So pflanzen Sie Weinreben im Topf an

Sie müssen kein Gartenbesitzer oder gar Weinbauer sein, um im Herbst saftig-süße Weintrauben naschen zu können!

Auch auf Balkon oder Terrasse können die süßen Reben gedeihen. Allerdings brauchen sie viel Licht und die Wärme der Sonne – das haben sie mit ihren Verwandten aus Garten und Weinberg gemeinsam. Doch es gibt inzwischen auch Reben, die sich mit Halbschatten begnügen; sie blühen und fruchten etwas weniger und werden auch nicht ganz so süß. Steht die Pflanze an einer Mauer oder an der Hauswand, bleibt die Rebe dank des Wärme speichernden Hintergrundes geschützt und warm.

So gelingt Ihr Mini-Weinanbau

1. Wählen Sie die richtige Sorte.
2. Finden Sie den passenden Topf oder Kübel.
3. Wählen Sie eine Rankhilfe.
4. Denken Sie an den Winter.

Die richtige Sorte

Befindet sich der Standort nicht ganztägig in der Sonne, wählen Sie früh reifende Rebsorten, die mit fünf bis sechs Stunden Bestrahlung auskommen. Wählen Sie eine robuste Sorte, die nicht zu sehr wuchert und weniger krankheitsanfällig ist, zum Beispiel die "Regent". Gut überlegen sollten Sie sich auch die Kletterhöhe. Für den Anbau auf kleinstem Raum wird im Handel sogar ein Stämmchen angeboten: das "Traubenbäumchen". Und noch etwas: Planen Sie das feurige Herbstrot mit ein! Nicht alle Weinpflanzen färben ihre Blätter im Spätsommer rot.

Der beste Topf

Wein ist ein Tiefwurzler und mag viel Platz. Keine Sorge, das geht auch im Topf! Dieser sollte daher möglichst groß und tief sein; beispielsweise ein altes Weinfass eignet sich gut. Zudem sollte das Gefäß Löcher an der Unterseite haben.

Rankhilfen

Ein Pflanzstab, ein Spalier, ein Gitter, eine alte Holzleiter, ob im Topf oder an der Wand – der Fantasie sind hinsichtlich der Rankhilfe keine Grenzen gesetzt. Werden Sie kreativ!

Überwintern

Wenn sich der Kübel transportieren lässt, können Sie Ihren Wein in einem ungeheizten Wintergarten oder auf einem kühlen Dachboden überwintern. Dafür muss die Rebe stark zurückgeschnitten werden. Bleibt die Pflanze draußen, sollten Sie sie mit Winterschutzvlies oder Luftpolsterfolie abdecken und den Topf damit umwickeln. Die Erdoberfläche sollten Sie mit Laub, Reisig oder Tannengrün bedecken.

Den Topf mit Wein bepflanzen – so gehts:

Der richtige Zeitraum zum Einpflanzen ist zwischen Frühjahr und Frühsommer. Wenn Sie Ihre Rebe verwöhnen wollen, gönnen Sie ihr eine Mischung aus Lehm, Torf, Sand und Kompost. Eine gute Kübelpflanzenerde tut es aber auch.

Und so wirds gemacht:

1. Vor dem Einpflanzen stellen Sie die Pflanze einige Stunden, am besten einen ganzen Tag, ins Wasser.
2. Schichten Sie im Kübel über dem Wasserablauf eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieseln auf.
3. Füllen Sie eine Schicht Erde ein und stellen die Rebe wie auf einen Sockel darauf. Füllen Sie dann rundherum mit Erde auf. Die Veredelungsstelle sollte am Schluss vier bis fünf Zentimeter über dem Substrat stehen.
4. Binden Sie nun kräftigsten Trieb locker an der Rankhilfe fest.

Eine Unterbepflanzung lohnt sich

Verschiedene Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Lavendel unterzupflanzen, sieht nicht nur schön aus, sondern erfüllt auch einen praktischen Zweck, denn Lavendel hält die Blattläuse vom Wein fern.

Zum Schluss ein paar Pflegetipps:

Wollen Sie eine gute Ernte erzielen, müssen Sie Ihren Weinstock gut pflegen und ihn vor allem mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Das Substrat darf nie ganz austrocknen! Regenwasser oder abgestandenes Wasser sind besser als Wasser aus dem Hahn. Zwischen April und September sollten Sie alle drei Wochen eine Portion organischer Dünger hinzugeben. Das wird Ihren Wein glücklich machen und zu reicher Produktion süßer, saftiger Trauben inspirieren! Viel Glück!