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Schwangerschaft: Forscher finden Feinstaub in Plazenta


Pränatale Belastung
Forscher finden Feinstaub in Plazenta

Von t-online, cch

Aktualisiert am 12.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Schwangere steht mit ihrem Freund auf einer Straße: Luftverschmutzung kann auch für ungeborene Babys zum Risiko werden.Vergrößern des BildesEine Schwangere steht mit ihrem Freund auf einer Straße: Luftverschmutzung kann auch für ungeborene Babys zum Risiko werden. (Quelle: AleksandarNakic/getty-images-bilder)
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Die Plazenta soll das Ungeborene im Mutterleib vor schädlichen Stoffen schützen. Aber nicht alle kann das Organ herausfiltern, manche passieren diese Schranke. Das gilt laut einer Studie auch für Rußpartikel.

Feinstaub kann offenbar bis in die Plazenta gelangen. Forscher der Universität Hasselt in den Niederlanden haben in dem Organ Rußpartikel aus der Luft nachgewiesen. Sowohl auf der Seite der Mutter als auch auf der fetalen Seite entdeckten die Forscher die Schadstoffe. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachblatt "Nature Communications" veröffentlicht.

Feinstaubbelastung: 28 Plazenten wurden untersucht

Für die Studie wurden insgesamt 28 Plazenten untersucht. Fünf davon stammten von Frauen, die eine Frühgeburt hatten. Mit einer speziellen Lasertechnologie wurden die Rußpartikel in den Mutterkuchen sichtbar gemacht. Die Forscher um Dr. Hannelore Bové konnten in allen untersuchten Plazenten Partikel nachweisen.

Dabei gab es Unterschiede in der Höhe der Konzentration des Feinstaubs: In den Plazenten von zehn Müttern, die während der Schwangerschaft einer stärkeren Luftverschmutzung ausgesetzt waren, fanden die Forscher eine vergleichsweise hohe Konzentration von Rußpartikeln. In zehn Plazenten von Müttern, die in Regionen mit einer weniger stark verschmutzten Luft lebten, war die Konzentration deutlich geringer. Drei Plazenten von Frauen mit einer durchschnittlichen Feinstaubbelastung dienten zum Vergleich: Sie wiesen erwartungsgemäß eine mittlere Menge an Kohlenstoffpartikeln auf.

Zudem fiel den Forschern auf, dass sich auf der fetalen Seite der Plazenta besonders viele Rußpartikel ansiedelten. Das könne darauf hindeuten, dass die Teilchen in Richtung des Fötus transportiert werden, heißt es in der Studie.

Durch die Untersuchung von fünf Plazenten von Müttern, die eine Frühgeburt hatten, zeigten die Forscher zudem, dass sich Rußpartikel bereits in einem frühen Stadium der Schwangerschaft in dem Gewebe absetzen können.

Forscher weisen Feinstaub in menschlichem Gewebe nach

Zuvor hatten die Forscher der Universität Hasselt bereits Rußpartikel in Urin- und Blutproben nachweisen können. Jetzt ist ihnen dies erstmals im Gewebe gelungen. Andere Studien haben bereits einen Zusammenhang von Luftverschmutzung und Frühgeburten sowie einem geringen Geburtsgewicht gezeigt.

Mit der vorliegenden Studie wollten die Forscher herausfinden, wie Rußpartikel in der Schwangerschaft wirken: Denn unklar ist bislang, ob der Feinstaub zum Fötus gelangt oder ob dieser indirekt durch die Feinstaubbelastung der Mutter mitbelastet wird. Dass er in die Plazenta hervordringt, deute den Forschern zufolge darauf hin, dass der Fötus dem Feinstaub bereits in der Schwangerschaft direkt ausgesetzt ist.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Mitteilung zur Studie
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