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Nicole Heuchele bekommt ein Baby trotz Krebs und Chemotherapie


Kinderwunsch
Baby Nele ist ein Wunschkind trotz Krebs und Chemotherapie

t-online, cst

18.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Trotz aggressiver Chemo- und Strahlentherapie wurden Nicole und Andreas Heuchele kürzlich zum zweiten mal Eltern - Baby Nele ist ihr ganzes Glück.Vergrößern des BildesTrotz aggressiver Chemo- und Strahlentherapie wurden Nicole und Andreas Heuchele kürzlich zum zweiten mal Eltern - Baby Nele ist ihr ganzes Glück. (Quelle: Johanna-Etienne-Krankenhaus, Neuss)
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Dieses Baby ist ein ganz besonderes Geschenk. Die kleine Nele konnte trotz einer Krebserkrankung und Chemotherapie ihrer Mutter Nicole Heuchele auf natürliche Weise geboren werden. Möglich wurde das durch ein spezielles medizinisches Verfahren, die Kryokonservierung.

Unfruchtbar nach Bestrahlung und Chemotherapie

Am 29. November brachte die 38-Jährige in Neuss ein gesundes Mädchen zur Welt. Selbstverständlich war das nicht, denn Nicole Heuchele war zwei Jahr zuvor an Brustkrebs erkrankt. Nach Bestrahlung und Chemotherapie war sie eigentlich unfruchtbar.

Vor der Krebsbehandlung an Kinderwunsch denken

Wenn junge Frauen eine Krebsdiagnose erhalten, denken sie sicher nicht als erstes an eine spätere Schwangerschaft. Dabei gibt es heute verschiedene Methoden, um Frauen auch nach einer Krebsbehandlung ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Allerdings ist es wichtig, sich vor der Behandlung mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen.

So funktioniert die Kryokonservierung

Eine davon ist die Kryokonservierung. Dabei wird den Frauen vor der Therapie Eierstockgewebe entnommen und eingefroren. Wenn nach der Behandlung ein Kinderwunsch besteht, kann dass Eierstockgewebe retransplantiert werden. Im besten Fall tritt dann wieder eine hormonelle Aktivität ein: Eizellen reifen heran und können auf natürliche Weise befruchtet werden.

Erst Kinderwunsch, dann Krebs-Schock

So geschah es auch bei Nicole Heuchele. Im Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss wurde sie vor ihrer Krebsbehandlung gefragt, ob bei ihr noch ein Kinderwunsch bestehe, erzählt sie der "Westdeutschen Zeitung". Erst kurz vor der Erkrankung hatten sie und ihr Mann entschieden, ein weiteres Kind zu bekommen, um so größer war dann der Schock bei der Diagnose Brustkrebs. "Ich habe in dem Moment als erstes gedacht, dass ich keine Kinder kriegen kann." Nun musste alles ganz schnell gehen: Zunächst wurde Nicole Heuchele Eierstockgewebe entfernt und eingefroren. Dann folgten Chemotherapie und Bestrahlung.

Der Erfolg zeigte sich schnell

Nachdem die Behandlung von Nicole Heuchele erfolgreich abgeschlossen war, wurde ein halbes Jahr später das Eierstockgewebe aufgetaut und wieder in ihren Körper eingesetzt. Der Erfolg zeigt sich nur wenige Monate später, als Nicole Heuchele auf natürlichem Weg schwanger wurde.

"Bin unendlich dankbar"

"Ich bin den Ärzten des Johanna-Etienne-Krankenhauses unendlich dankbar, dass sie mich im Vorfeld so gut beraten haben und mir diese neue Möglichkeit eröffnet haben - das sollten eigentlich alle krebskranken Frauen mit Kinderwunsch wissen", sagt Nicole Heuchele. Den relativ unkomplizierten Eingriff über Bauchspiegelung beherrschen bundesweit einige Krankenhäuser und Krebszentren.

Das Einfrieren ist kompliziert

Der komplizierte Gefrierprozess erfolgt bislang nur in speziellen Zentren in Hamburg, Erlangen oder Bonn. Letzteres erfordert viel Erfahrung, denn beim Einfrieren und Auftauen können sich aus dem Wasseranteil der Zellen im Gewebe große Eiskristalle bilden, die die einzelnen Zellwände irreparabel zerstören. "Bei anstehenden Chemotherapien wird die Beratung jüngerer Frauen hinsichtlich ihrer Fruchtbarkeit häufig außer Acht gelassen, dabei stecken darin so viele Chancen und vor allem Zukunftsperspektive für die Patientinnen", erklärt Chefarzt Dr. Matthias Korell.

In Deutschland sind bisher erst zwei Babys nach einer Kryokonservierung geboren worden. Baby Nele ist also wirklich etwas ganz besonderes.

Weitere Infos: Die Internetseite www.fertiprotekt.de bietet ausführliche Informationen zum Fruchtbarkeitsschutz für Frauen und Männer, die sich einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen müssen.

Das Netzwerk Fertiprotekt wurde 2006 gegründet. Hier arbeiten universitäre Zentren, Kliniken und Praxen zusammen. Das Netzwerk ist inzwischen auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeweitet und umfasst über 50 Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Fertiprotekt arbeitet nicht profitorientiert.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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