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Fruchtwasseruntersuchung - Fallgeschichte 2: Conny


Conny
"Wir hätten einen riesigen Fehler gemacht"

t-online, Simone Blaß

Aktualisiert am 16.03.2015Lesedauer: 2 Min.
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Connys und Matthias' Tochter Carla war gerade ein Jahr alt, als sich wieder Nachwuchs ankündigte. Conny hatte kurz vorher ihren 40. Geburtstag gefeiert, das Ultraschallbild zeigte Zwillinge, und die Frauenärztin riet aufgrund einer auffälligen Nackenfaltenmessung dringend zu einer Fruchtwasseruntersuchung. Für das Ehepaar war das undenkbar.

Was wäre die Konsequenz?

"Irgendwie geht man immer automatisch davon aus, dass alles in Ordnung ist." Als die Frauenärztin erwähnte, dass die Nackenfaltenmessung bei einem Zwilling auffällig war und dass sie dringend zu einer Amniozentese rate, fiel Conny aus allen Wolken. Eine Fruchtwasseruntersuchung stand bisher für sie nie zur Debatte - die Gefahr für die Kinder war ihr zu hoch. Auch jetzt war ihr erster Impuls ein eindeutiges Nein.

Während Conny noch mit In-Sich-Hineinhören beschäftigt war, stellte Matthias der Ärztin eine entscheidende Frage: "Und was, wenn eines der Kinder behindert ist?" Die Antwort kam prompt: Ein sogenannter teilweiser Schwangerschaftsabbruch wäre möglich, wenn eines der Ungeborenen schwer missgebildet sei. Dass hierbei auch eine erhebliche Gefahr für das gesunde Kind bestünde, wurde nur am Rande erwähnt.

Der Wunsch nach der perfekten Welt trägt seltsame Blüten

Für Conny und Matthias waren die nächsten Schritte klar. Als erstes wechselten sie zu einem anderen Arzt. "Für mich war dieser so selbstverständlich vorgetragene Lösungsvorschlag moralisch nicht vertretbar. Letztendlich geht es hier wieder einmal um den Wunsch nach der perfekten Welt, der in unserer Gesellschaft so vorherrschend ist und der meiner Meinung nach reichlich seltsame Blüten trägt", empört sich die heute 44-Jährige. "Aber man kann eben nicht alles planen. Wenn man allein bedenkt, was bei der Geburt alles passieren kann: Sauerstoffmangel zum Beispiel. Und was das dann für Folgen haben kann! Da kommt doch dann auch keiner mit der Kalium-Chlorid-Spritze und tötet das Baby."

"Wir nehmen die Kinder so, wie sie sind"

Für die beiden war klar, dass sie ihre Kinder so annehmen würden wie sie sind. "Natürlich hat mich der Gedanke belastet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Zwillinge behindert sein könnte, relativ hoch ist. Wir waren gerade am Umbauen unseres Hauses, beide berufstätig und Carla war ja noch so klein - aber ich wusste, Matthias ist an meiner Seite, egal, was kommt. Das hat mich immer beruhigt. Wenn ich mir jetzt vorstelle, wir hätten uns wirklich verrückt machen lassen…"

Liebevoll blickt sie zu ihrem Mann hinüber, der gerade mit ihren Kindern über den Spielplatz tobt. Carla, Jonas und Katy - alle pumperlmuntergesund.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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