t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeVerletzungen

Kompartmentsyndrom in der Wade – diese Symptome sind typisch


Starke Schmerzen im Unterschenkel
Kompartmentsyndrom in der Wade – diese Symptome sind typisch


Aktualisiert am 09.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Eine Frau sitzt im Gras und hält sich die Wade.Vergrößern des Bildes
Nach einer Verletzung in der Wade kann sich ein Kompartmentsyndrom entwickeln. Dieses kündigt sich unter anderem durch eine Schwellung an. (Quelle: kwanchaichaiudom/getty-images-bilder)

Ein Kompartmentsyndrom in Wade beziehungsweise Unterschenkel erfordert eine zeitnahe Behandlung. Wie Sie die Symptome erkennen und was dann zu tun ist.

Häufig beginnt es mit einem Knochenbruch oder einer Quetschung: Infolge einer Verletzung kann sich eine starke Schwellung innerhalb der Wadenmuskulatur entwickeln. In einzelnen Muskelgruppen lagert sich dabei viel Flüssigkeit ein. Dadurch steigt der Druck auf das Gewebe in dem betroffenen Bereich, was heftige Beschwerden auslösen kann – das sogenannte Kompartmentsyndrom.

Was ist ein Kompartmentsyndrom in der Wade beziehungsweise im Unterschenkel?

Die Muskeln in den Armen und Beinen sind in Kompartimente eingeteilt. Das sind Gruppen von Muskelsträngen, die von dünnen Schichten aus Bindegewebe umhüllt sind, sogenannten Faszien. Diese sind nicht sehr dehnbar. Wenn sich innerhalb eines Kompartiments eine Schwellung bildet, kann der Druck im Inneren somit rasch und stark ansteigen. Manchmal steigt der Druck innerhalb eines Kompartiments auch durch eine Kraft von außen, etwa durch einen zu eng anliegenden Verband.

Durch den Druck wird die Durchblutung des betroffenen Muskels gestört. Zudem können die Nerven, die innerhalb und zwischen den Kompartimenten verlaufen, Schaden nehmen.

Das medizinische Fachwort für die Druckerhöhung innerhalb eines Kompartiments und die dadurch verursachten Beschwerden lautet Kompartmentsyndrom. Die Wade beziehungsweise der Unterschenkel zählen zu den häufig betroffenen Körperteilen – an Fuß, Oberschenkel oder Oberarm entwickelt sich ein Kompartmentsyndrom vergleichsweise selten.

Kompartmentsyndrom in der Wade – welche Symptome sind möglich?

Wenn sich ein Kompartmentsyndrom in der Wade zu entwickeln droht, sind typischerweise gewisse Vorzeichen zu spüren. Häufig bemerken Betroffene eine Schwellung im verletzten Bereich der Wade, außerdem tut dieser weh, wenn er berührt beziehungsweise Druck auf ihn ausgeübt wird.

Im Verlauf ist der Schmerz im Unterschenkel dauerhaft zu spüren und nimmt heftige Ausmaße an. Er verstärkt sich, wenn der Muskel passiv gedehnt wird und lässt sich kaum oder gar nicht durch Schmerzmittel lindern. Darüber hinaus können weitere Symptome auf ein Kompartmentsyndrom in der Wade hindeuten:

  • Die betroffene Muskelgruppe ist fühlbar verhärtet.
  • Die Haut im Bereich der Verletzung kann überwärmt sein und glänzen.
  • Mitunter treten Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl hinzu.

Kompartmentsyndrom in der Wade – was ist bei Anzeichen zu tun?

Ohne rechtzeitige Behandlung kann ein Kompartmentsyndrom dazu führen, dass Teile der Muskeln nicht mehr richtig durchblutet und stark geschädigt werden – mit ernsten und unter Umständen bleibenden Folgen. Unter anderem drohen chronische Schmerzen in der Wade beziehungsweise im Unterschenkel. Außerdem ist das verletzte Bein möglicherweise dauerhaft weniger belastbar als zuvor.

Um das zu verhindern, ist es wichtig, bereits bei ersten Warnzeichen für ein sich anbahnendes Kompartmentsyndrom eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren. Im besten Fall lässt sich das Syndrom noch durch eine Reihe von einfachen Maßnahmen abwenden:

  • Die betroffene Person sollte den verletzten Unterschenkel auf Herzhöhe lagern, allerdings nicht höher, weil das die Durchblutung weiter beeinträchtigen kann. (Auch Kälte kann die Durchblutung vermindern, weshalb von Kühlen abgeraten wird.)
  • Einen Verband oder Gips am Unterschenkel gilt es zu entfernen.
  • Entzündungshemmende Medikamente können möglicherweise dazu beitragen, der Schwellung entgegenzuwirken.

Hat sich bereits ein Kompartmentsyndrom entwickelt, reichen diese Maßnahmen nicht aus, um den Druck im Kompartiment zu senken und die Beschwerden unter Kontrolle zu bringen. Dann ist ein operativer Eingriff nötig, bei dem eine Chirurgin oder ein Chirurg die Faszienhülle um die betroffene Muskelgruppe aufschneidet. Dadurch erhält das geschwollene Muskelgewebe mehr Platz, was den Druck im Kompartiment senkt.

"Fasziotomie" heißt diese Operation. Ist sie nötig, sollte sie so früh wie möglich stattfinden: Je eher ein Kompartmentsyndrom behandelt wird, umso größer ist die Chance, dass der betroffene Muskel anschließend folgenlos und rasch heilt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.4.2024)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website