Ohne Gallensäure kann der Körper Fette aus der Nahrung nicht aufnehmen, was indirekt dazu führt, dass er vermehrt Oxalat aufnimmt.

Die zweithäufigste Art von Nierensteinen, die Struvitsteine, werden auch als Infektsteine bezeichnet. Ihr Auslöser sind nämlich Harnwegsinfekte. Wenn gewisse Keime die Harnwege befallen, verändert sich der pH-Wert des Urins, also der Säuregrad. Der Urin ist dann nicht mehr leicht sauer, sondern alkalisch. Der Säuregrad ist für die Löslichkeit der in ihm enthaltenen Stoffe von entscheidender Bedeutung: Magnesium, Ammonium und Phosphat kristallisieren aus, wenn er zu niedrig ist. Zusammen bilden sie das Mineral Struvit.

Eine ganz andere Ursache haben Harnsäuresteine: Sie sind die Folge eines zu hohen Harnsäurespiegels im Körper. Harnsäure reichert sich im Körper an, wenn die Nieren nicht mehr dazu in der Lage sind, sie in ausreichendem Maße auszuscheiden. Ab einer gewissen Konzentration wird sie dann fest – unter anderem in den Gelenken und in der Niere. Die Kristalle können in den Gelenken Entzündungen auslösen, was als Gicht bezeichnet wird. In der Niere können sie sich zu Nierensteinen zusammenlagern.

Neben den jeweils für eine Steinart spezifischen Ursachen gibt es jedoch Risikofaktoren, die alle Arten von Nierensteinen begünstigen. Hierzu zählt beispielsweise Flüssigkeitsmangel, weil sich die Bestandteile des Urins schlechter lösen können, wenn dieser weniger Wasser enthält.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 31.3.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 31.3.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 31.3.2023)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie: "Urolithiasis: Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 043-025 (Stand: Mai 2019)
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