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Kopfhautveränderungen: Diese Ursachen stecken hinter Schuppen, Juckreiz und Entzündungen


Juckreiz, Schuppen, Rötungen
Kopfhautveränderungen: Was dahinterstecken kann

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 14.09.2023Lesedauer: 4 Min.
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Ob Pilz, Kopfläuse oder einfach nur Hautrockenheit: Die Ursachen für Veränderungen und Juckreiz auf der Kopfhaut können vielfältig sein.Vergrößern des Bildes
Ob Pilz, Kopfläuse oder einfach nur Hautrockenheit: Die Ursachen für Veränderungen und Juckreiz auf der Kopfhaut können vielfältig sein. (Quelle: Thiago Santos / Getty Images)

Juckreiz, gerötete Haut und offene Stellen: Kopfhautprobleme sind lästig und können ein Hinweis darauf sein, dass gesundheitlich etwas nicht stimmt.

Häufig können hartnäckige Parasiten oder Hauterkrankungen für die Entstehung von Kopfhautbeschwerden verantwortlich sein. Eine Dermatologin erklärt, worauf Kopfhautprobleme zurückzuführen sind – und was die gereizte Haut wieder ins Gleichgewicht bringt.

Trockene Kopfhaut: aggressive Shampoos oft Ursache

Eine trockene Haut ist mit das häufigste Problem für Juckreiz, Rötungen und Schuppen auf dem Kopf. Nicht nur Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis Arthritis) können die Hautbarriere schwächen. Viel häufiger ist es eine aggressive Reinigung, welche der Kopfhaut zusetzt. Zu häufiges Haarewaschen mit austrocknenden Shampoos sowie die Belastung der Haut durch Duft- Farb- und Konservierungsstoffe in Spülung, Kur, Haarspray und Co. lassen das gesunde Gleichgewicht der Haut oft kippen.

"Bei jedem Waschen wird der Talg, welcher die Haut nährt und geschmeidig hält, von der Kopfhaut entfernt. Die Haut wird trockener. Fehlt der Haut die Zeit zur Regeneration, wird sie immer stärker strapaziert. Juckreiz und kleine, weiße Schuppen, die beim Kratzen auf den Pullover rieseln, sind typische Symptome", weiß Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin mit eigener Praxis in Köln.

Safte Pflegeprodukte verwenden

Abhilfe schafft eine sanfte Kopfhautreinigung alle zwei bis drei Tage mit einem milden Shampoo. Wichtig ist, das Produkt gründlich wieder auszuspülen. Rückstände können die Kopfhaut reizen. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein.

Ebenso sollte man beim Föhnen hohe Temperaturen vermeiden. Zum Arzt sollte man gehen, wenn die Kopfhaut trotz angepasster Pflege weiter Probleme bereitet, etwa stark juckt, schuppt, gerötet oder gar entzündet ist, nässt oder kahle Stellen zeigt.

"Dann steckt möglicherweise eine Hauterkrankung hinter den Beschwerden, etwa eine Neurodermitis oder Schuppenflechte", sagt Schlossberger. "Auch ein Lausbefall oder Kopfpilz zeigt ähnliche Symptome. Auch wenn durch das Kratzen bereits kleine Wunden entstanden sind, ist ein Arztbesuch anzuraten."

Fettige Schuppen: Hefepilz lässt Kopfhaut entzünden

Während trockene Schuppen fein und weiß vom Kopf rieseln, sind fettige Schuppen größer, klebriger und von gelblicher Farbe. Sie haften eher auf der Kopfhaut und sind deutlich sichtbar. Auch bei fettigen Schuppen juckt die Kopfhaut oft unangenehm und führt dazu, dass Betroffene kratzen. Ursache ist oft eine erhöhte Talgproduktion in Kombination mit einem verstärkten Wachstum des Hefepilzes Malassezia furfur.

"Der Hefepilz besiedelt natürlicherweise die Kopfhaut und verursacht in der Regel keine Probleme. Vermehrt er sich zu stark, kippt das Gleichgewicht auf dem Kopf", erklärt die Dermatologin. "Bei fettigen Schuppen helfen Shampoos, welche die Haut gründlich reinigen, gegen Juckreiz wirksam sind und zugleich einen pilzhemmenden Wirkstoff enthalten. Diese sollten immer einige Minuten einwirken, bevor man sie abgespült."

