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Teppichkäfer bekämpfen & Larven vorbeugen – mit einfachen Haushaltsmitteln


Die effektivsten Mittel
Teppichkäfer bekämpfen und Larven vorbeugen: So geht's


Aktualisiert am 22.10.2023Lesedauer: 5 Min.
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Ein Teppichkäfer: Der Schädling wird nur etwa drei bis vier Millimeter lang.Vergrößern des Bildes
Ein Teppichkäfer: Der Schädling wird nur etwa drei bis vier Millimeter groß. (Quelle: Wildlife/P.Hartmann/dpa)

Teppichkäfer zählen zu den bekanntesten und fiesesten Materialschädlingen im Haushalt. Mit ihren Fraßspuren zerstören sie zahlreiche Gegenstände.

Wenn Sie in Ihren Textilien kleine Löcher entdecken, muss nicht immer ein Mottenbefall vorliegen. Teilweise kann es sich auch um Teppichkäfer und ihre Larven handeln. Denn die etwa 3,5 Millimeter langen, rot-weiß oder gelb gefleckten Käfer zählen zu den fiesesten Materialschädlingen, die im Haushalt auftreten können.

Fies, da sie sich rasant vermehren und sie sich so gut verstecken, dass ein Befall erst durch die Schäden, die sie angerichtet haben, erkennbar wird.

Was sind Teppichkäfer?

Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae) zahlen zu der Familie der Speckkäfer. Es gibt etwa 1.300 Arten auf der Welt – 70 davon leben in Mitteleuropa. In Deutschland zählen der Australische Teppichkäfer (Anthrenocerus australis) sowie der Braunwurz-Blütenkäfer (Anthrenus scrophulariae) – beziehungsweise ihre Larven – zu den bekanntesten.

Aber auch die Larven des Braunen Pelzkäfers (Attagenus smirnovi) und des Dunklen Pelzkäfers (Attagenus unicolor) können Schäden an Textilien natürlichen beziehungsweise tierischen Ursprungs anrichten.

Teppichkäfer (allgemein) sehen wie folgt aus:

  • rundlich bis oval
  • 1,5 bis zehn Millimeter lang
  • unterschiedliche Färbungen und Muster.

Der Australische Teppichkäfer (Anthrenocerus australis) sieht wie folgt aus:

  • oval
  • zwei bis 3,5 Millimeter lang
  • rotbraun bis schwarz mit schwarzen und weißen Streifen auf der Flügeldecke.

Der Käfer kann leicht mit dem Berlinkäfer (Trogoderma angustum) verwechselt werden.

Der Braunwurz-Blütenkäfer (Anthrenus scrophulariae) sieht wie folgt aus:

  • oval
  • drei bis 4,5 Millimeter lang
  • schwarz
  • rote Linie auf der Flügeldecke sowie drei helle Querlinien.

Der Braune Pelzkäfer (Attagenus smirnovi) sieht wie folgt aus:

  • oval
  • drei bis 5,5 Millimeter lang
  • rotbraun bis schwarz
  • Flügeldecke ist heller als der Körper
  • gelbe, ockerfarbene Behaarung.

Der Dunkle Pelzkäfer (Attagenus unicolor) sieht wie folgt aus:

  • länglich
  • 2,7 bis fünf Millimeter lang
  • dunkelbraun.

Teppichkäfer-Larven (allgemein) sehen wie folgt aus:

  • länglich
  • einen bis 20 Millimeter lang
  • unterschiedliche Färbungen, meist jedoch Brauntöne
  • mit Pfeilhaaren und/oder Borsten besetzt.

Information

Die Larven des Teppichkäfers ernähren sich unter anderem von Keratin und Chitin. Diese Bestandteile natürlichen beziehungsweise tierischen Ursprungs können in folgenden Materialien enthalten sein: Schafwolle, Seide, Haare, Federn, Pelz, aber auch Horn. Kunstfasern wie Nylon und Polyester fressen die Larven in der Regel nicht. Chitin ist auch in toten Insekten (Mücken, Fliegen etc.) enthalten.

