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Rasenschädlinge: Gartenlaubkäfer und Tipula erkennen und bekämpfen


Chemie wirkt nicht
Diese Schädlinge ruinieren jeden Rasen

dpa-tmn, t-online, sj

Aktualisiert am 31.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Käfer sitzt auf einem Grashalm: Der Gartenlaubkäfer ist einer der schlimmsten Rasenschädlinge.Vergrößern des BildesKäfer sitzt auf einem Grashalm: Der Gartenlaubkäfer ist einer der schlimmsten Rasenschädlinge. (Quelle: McPHOTO/Gukelberger/imago-images-bilder)
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Wenn der Rasen braune Stellen bekommt, sich vom Boden löst oder kleine Gräben aufweist, haben sich vermutlich Rasenschädlinge eingenistet. Die bekanntesten sind der Gartenlaubkäfer, die Wiesenschnake und der Purzelkäfer.

Der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) gilt als einer der Hauptschädlinge für den Rasen. Die Käfer schlüpfen zwischen Mai und Juni aus der Erde und schwärmen aus. Sie fressen Laub, Knospen und Blüten von Gehölzen und Stauden. Nach gut drei Wochen legen die Weibchen ihre Eier in die Flächen, aus denen sie geschlüpft sind.

Larven des Gartenlaubkäfers zerstören Graswurzeln

Die sich daraus entwickelnden Larven ernähren sich von Graswurzeln. Das hat zur Folge, dass die Gräser verkümmern und vertrocknen. Kahle Stellen bilden sich und das verbliebene Grün kann einfach abgezogen werden, erläutert die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Schäden treten üblicherweise zwischen Ende Juli und Anfang Oktober auf.

Gesunder Rasen hält Käfer fern

Der einfachste Schutz gegen den Gartenlaubkäfer ist ein gepflegter Rasen. Denn eine dichte Grasfläche erschwert den Weibchen die Eiablage. Dafür bevorzugt der Käfer sandige Böden und trockene Stellen in Grasflächen. Laut der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) ist an solchen Kahlstellen die Temperaturanstrahlung des Bodens höher. Die DRG vermutet, dass die Weibchen bei der Eiablage von warmen Stellen angezogen werden.

Käferlarven mit Nematoden bekämpfen

Chemische Pflanzenschutzmittel gegen den Käfer gibt es für den Garten nicht. Wer ihn bekämpfen will, kann Nematoden einsetzen. Die im Handel erhältlichen Fadenwürmer werden mit dem Gießwasser in den Boden eingebracht. Sie dringen in die Käferlarven ein, die dadurch nach wenigen Tagen absterben. Der beste Zeitpunkt für den Einsatz von Nematoden ist von August bis Mitte September.

Gartenlaubkäfer vorbeugen

Als vorbeugende Maßnahme rät die DRG, den Rasen während des Käferflugs im Mai nicht zu kurz zu schneiden. Das vermindere das Larvenauftreten um 40 bis 70 Prozent. Außerdem solle man in dieser Zeit die Lücken im Rasen gezielt bewässern, um die Flächen abzukühlen.

Helfen kann beim Anlegen der Rasenfläche auch das Eingraben eines Rasenschutzgewebes in geringer Bodentiefe. Allerdings ist das arbeits- und kostenintensiv.

Radikale Maßnahme stoppt den Käfer

Wenn keine Maßnahme Erfolge zeigt, bleibt Hobbygärtnern nur noch der Austausch des Rasens. Um den Zyklus zu unterbrechen, wird die Rasenfläche am besten im Spätsommer bei hoher Sonneneinstrahlung abgefräst und anschließend neu angelegt.

Larven der Wiesenschnake schädigen den Rasen

Etwas später im Jahr als der Gartenlaubkäfer schlägt die Wiesenschnake (Tipula) zu. Auch ihre Larven ernähren sich am liebsten von Graswurzeln. Die Weibchen legen ihre Eier im August und September ab. Etwa fünf Wochen später schlüpfen die Larven und fangen an, die Graswurzeln anzunagen.

Die Schäden zeigen sich durch braune Flecken im Rasen. Wer sichergehen will, dass es sich um einen Tipula-Befall handelt, muss nur an einer betroffenen Stelle den Untergrund freilegen. Dort sieht man dann die etwa vier Zentimeter langen Larven, die zur Leibspeise einiger Vögel gehören. Deshalb ist es auch ein guter Hinweis, wenn sich vermehrt Stare und Krähen auf dem Rasen niederlassen und in den Boden picken.

Wildschweinschäden durch Tipula

Da auch Wildschweine und Dachse die Larven gerne verspeisen und auf der Suche danach den Boden zerwühlen, sind die Sekundärschäden oft schlimmer als die von den Larven selbst verursachten Zerstörungen.

Wiesenschnake bekämpfen

Ein Insektizid gegen die Wiesenschnake gibt es nicht. Allerdings lässt sich laut DRG die Larvenpopulation um bis zu 30 Prozent reduzieren, wenn man mit einer Stachelwalze über den trockenen, aber an der Oberfläche feuchten Rasen geht und dabei einige Larven aufspießt. Normalerweise wird die Stachelwalze zum Belüften der Grünfläche eingesetzt.

Wer im Frühjahr Kalkstickstoff auf den Boden ausbringt, hat demnach sogar einen Wirkungsgrad von 40 bis 60 Prozent. Der Boden sollte dabei feucht sein und die Temperatur zwischen 3 und 8 Grad liegen, empfiehlt der DRG.

Auch das gegen Stechmücken eingesetzte Präparat Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) kann eine Option sein. Das Bakterium produziert ein Protein, welches für viele Mückenlarven, unter anderem auch die der Gattung Tipula, tödlich ist, wenn es gefressen wird.

Purzelkäfer und Maikäfer

Wildschweinschäden gibt es auch durch den Purzelkäfer und den Maikäfer, deren Larven ebenfalls auf dem Speiseplan des Schwarzwilds stehen. Wie der Gartenlaubkäfer gehören sie zur Familie der Scarabaeiden. Purzelkäfer sind im Juni zu sehen, ihre Larven treten ab September in Erscheinung. Sie bleiben zwei Jahre im Boden. Purzelkäfer können mit Nematoden behandelt werden.

Kein Mittel gegen Engerlinge

Die Engerlinge von Maikäfer können laut Landwirtschaftskammer NRW kaum bekämpft werden. Die Kammer rät dazu, den Boden ständig aufzulockern und die dabei an der Oberfläche erscheinenden Engerlinge abzusammeln. Auf diese Weise würde man außerdem natürlichen Feinden wie Vögeln, Hühnern, Spitzmäusen, Maulwürfen und großen Laufkäfern das Auffinden der Schädlinge erleichtern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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