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Riesige Raubfische: Der Wels breitet sich in Deutschland aus


Riesiger Raubfisch
Welse breiten sich in Deutschlands Flüssen aus

Von t-online, nsa

Aktualisiert am 27.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Flusswelse: Die enormen Raubfische verbreiten sich in Europas Gewässern immer weiter.Vergrößern des BildesFlusswelse: Die enormen Raubfische verbreiten sich in Europas Gewässern immer weiter. (Quelle: P.Barz/imago images)
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Welse sind in Deutschlands Seen und Flüssen auf dem Vormarsch. Woran liegt das – und schaden die bis zu drei Meter langen Raubfische Gewässern wie dem Rhein?

Er ist der größte Süßwasserfisch, der Europas Gewässer durchschwimmt – und wirkt mit seinen gigantischen Maßen mindestens beeindruckend bis beängstigend: Der Flusswels (Silurus glanis) kann bis zu 200 Kilogramm schwer und mehr als zweieinhalb Meter lang werden.

Der Raubfisch durchstreift bevorzugt große, schlammige Seen und tiefe, langsam fließende Gewässer und jagt eigentlich nachts oder in der Dämmerung, während er sich am Tag am Boden der Gewässer versteckt. Dennoch wird der auch Waller genannte Europäische Wels immer häufiger gesichtet. Besonders beeindruckend waren zuletzt Meldungen aus Südeuropa: In Frankreich wurden die Fische dabei beobachtet, wie sie an einem Ufer Tauben fraßen, in Norditalien fing ein Angler den mit 2,85 Metern Länge größten bekannten Europäischen Wels.

Auch in Deutschland breiten sich die Tiere offenbar immer mehr aus, die sich von Würmern, Schnecken, Insekten, Krebsen und Fischen, mit zunehmender Größe auch von Fröschen, Mäusen, Ratten und Vögeln ernähren.

Hohes Lebensalter bis zu 80 Jahren – viel Zeit zu wachsen

Dass die Tiere so groß würden, liege an ihrem langen Lebensalter, erklärt der Gewässerökologe Stefan Staas in einem Beitrag von "National Geographic". Denn Fische würden ihr Leben lang wachsen. Und Welse haben mit einer Lebenserwartung von bis zu 80 Jahren viel Zeit zum Wachsen.

Die Gründe für ihre starke Vermehrung auch in Deutschlands Flüssen seien jedoch menschengemacht, so Staas: Durch die Klimaerwärmung sowie durch industrielle Einflüsse werden viele Gewässer immer wärmer – und das mögen die Welse.

Nicht nur können sie sich in wärmeren Umfeldern besser vermehren und sind tolerant gegenüber geringer Wasserqualität und niedrigem Sauerstoffgehalt. Sie wachsen auch schneller, weil ihre Verdauung bei höheren Temperaturen deutlich produktiver arbeitet. So erreichen auch junge Tiere rasch eine stattliche Größe.

Gefährdet der Wels die Tierwelt im Rhein?

In Deutschland verbreiten sie die Flusswelse so seit Jahrzehnten immer weiter über die vermutlich ursprünglichen Habitate Donau und Elbe hinaus. Und das auch, weil Hobbyangler die beliebten Anglerfische, deren Fleisch wegen seines milden Geschmacks geschätzt wird, in mehr und mehr Gewässern wie Teichen und Baggerseen eingebracht haben.

Was manche Angler freut, hat teils jedoch kritische Folgen. Auch wenn sich die Ausbreitung der Art zumindest in Deutschland laut Biologen größtenteils nicht negativ auf die Gewässerökologie auswirkt, gibt es doch eine Ausnahme: den Rhein. Dort erschwert der Wels in manchen Bereichen und einigen Rhein-Zuflüssen wie der Sieg Versuche, den Lachs wieder heimisch zu machen.

In solchen Regionen sei es laut dem Biologen Staas sinnvoll, die Ausbreitung der Welse einzudämmen. Insgesamt sei es in Deutschland aber nicht nötig, den Wels generell zu bekämpfen.

Hinzu kommt: Nicht jeder Angler freut sich über Welse. Die Raubfische können auch ein Ärgernis sein, denn sie fressen viel und jagen dem Menschen so potenzielle andere Beutefische ab. Denn für eine Gewichtszunahme von einem Kilogramm benötigt der Europäische Wels rund 6 bis 7 Kilogramm Futter.

Verwendete Quellen
  • www.nationalgeographic.de: "Invasion der Flussgiganten? Der Wels erobert Deutschland"
  • www.donauauen.at: Informationen zum Wels
  • www.fischlexikon.eu: Europäischer Wels, Waller (Silurus glanis)
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