Die Larve des Braunwurz-Blütenkäfers sieht wie folgt aus:

  • länglich, leicht tropfenförmig
  • bis zu sechs Millimeter lang
  • behaart
  • Pfeilhaare am hinteren Ende des Abdomens.

Die Larve des Australischen Teppichkäfers sieht wie folgt aus:

  • länglich
  • drei bis sechs Millimeter lang
  • Oberseite: braun, Unterseite gelblich.

Die Larve des Braunen Pelzkäfers sieht wie folgt aus:

  • länglich
  • bis zu acht Millimeter lang
  • bronzefarben bis dunkelbraun
  • stark behaart
  • auffällige Borstenhaare am hinteren Ende des Abdomens.

Die Larve des Dunklen Pelzkäfers sieht wie folgt aus:

  • länglich, an den Enden spitz zulaufend ("zigarrenförmig")
  • dunkelbraun
  • kurze Borsten am gesamten Körper
  • längere Borsten am hinteren Ende.

Teppichkäfer und ihre Larven bekämpfen: Diese Mittel helfen

  • Reinigen Sie alle Möbelstücke – innen und außen – mit Essigwasser.

Weitere Maßnahmen, die Teppichkäfer bekämpfen;

  • Saugen Sie alle Teppiche und Polstermöbel gut ab. Auch unter und hinter Möbeln sollten Sie saugen, um dort Schädlinge und Eier zu entfernen. Den Staubsaugerbeutel sollten Sie anschließend umgehend in der Mülltonne vor Ihrem Haus entsorgen.
  • Für Matratzen und Polstermöbel sowie Vorhänge und Teppiche können Sie auch einen Dampfreiniger verwenden.
  • Kleidungsstücke, Bettwäsche und Bettzeug sollten Sie in die Waschmaschine geben und bei 60 Grad Celsius (nicht im Eco-Programm) und mit Waschmittelpulver reinigen.
  • Ist das Waschen nicht möglich, geben Sie die Gegenstände in eine große Kunststofftüte, verschließen Sie diese gut und legen Sie sie für zwei bis drei Tage in die Gefriertruhe.
  • Alternativ können die Gegenstände auch für ein bis zwei Stunden im Backofen bei etwa 60 Grad Celsius (Umluft) ausgebacken werden.
  • Wer eine Sauna hat, kann die Gegenstände auch dort der großen Hitze aussetzen, um dort die Schädlinge und ihre Eier und Larven zu zerstören.
  • Kieselgur trocknet die Eier und Larven des Teppichkäfers aus. Sie sterben ohne Flüssigkeit. Das weiße Pulver können Sie mit etwas Wasser vermengen, in eine Sprühflasche geben und damit die Verstecke der Schädlinge besprühen.
  • Neem-Öl (Niem-Öl) wird ähnlich angewendet und ist genauso wirksam. Allerdings trocknet es die Schädlinge nicht aus. Es greift in ihren Organismus ein, verlangsamt diesen, sodass sie weniger fressen, sich nicht fortpflanzen können und schließlich sterben.
  • Mit einem Fön können Sie die Ritzen in Schränken wärmebehandeln.

Teppichkäfer: Befall vorbeugen

Um sich die Mühe und den Aufwand bei der Bekämpfung zu ersparen, sollten Sie präventive Maßnahmen ergreifen. Dazu zählen:

  • Die regelmäßige Reinigung der gesamten Wohnung inklusive Möbel und natürlich auch Textilien.
  • Teppiche sollten regelmäßig ausgeklopft und Vorhänge ab und zu gewaschen werden.
  • Kontrollieren Sie Ihre Teppiche, Kleidungsstücke, Polstermöbel auf einen möglichen Schädlingsbefall hin.
  • Auch wenn Sie bestimmte Kleidungsstücke nur selten tragen, sollten Sie sie regelmäßig reinigen.
  • Lavendel und Zedernholz schützt die Kleidung vor Textilschädlingen. Hängen Sie diese als Duftsäckchen oder -hölzer in den Schränken auf oder legen Sie sie in die Schubladen. Die Mittel sollte alle drei Monate ausgetauscht werden.
  • Verschließen Sie alle Risse, Ritze und Löcher, in denen sich die Tiere verstecken können.
  • Fliegengitter an Fenstern sollen verhindern, dass die Teppichkäfer in das Haus gelangen. Allerdings sind die Maschen meist so groß, dass die kleinen Käfer hindurchklettern können. Greifen Sie lieber zu einem Pollengitter. Dessen Maschen sind meistens feiner.

