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Kamin anheizen: Diesen Fehler sollten Sie vermeiden


Diesen Fehler sollten Sie beim Kamin-Anheizen vermeiden

Von t-online, dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 01.11.2022Lesedauer: 4 Min.
KaminVergrößern des BildesKamin: In den Kaminofen gehört nur trockenes, naturbelassenes Holz. (Quelle: Image Source/getty-images-bilder)
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Auswahl, Einbau und Inbetriebnahme des neuen Ofens sollten gut vorbereitet werden. Und gerade beim ersten Anheizen passiert schnell ein folgenschwerer Fehler.

Bevor Sie Ihren neuen Ofen in Betrieb nehmen dürfen, muss der Schornsteinfeger die Feuerstätte abnehmen. Anschließend gibt es aber auch noch einiges zu beachten.

Beim ersten Anheizen nicht die Tür verriegeln

Bei der ersten Inbetriebnahme ist besonders die richtige Handhabung wichtig. Andernfalls drohen Schäden am Kaminofen. Dazu gehört unter anderem, die Tür nur anzulehnen und nicht zu verriegeln. In den ersten Betriebsstunden muss der Lack noch einbrennen und wird währenddessen nochmals weich. Das kann zur Folge haben, dass die Dichtung am Lack kleben bleibt und sich beim Öffnen aus der Nut zieht. Wenn Sie das Einbrennen des Lackes beschleunigen möchten, können Sie kurzzeitig etwas mehr Holz in den Kaminofen legen.

Solange die Tür nur angelehnt ist und der Lack einbrennt, sollten Sie zudem das brennende Feuer und den Ofen gut im Auge behalten. Dabei entsteht zwar ein unangenehmer Geruch, dieser ist laut Experten gesundheitlich aber unbedenklich. Am besten lüften Sie während dieser Zeit ausreichend.

Schornsteinfeger bei der Planung einbeziehen

"Der Kauf eines Kaminofens will gut vorbereitet sein", rät der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Am besten lassen sich Verbraucher schon vor dem Kauf vom Schornsteinfeger beraten. Dieser prüft, welcher Ofen geeignet ist, ob ein passender Schornstein vorhanden ist oder ein neuer Abzug eingerichtet werden muss. Die Beratung dauert in etwa 20 Minuten und wird von vielen Schornsteinfegern kostenlos angeboten.

Eine Pflicht ist die Beratung nicht. Aber Sie gehen auf diesem Wege sicher, dass es später bei der Abnahme keine Probleme gibt. Der Schornsteinfeger kennt die örtlichen Bestimmungen und kann für die Auswahl des richtigen Ofens und des Standorts nützliche Tipps geben.

Mindestabstand zwischen Kaminofen und Wand beachten

Bei der Abnahme wird dann unter anderem geprüft, ob ein für die Verfeuerung von festen Brennstoffen geeigneter Schornstein vorhanden ist, der Ofen richtig daran angeschlossen wurde und ob die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände zu Wand und Decke eingehalten werden. Die zulässigen Abstandswerte variieren je nach Ofenmodell und liegen gewöhnlich zwischen 20 und 60 Zentimetern. Im Bereich der Ofentür sind mindestens 80 Zentimeter Abstand zu brennbaren Möbeln oder Gegenständen einzuhalten. Um beim Öffnen der Tür genügend Platz zu haben, ist meistens auch ein noch größerer Abstand sinnvoll. Hat der Ofen seitliche Fenster, müssen auch seitlich mindestens 65 Zentimeter Abstand gehalten werden.

Bei brennbaren Fußböden braucht man eine Bodenplatte

Auch darüber hinaus ist bei der Standortwahl einiges zu beachten. So muss beispielsweise bei brennbaren Bodenbelägen wie Teppich oder Holz ein Funkenschutz angebracht werden. Platten aus Metall, Schiefer oder feuerfestem Glas sind dafür gut geeignet. Die Platte muss so angebracht werden, dass sie den Bereich vor dem Ofen um etwa 50 Zentimeter und auf jeder Seite um mindestens 30 Zentimeter abdeckt. Die Platten gibt es in verschiedenen vorgefertigten Formen und Größen. Ein Funkenschutz aus Stahlblech ist schon ab etwa 50 Euro erhältlich, die Glasausführung gibt es ab etwa 100 Euro.

Wer sich für eine Glasplatte entscheidet, tut gut daran, den Rand rundum mit Silikon abzudichten. Durch das Gewicht des Ofens hebt sich die Platte vorne meist ein wenig. Durch die Abdichtung verhindert man, dass Asche oder andere Staubpartikel unter die Platte wandern, die sich nur mit großem Aufwand wieder entfernen lassen.

