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Gehölze im Herbst pflanzen: So geht's


Diese Pflanzen müssen jetzt noch in die Erde

Von dpa-tmn, t-online
Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 4 Min.
Herbst ist die ideale Zeit zum Einpflanzen.Vergrößern des BildesHarke und Schaufel: Herbst ist die ideale Zeit zum Einpflanzen. (Quelle: Jupiterimages/getty-images-bilder)
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Die Gartensaison ist im Herbst noch lange nicht vorbei. Wer im nächsten Jahr neue Sträucher und Gehölze im Garten haben möchte, muss jetzt handeln. Denn nicht nur Frühlingsblüher müssen jetzt in die Erde gebracht werden. Was Experten fürs Pflanzen raten.

Die wintergrünen Exemplare können bereits ab September in die Erde, erklärt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Wichtig ist, dass keine Hitzewellen mehr anstehen. Das würde Stress für die neu gesetzten Pflanzen bedeuten. Die Witterung ab September hilft den Gehölzen noch aus anderen Gründen beim Anwachsen: Die Nächte sind schon wieder kälter, selbst wenn es an manchen Tagen noch richtig warm wird. Und es fällt wieder mehr Regen. Das versorgt die frisch gesetzten Pflanzen mit dem nötigen Wasser.

Frühjahr oder Herbst? Der Experten-Rat

Grundsätzlich können Hobbygärtner Bäume und Sträucher, die im Container verkauft werden, und wurzelnackte Ware zwischen Herbst und Frühling gut pflanzen. Dennoch spricht einiges für den Herbst.

Das Frühjahr hat zwar den Vorteil, dass die Pflanzen viel Zeit bekommen, um vor dem Winter einzuwachsen. Allerdings brauchen sie in der Wachstumsphase viel Wasser und viele Nährstoffe. Aber die Wurzeln sind noch nicht so verzweigt, der Baum kann sich also nicht so gut selbst versorgen. Im Herbst befinden sich die meisten Pflanzen in der Ruhephase, weshalb diese Jahreszeit ideal zum Pflanzen ist.

Für Laubbäume gilt besonders: Sie wachsen leichter an, wenn sie neben den Wurzeln nicht auch noch Triebe, Blätter und Blüten bilden müssen. Daher sollten sie sogar erst gesetzt werden, wenn das Laub gefallen ist.

Was im Herbst besser nicht mehr in die Erde kommt

Es gibt aber Gewächse, die besser nicht mehr im Herbst in die Erde kommen, vor allem empfindliche Gehölze und Kletterpflanzen. Das gilt Van Groeningen zufolge auch für manche winterharten Pflanzen, die aus wärmeren Regionen stammen. Ein Beispiel ist die wintergrüne Magnolie. "Sie hat dann den ganzen Sommer über Zeit anzuwachsen." Und übersteht den folgenden Winter womöglich besser.

Nach dem Kauf läuft der Countdown

Wurzelnackte Ware muss recht schnell in den Boden. Sonst trocknet die Pflanze aus. Bei Containerware ist das nicht so schlimm. Sie kann ein paar Tage auf das Setzen warten. Nur im Auto darf das Gewächs so lange nicht liegen bleiben. Auch pralle Sonne tut ihm nicht gut. Die Erde sollte außerdem feucht gehalten werden.

Welcher Dünger sich eignet

Zuerst braucht die Pflanze Vorbereitung: Ihr Wurzelballen wird noch im Container in einem Behälter voll Wasser so lange untergetaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das Loch ist am besten doppelt so groß wie das Wurzelwerk. Nur wenn es eine ausreichende Größe hat, kann sich der Baum gut verwurzeln. Denn die Wurzeln können sich einfacher durch die lockere Erde schieben. Sie können auch die Erde am Lochboden etwas aufgraben, lockern und mit Kompost und Pflanzsubstrat aufbereiten. Das gibt den Pflanzen erste Nährstoffe.


Die Landwirtschaftskammer empfiehlt drei bis fünf Liter Kompost. Es sollte kein Mineraldünger zugesetzt werden, da die jungen Wurzeln salzempfindlich sind.

Wassertrick hilft beim Pflanzen

Der Wurzelhals sollte im Gartenboden auf gleicher Höhe sitzen wie im Container. Um eine schwere Pflanze im Loch in Position zu bringen und ihre Schokoladenseite auszurichten, gibt es einen Tipp: Das Loch mit Wasser fluten, dann den Wurzelballen hineinhieven. Er treibt dann auf der Wasserschicht und lässt sich eine Zeit lang leichter hin- und herschieben und drehen.

Nach dem Pflanzen feste zutreten

Die aufgefüllte Erde tritt man dann gut an, damit Luftkammern im Boden einbrechen. Denn wachsen neue Wurzeln in so eine Kammer hinein, sterben sie ab. Um das neue Gehölz kommt am besten ein Gießrand in Form eines kleinen Erdwalls oberhalb des Wurzelballens. Das hält einsickerndes Gießwasser an Ort und Stelle.

Beim Düngen jetzt keinen Fehler machen

Ist es in der ersten Zeit trocken und frostfrei, brauchen die jungen Pflanzen regelmäßig Gießwasser. Gedüngt wird im Herbst besser nicht mehr. Weitere Nährstoffe würden nur den Austrieb fördern. Das macht die Pflanzen empfindlicher im Winter. Van Groeningen rät maximal zu einer Schicht Kompost auf der Erde. Die schützt die Pflanzen und verbessert den Boden.

Stütze für junge Gewächse nicht vergessen

Frisch gesetzte Bäume und große Sträucher brauchen einen Stützpfahl. Zwei Jahre lang brauchen die Pflanzen ihre Stütze. Dabei gibt es folgende Optionen:

  • Ein senkrechter Stützpfahl: Hier kommt es auf den Stammdurchmesser an. Obst- und Alleebäume, die einen Durchmesser von acht bis zehn Zentimetern haben, kommen mit nur einem Stützpfahl aus. Alexander Bösel vom Bund deutscher Baumschulen treibt diesen in der Regel gut 40 Zentimeter tief in den Boden. Danach bindet er ihn mit einem Kokosstrick unterhalb der Krone am Stamm fest – im Abstand von 10 Zentimetern zum Stamm. Wichtig: Bei Sand- oder Torfböden kommt der Pfahl besser 60 Zentimeter tief in die Erde. Bei Kies und Lehm sind oft sogar nur maximal 40 möglich.
  • Zwei bis drei Pfähle: Für Bäume mit 16 bis 18 Zentimetern Durchmesser sind zwei Pfähle gut, für Exemplare mit 20 bis 25 Zentimetern drei Pfähle. Auch sie kommen je nach Boden 40 bis 60 Zentimeter tief in die Erde. Am besten beim Zusammenbinden miteinander verknüpfen.
  • Ein schräger Pfahl: Strauchartige Gehölze und mehrtriebige Bäume wie die Blutpflaume, die auch im unteren Bereich Äste haben, bekommen einen schrägliegenden Pfahl. Dieser wird mitten in den Ästen angebunden. Bösel treibt diesen Pfahl in etwa 40 Zentimeter Entfernung zum Stamm in den Boden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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