Schaden Teppichkäfer der Gesundheit?

Im Gegensatz zu Hygieneschädlingen wie Schaben (Kakerlaken), Mäusen oder Fliegen übertragen Teppichkäfer keine Krankheiten. Allerdings können die Larven aufgrund ihrer feinen Härchen (Pfeilhaare) allergische Reaktionen und Atemwegsprobleme (Niesen, Husten, Asthma) auslösen. Ein Stich der Insekten ähnelt dem eines Mückenstichs: Es ist ein kleiner roter Punkt in der Haut erkennbar, der unter Umständen juckt und sich leicht rötlich färbt.

Woher kommen Teppichkäfer?

Teppichkäfer fliegen im Mai und Juni durch geöffnete Fenster in die Wohnungen. Dort suchen sie sich dann ein dunkles, ungestörtes Plätzchen, um ihre Eier abzulegen. Weitere Möglichkeiten, sich die Schädlinge ins Haus zu holen, ist der Kauf von gebrauchten Möbeln oder Second-Hand-Kleidung. Teppichkäfer können sich aber auch in Textilien von Gästen oder gar in Paketsendungen verstecken.

Warum kommen Teppichkäfer immer wieder?

Wenn der Befall nur temporär nachlässt und regelmäßig wiederkommt, kann es sein, dass der Schädling nicht richtig bekämpft wurde. Demnach befinden sich noch immer Eier oder Larven des Teppichkäfers in diversen Rissen, Spalten, Ritzen oder Löchern von Polstermöbeln, Wandverkleidungen, Vorhängen oder gar hinter beziehungsweise unter Möbeln oder in Vorhängen.

Wo verstecken sich die Larven des Teppichkäfers?

Da die Tiere lichtscheu sind, halten sie sich vorwiegend an dunklen Orten auf. Dabei kann es sich um Kleiderschränke, Kommoden, Sofaritzen, Waschtruhen, Betten beziehungsweise Matratzen oder Ritzen von Dielen handeln. Auch in Schuhen oder Mänteln oder Koffern beziehungsweise Reisegepäck können sich die Schädlinge verstecken.

Teppichkäfer oder Motte?

Die Fraßspuren dies Teppichkäfers ähneln denen einer Motte. Allerdings sind die Löcher der Käferlarven meist unregelmäßig und vermehrt an einer Stelle zu sehen. Im Gegensatz zu Mottenschäden sind jedoch keine Gespinste an den Textilien erkennbar. Ein weiteres Indiz können ausgefallene Teppichfasern sein. Bei Fellen und Pelzen wirken kleinere Flächen wie "abrasiert".

Tipp

Stellen Sie Klebefallen auf, um herauszufinden, ob es sich um einen Motten- oder Teppichkäfer-Larven-Befall handelt.

Fazit

Teppichkäfer sind hartnäckige Schädlinge, die mit ihren Fraßspuren Textilien, Polstermöbel und andere Gegenstände im Haushalt zerstören. Wird ein Befall entdeckt, sollten Sie umgehend handeln und die Käfer und ihre Larven bekämpfen. Dafür eignen sich Mittel wie Kieselgur, Neem-Öl oder Essig. Aber auch Hitze (Fön, 60-Grad-Waschgang) und Kälte (Gefrierschrank) können die Insekten und ihre Larven töten.

Wenn die Maßnahmen nicht helfen, sollten Sie ein Schädlingsbekämpfungsunternehmen um Unterstützung bitten. Chemische Mittel sollten Sie nicht selbstständig einsetzen, da diese Ihrer Gesundheit und der Umwelt schaden können.

Verwendete Quellen
  • laves.niedersachsen.de "Teppichkäfer und andere Speckkäfer"
  • Umweltbundesamt.de "australischer Teppichkäfer"
  • schaedlingskunde.de "Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi)"
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