Schornstein nachträglich anbauen

Die meisten Kaminöfen werden an die Wand gestellt. Sollte kein geeigneter Schornstein im Haus vorhanden sein, muss ein neuer angebaut werden. Ein großer Aufwand ist dies häufig nicht. Der neue Schornstein wird durch einen Durchbruch in der Wand geführt und verläuft an der Außenwand nach oben.

Sollte der Außenanbau nicht möglich sein, können Sie ihn auch durch das Gebäude verlegen. Das ist allerdings etwas aufwendiger. Wie hoch der Schornstein sein muss, hängt vom Umfeld des Hauses ab. Laut Bundesimmissionsschutzverordnung muss die Einmündung mindestens 15 Meter vom Fenster des Nachbarhauses entfernt sein. Anderenfalls muss der Schornstein das Fenster um mindestens einen Meter überragen.

Den passenden Kaminofen finden

Die Auswahl an Kaminöfen ist groß. Es gibt Modelle aus Emaille, Gusseisen, Naturstein, Keramik, Speckstein oder Granit in etlichen Farben und Formen. Viele Modelle setzen auf zusätzliche Wärmespeicher, die dafür sorgen, dass der Ofen noch lange nachheizt, wenn das Feuer schon erloschen ist. Die dafür notwendige Masse wird so in die schlanken hohen Öfen eingepasst, dass sie die Optik nicht beeinträchtigt.

Das schicke Aussehen ist aber nicht alles. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind bei den Kaminbauern angekommen. So haben viele Hersteller ihre Produkte mittlerweile technisch so ausgerüstet, dass der Abbrand möglichst emissionsarm und effizient vonstattengeht. Sinnvoll ist zudem eine integrierte Nebenluftvorrichtung. Dadurch vermeiden Sie, Ihren Kaminofen nachträglich mit einem Zugbegrenzer ausstatten zu müssen.

Um das passende Modell zu finden, sollten Sie wissen, wo der Kamin später im Raum stehen wird – an der Wand oder in der Mitte. Danach richten sich Art und Länge des Schornsteins. Außerdem sollten Sie beim Kauf des Kaminofens auf einen hohen Wirkungsgrad und eine möglichst einfache Bedienung achten.

Umweltanforderungen für neue Kaminöfen

Bei einem guten Händler bekommt der Kunde ungefragt eine sogenannte Prüfstandsmessbescheinigung für seinen neuen Ofen. Ohne diese Genehmigung darf der Kaminofen nicht betrieben werden. Es ist ein Nachweis dafür, dass der Ofen alle aktuellen Umweltauflagen erfüllt.

Die zweite Stufe der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) begrenzt die zulässigen Staubemissionen neuer Öfen auf 0,04 Gramm pro Kubikmeter (g/m³) und den Kohlenmonoxidausstoß auf 1,25 g/m³. Sie müssen zudem einen Feinstaubfilter besitzen.

Achtung

Ältere Modelle ohne Feinstaubfilter, deren Zeitpunkt der Typenprüfung zwischen dem 01.01.1985 und 31.12.1994 liegen, müssen bis spätestens zum 31.12.2020 umgerüstet worden sein, also mit einem Feinstaubfilter ausgestattet worden sein. Andernfalls werden sie stillgelegt. Kaminöfen aus dem Jahr 1995 müssen bis spätestens zum 31.12.2024 nachgerüstet werden. Hier reicht ein Rußfilter aus. Wichtig ist, dass die Feinstauberzeugung unter 150 g/m³ liegt.

Pelletöfen heizen bequemer

Einfacher zu bedienen, aber auch weniger romantisch sind Pelletöfen. Sie verfügen über eine Mechanik, die das Brennmaterial automatisch aus einem Vorratsbehälter in den Brennraum transportiert. Je nach Bedarf kann die Temperatur am Pelletofen eingestellt werden. Ist diese erreicht, schaltet sich das Gerät automatisch ab.

Durch diese Steuerungsmöglichkeit heizen Pelletöfen länger als Kaminöfen, ohne dass Sie Brennmaterial nachlegen müssen. Der Nachteil von diesen Modellen ist jedoch, dass das typische Geräusch eines Feuers ausbliebt und Sie stattdessen nur das Rauschen des Gebläses und den Transport der Pellets hören.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks
  • Bundes-Immissionsschutzverordnung
  • TÜV Rheinland
  • Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik
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