t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeHeim & GartenEnergieHeizung

Gasleck in der Heizung: Wie gefährlich ist das?


Unsichtbare Gefahr
Gasleck in der Heizung: Wie gefährlich ist das?

ks (CF)

Aktualisiert am 21.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Ein Gasleck in der Heizung kann gefährlich werden - es lässt sich aber oftmals am Gasgeruch feststellen.Vergrößern des Bildes
Ein Gasleck in der Heizung kann gefährlich werden - es lässt sich aber oftmals am Gasgeruch feststellen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Immer wieder führen Schlagzeilen über Tote und Verletzte infolge eines Gaslecks in der Heizung zu Beunruhigung. Viele Menschen fragen sich, ob sie ein ähnliches Schicksal treffen könnte und ob ihre Gasheizungen sicher sind. Im Folgenden erklären wir, wie Sie sich im Falle eines Gasaustritts verhalten und worauf Sie bei der Wartung Ihrer Heizung und Leitungen achten sollten.

Gas - ein relativ sicherer Energieträger

Bilder von Gasexplosionen in Folge eines Heizungslecks und Berichte über Opfer einer Kohlenmonoxidvergiftung sind dramatisch und bleiben deshalb lange im Gedächtnis. Die Statistik dagegen gibt weniger Anlass zur Sorge: „Angesichts von rund 19 Millionen Gaskunden in Deutschland sind extreme Schadensfälle eher selten“, berichtet der WDR in einer Ausgabe seiner Sendung "Service Technik".

Passiert doch einmal etwas, seien in vielen Fällen die Leitungen manipuliert worden, denn grundsätzlich sei Gas ein relativ sicherer Energieträger. Erdgasheizungen sind auch deshalb so beliebt, weil sie einen geringeren Schadstoffausstoß besitzen als Ölheizungen. Sie arbeiten effizient und sind noch dazu wartungsarm.

Gefahren bei Gasaustritt

Bei der Verbrennung von Erdgas entstehen Abgase. Diese werden über den Schornstein abtransportiert. Wird dieser allerdings nicht regelmäßig gereinigt oder beispielsweise durch ein Vogelnest verstopft, können die Abgase nicht schnell genug abziehen - giftige Dämpfe gelangen in den Wohnbereich. Es droht Erstickungsgefahr. Eine andere Möglichkeit, wie Gas in die Wohnung gelangen kann, ist ein Gasleck in der Heizung.

Duftstoffe machen Gasaustritt bemerkbar

Damit ein Gasaustritt schnell bemerkt wird, sind dem eigentlich geruchsneutralen Erdgas Duftstoffe beigemischt: „Diese müssen abstoßend, sollen jedoch nicht ekelerregend riechen, um auch bei gastechnischen Laien einen Warneffekt zu erzielen. In den letzten Jahren geht, nicht zuletzt aus ökologischen Gründen, der Trend zu schwefelarmen Odoriermitteln“, erklärt der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW). Falls Sie unsicher sind, wie das Gas Ihres Netzbetreibers riecht, können Sie sich von ihm eine Karte mit einer Geruchsprobe zukommen lassen.

Bei Gasgeruch: Ruhe bewahren

Gas ist ein hochexplosiver Brennstoff. Bereits eine Konzentration von 4,5 Volumenprozent wird von der Feuerwehr als "explosionsfähig" eingestuft. Das bedeutet, dass vor allem im Winter, wenn die Räume geschlossen sind und nicht ausreichend gelüftet wird, ein Gasleck in der Heizung ausreicht, um eine lebensgefährliche Gaskonzentration in der Luft zu erzeugen. Bemerken Sie Gasgeruch, sollten Sie in erster Linie Ruhe bewahren. Um eine Explosionsgefahr zu vermeiden, sollten Sie umgehend alle Fenster und Türen öffnen, damit sich das Gas mit der Außenluft vermischt und die Gaskonzentration sinkt. Jegliche Feuerquellen, wie etwa eine Kerze oder ein Gasherd, sollten Sie unmittelbar danach löschen.

Warnen Sie alle Hausbewohner

Doch selbst wenn Fenster und Türen geöffnet sind, können Sie nicht sicher sein, ob die Gefahr gebannt ist. Schließlich kann man nicht genau wissen, wie hoch die Gaskonzentration in der Luft wirklich ist. Warnen Sie daher alle Bewohner und verlassen Sie das Haus. Rufen Sie die Feuerwehr (Rufnummer: 112) und bewahren Sie Ruhe. Die Feuerwehr misst die Gaskonzentration im Hausinneren und informiert den Bereitschaftsdienst Ihres Versorgers. Dieser wird die Gaszufuhr unterbrechen, das Leck lokalisieren und beseitigen.

Gasleck in der Heizung vermeiden

Die DVGW hat „Goldene Regeln“ aufgestellt, wie Sie das Risiko eines Gaslecks bei Ihrer Heizung minimieren können. Dazu gehört es, alle Gasgeräte regelmäßig von einem Fachmann untersuchen zu lassen und Störungen nur von Fachleuten untersuchen zu lassen. Mindestens einmal im Jahr sollten Sie auch selbst prüfen, ob Ihnen an Ihren Geräten und Leitungen etwas auffällt - beispielsweise durchhängende Rohre oder Rußspuren um ein Gerät.

  1. Sind Absperreinrichtungen, z.B. an Hausanschluss und Zähler, frei zugänglich?
  2. Sind Gasleitungen in einwandfreiem Zustand, besonders an Wand- bzw. Deckendurchführungen sowie in feuchten, unbelüfteten Räumen?
  3. Sind alle Gasleitungen gut befestigt und frei von "Anhängseln"?
  4. Lüftungsöffnungen an Verkleidungen vorhanden?
  5. Verbrennungsluftöffnungen an Wand oder Tür des Aufstellraums der Gasgeräte offen?
  6. Ausreichende Verbrennungsluftzufuhr bei Abdichtung bzw. Neu-Einbau von Fenstern und Türen sichergestellt?
  7. Bei der Installation einer neuen Abluft-Dunstabzugshaube oder eines Abluft-Wäschetrockners mit dem Fachmann gesprochen?
  8. Schlauchleitung vom Herd zur Gassteckdose ohne Knick sowie ausreichend von Flammen und Hitze entfernt?
  9. Bei sichtbarer Flamme am Gasgerät: Brennt sie durchgehend blau?
  10. Gasgeräte intakt und ohne Rußspuren, Betrieb ohne auffälligen Geruch oder ungewöhnliche Geräusche?

Sollten Sie eine der in der folgenden Liste aufgeführten Fragen mit "Nein" beantworten, sprechen Sie diesbezüglich so schnell wie möglich mit einem Fachmann oder Heizungsbauer oder mit einem Mitarbeiter Ihres Netzbetreibers.

Verdachtsfall: So verhalten Sie sich richtig

Haben Sie akut den Eindruck, bei Ihrer Heizung könnte ein Gasleck vorliegen, scheuen Sie sich nicht, den Notdienst Ihres Netzbetreibers anzurufen. „Selbst wenn der Verbraucher den Eindruck hat, es könne ein Fehlalarm sein, soll er sich melden“, sagt Markus Magnussen vom Entstörungsdienst der Düsseldorfer Stadtwerke gegenüber dem WDR. Auch bei falschem Alarm bleibt der Einsatz für den Kunden kostenlos.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website