(Quelle: privat)

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Kopfpilz: Juckreiz oft von Haarausfall begleitet

Treten gräuliche Schuppen zusammen mit Juckreiz, Hautrötungen und kahlen Stellen auf, deutet das auf einen Pilzbefall der Kopfhaut hin. Kopfpilz, medizinisch Tinea capitis genannt, wird durch Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht. "Typisch für Kopfpilz ist, dass die betroffene Hautpartie wie kreisrund ausgestanzt scheint und spröde, abgebrochene Haare aufweist", erklärt Schlossberger. "Um zu verhindern, dass sich der Pilz weiter ausbreitet, muss dieser mit einem Antimykotikum behandelt werden." Da Kopfpilz übertragbar ist, sollten Patienten während der Behandlung Haarbürsten, Rasierapparate, Handtücher, Kleidung und Mützen nicht zusammen mit anderen nutzen.

Wie bei Kopfläusen auch, sind besonders Kinder von Kopfpilz betroffen. Doch auch Erwachsene können eine Pilzbesiedelung auf dem Kopf haben – häufig Menschen, die viel Kontakt mit Tieren haben. Tiere, die Tinea capitis übertragen können, sind beispielsweise Katzen, Hunde, Hasen, Meerschweinchen und Hamster. Durch Streicheln gelangen die Pilzsporen zum Menschen – und nisten sich ein, wenn die Hautbarriere geschwächt ist.

Wie Sie Kopfläuse erkennen

Kopfläuse sind bei Kindern ein häufiges Thema. Experten schätzen, dass etwa ein bis drei Prozent der Kinder zwischen drei und zwölf Jahren von Kopfläusen betroffen sind. Kinder stecken oft die Köpfe zusammen – so gelangen die kleinen Parasiten leicht von einem Schopf zum anderen. Anders als oft befürchtet, springen Läuse nicht, sondern krabbeln. Eltern sollten aufmerksam werden, wenn sich das Kind ständig am Kopf kratzt – und sich möglicherweise durch das Kratzen bereits kleine Wunden auf der Kopfhaut zeigen.

Ein kritischer Blick schafft Klarheit: großflächigere Rötungen, kleine rote Punkte (Bissstellen) sowie die Anhaftung von weißen Punkten im Haar (Eier) etwa einen Zentimeter über der Kopfhaut zeigen einen Kopflausbefall an. Oft sieht man sogar die Läuse auf der Kopfhaut krabbeln. Wer nicht sicher ist, ob ein Lausbefall für Juckreiz und häufiges Kratzen verantwortlich ist, sollte die feuchten Haare mit einem Läusekamm durchkämmen und diesen auf einem Küchentuch abstreifen. So werden Läuse und Eier sichtbar.

"Bei einem Kopflaus-Befall sollten die Familien der Freunde des Kindes sowie entsprechende Einrichtungen wie Kindergarten, Schule und Sportverein informiert sowie rasch und konsequent eine spezielle Kopflausbehandlung durchgeführt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern", rät Schlossberger.

"Nach heutigem Stand besteht die optimale Behandlung aus einer Kombination chemischer und mechanischer Therapiemaßnahmen. Neben einem Läusekamm – dieser sollte aus Metall sein – kommt ein spezielles Anti-Kopflaus-Mittel zur Anwendung. Mit dem Kamm werden Läuse und ihre Eier herausgekämmt und so die Anzahl der Läuse auf dem Kopf reduziert. Das chemische Mittel tötet die Läuse ab. Wichtig ist, die Behandlungsempfehlungen genau zu beachten."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • awmf.org: "Tinea capitis". S1-Leitlinie. Federführende Fachgesellschaft: Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG), AWMF-Register-Nr.: 013-033. (Stand: 2019)
  • gesundheit.gv.at: "Pilzerkrankung des behaarten Kopfes". Online-Information des Österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 13. März 2019)
  • rki.de: "Kopflausbefall". Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI) (Stand: 19. September 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Kopfläuse". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 30. Juni 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Neurodermitis". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Schuppenflechte (Psoriasis)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • kindergesundheit-info.de: "Wie Sie erfolgreich Kopfläuse behandeln". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen 30. Januar 2023)
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