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Öko-Test: Sind Mückenstecker gesundheitlich bedenklich?


Öko-Test hat geprüft
Sind Mückenstecker gesundheitlich bedenklich?

Von t-online, dpa, jb, cch

Aktualisiert am 30.06.2019Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau steckt einen Anti-Mückenstecker in die Steckdose: Laut Öko-Test sind viele solcher Produkte gesundheitlich oder ökologisch bedenklich.Vergrößern des BildesEine Frau steckt einen Anti-Mückenstecker in die Steckdose: Laut Öko-Test sind viele solcher Produkte gesundheitlich oder ökologisch bedenklich. (Quelle: Evgen_Prozhyrko/getty-images-bilder)
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Das aktuelle Klima ist ideal für die Verbreitung von Mücken. "Öko-Test" hat sich Geräte, die durch Insektizide, hochfrequente Töne oder Hochspannungsgitter die Tiere abwehren sollen, genauer angesehen. Funktionieren sie?

Mückenstecker und ähnliche Geräte zum Anschließen an die Steckdose sollen einem im Sommer die Plagegeister in der Wohnung vom Leib halten. Die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 7/2019) fällt aber ein schlechtes Urteil über diese Stecker, die je nach Modell Insektizide, hochfrequente Töne oder Hochspannungsgitter gegen die kleinen Insekten einsetzen: Keines ist empfehlenswert.

Die neun bewerteten Modelle seien entweder gesundheitlich oder ökologisch bedenklich – oder sie funktionieren nicht wie versprochen. Da sei es besser, Fliegengitter zu montieren, lautete das Fazit.

Diese Mückensteckerarten prüfte "Öko-Test"

Diese drei Arten von Mückenvertreibern wurden von "Öko-Test" genauer unter die Lupe genommen:

  • Ultraschallpiepser
    Für die Wirkung der geprüften Ultrallschallpiepser gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise, so "Öko-Test". Auch für die zwei Produkte, die sich die Zeitschrift genauer angesehen hat (unter anderem "Unitec Elektrischer Fluginsektenvertreiber" von Inter-Union), konnten oder wollten die Hersteller gegenüber "Öko-Test" keine aktuellen Nachweise der Wirksamkeit erbringen. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass die Piepser keiner Prüfung oder Zulassung unterliegen. "Dementsprechend können keine amtlichen Empfehlungen" gegeben werden.
  • Biozidverdampfer
    Die Geräte erhitzen ein Insektengift, welches verdampft und sich im Raum verteilt. "Öko-Test" weist darauf hin, dass dadurch auch giftige Stoffe in die Atemluft gelangen. Auch das Umweltbundesamt warnt vor dem Gebrauch. Die von "Öko-Test" geprüften Geräte nutzen hauptsächlich den Wirkstoff Prallethrin, so zum Beispiel das Produkt "Aeroxon Langzeit Mückenschutz Basis-Set". Der Stoff zählt zu der Gruppe der der Pyrethroide, die "keinesfalls harmlos" sind, so "Öko-Test". Bei einigen von ihnen gibt es Hinweise auf eine hormonelle Wirksamkeit.
  • Hochspannungslichtfallen
    Hochspannungslichtfallen wie etwa das getestete Produkt "H+H LED-UV-Licht Mücken-Vernichter IV 104" von Olympia sind den Experten von "Öko-Test" zufolge eine Quälerei für die Tiere. Sie seien "quasi der elektrische Stuhl unter den Insektenkillern"; die Mücken werden mit Stromstößen "zerfetzt".

So können Sie Mücken vertreiben

Wenn Sie Mücken aus Ihrem Garten vertreiben wollen, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Säubern Sie regelmäßig Gießkannen und Vogelbäder. Mücken legen ihre Eier vorwiegend in flaches Gewässer.
  • Dichten Sie Ihre Regentonne gut ab. So können Mücken nicht hineinkrabbeln und ihre Eier in das Wasser legen.
  • Stellen Sie mehrere Eiablagefallen gegen Mücken auf.
  • Bedecken Sie bei Ihrem Aufenthalt im Freien Ihre Haut am besten komplett oder nutzen Sie Insektenschutzmittel. Zusätzlich können Sie mit heller Kleidung das Risiko von Mückenstichen verringern
  • Pflanzen Sie auf Ihren Balkon oder Ihre Terrasse das Gewächs "Lillibet". Durch ihren Zitrusgeruch können Mücken vertrieben werden.

Mücken werden nicht durch Licht angelockt

Das aktuell feucht-heiße Klima ist laut Deutscher Wildtier Stiftung ideal für die Fortpflanzung der Mücken. Jedes Weibchen legt hunderte Eier und der Nachwuchs schlüpft bereits nach wenigen Tagen. Für Menschen ist das unangenehm, für viele Wildtiere sind die Insekten aber Hauptnahrungsmittel.

Nach Auskunft von Rolf Beutel, Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, stechen nur die Weibchen die Menschen, weil sie unter anderem Proteine aus dem Blut für die Produktion der Eier brauchen. Es sei ein Missverständnis, dass die "Plagegeister" durch Licht angelockt werden, betonte Beutel. "Es ist das CO2, das wir ausatmen, und vor allem unser Schweiß und die darin enthaltenen Fettsäuregemische." Jeder Mensch habe andere Fettsäuregemische – deswegen sei mancher für die Mücken attraktiver.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtengentur dpa
  • Testergebnisse "Öko-Test"
  • Eigene Recherche
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