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Parasolpilz: Ist er giftig? Tipps zum Sammeln und Zubereiten


Richtig zubereiten
Parasolpilz: Darum sollten Sie ihn nicht roh essen

Von t-online, ron

Aktualisiert am 13.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Parasolpilz (Macrolepiota procera): Sein Name leitet sich von dem französischen Wort für Sonnenschirm ab.Vergrößern des BildesParasolpilz (Macrolepiota procera): Sein Name leitet sich von dem französischen Wort für Sonnenschirm ab. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Er gehört unter den Speisepilzen zu den absoluten Delikatessen: der Parasolpilz. Hierzulande ist er auch als Riesenschirmling bekannt. Um ihn richtig zuzubereiten, sollten Sie aber diese Details kennen.

Pilzfreunde finden den essbaren Parasolpilz (Macrolepiota procera) im Zeitraum zwischen Juli und Oktober. Er wächst sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern – dort bevorzugt an Wegrändern, Lichtungen und Wiesen.

Im Volksmund ist er ebenso als Gemeiner Riesenschirmling oder Riesenschirmpilz bekannt und gehört zur Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae). Hierzulande wird er vor allem wegen seines außergewöhnlichen Geschmacks geschätzt. Doch Vorsicht – der Speisepilz ist nur unter bestimmten Umständen eine Delikatesse.

Wie erkennt man den Parasolpilz?

Bereits junge Parasolpilze besitzen einen recht langen Stiel. Ausgewachsen kann dieser eine Länge von bis zu 40 Zentimetern erreichen. Der Hut ist zunächst eiförmig und hellbraun gefärbt. Die Huthaut reißt auf, wenn sich der Schirm öffnet, sodass sich kleine braune Schüppchen bilden.

Der Parasolpilz erreicht einen Durchmesser von zehn bis 30 Zentimetern. Am Stiel bildet sich im Laufe des Wachstums ein genattertes Muster. Wenn sich der Hutrand beim Aufspannen vom Stiel löst, bleibt ein kleiner Ring zurück, der sich mit der Hand am Stiel verschieben lässt.

Kann man den Parasolpilz verwechseln?

Es besteht durchaus Verwechslungsgefahr mit anderen Waldpilzen. Einige davon gehören zu den giftigsten. Deshalb sollten Sie beim Sammeln besonders achtsam sein. Der Parasolpilz sieht zum Beispiel dem essbaren Safran-Schirmling (Macrolepiota rhacodes), vor allem aber zwei anderen Pilzarten ähnlich:

  • Knollenblätterpilz (Amanita)
    Der noch junge Parasolpilz wird nicht selten mit den giftigen Knollenblätterpilzen verwechselt, zum Beispiel dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Die meisten tödlichen Pilzvergiftungen gehen auf ihn zurück. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu essbaren Pilzen ist seine sackartig umhüllte, knollige Stielbasis. Sie steckt immer in einer in der Erde verborgenen Hülle.

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  • Spitzschuppiger Stachel-Schirmling (Lepiota aspera)
    Die zwar ungiftige, aber ungenießbare Schirmling-Art wächst an ähnlichen Standorten wie der Parasolpilz, zum Beispiel in Laub- und Nadelwäldern, an Wegrändern und in Gärten. Der Stachel-Schirmling besitzt allerdings am Stiel keinen frei verschiebbaren Ring und ist deshalb gut zu unterscheiden.

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Unser Tipp
Es ist grundsätzlich ratsam, dass Sie Ihre gesammelten Pilze einem Pilzberater oder Sachverständigen vorlegen. Er kann überprüfen, ob sich darunter nicht vielleicht doch ein zum Verwechseln ähnlicher Giftpilz befindet.

Was macht den Pilz zur Delikatesse?

Der Geschmack des Parasolpilzes gilt als besonders fein. Er ist also nicht bloß essbar, sondern sogar eine Delikatesse. Der Pilz schmeckt leicht nussig und sein Fleisch ist saftig. Je nachdem, in welchem Wachstumsstadium Sie ihn verzehren, liefert der Parasolpilz einen unterschiedlich intensiven Geschmack.

Das Aroma der Parasolpilze wird intensiver, je weiter der Schirm aufgespannt ist. Ist ihr Hut zu alt, werden sie allerdings zäh. Weil der Stiel des Riesenschirmpilzes ebenfalls zäh und außerdem holzig ist, zählt er nicht zu den essbaren Teilen des Sporengewächses. Er lässt sich aber leicht vom Schirm lösen.

Unser Tipp
Die meist weggeworfenen Stiele können getrocknet zu Pilzpulver verarbeitet werden. Das lässt sich als Würzmittel für viele Gerichte verwenden.

Wie bereitet man den Parasolpilz zu?

Klassisch zubereitet wird der Parasolpilz paniert und wie ein Schnitzel gebraten. Deshalb heißt er auch manchmal Schnitzelpilz. Dabei sollten Sie den Hut nicht mit Wasser säubern, sondern lediglich mit einem feuchten Tuch vorsichtig abtupfen, um den Geschmack zu erhalten. Essen Sie den Riesenschirmling aber niemals roh, da er dann leicht giftig ist und zu Problemen im Magen-Darm-Trakt führen kann. Der Parasolpilz sollte mindestens 15 Minuten gegart oder gebraten werden.

Wenn aus dem Ei ein Riesenschirm wird

Der Parasolpilz macht eine interessante Entwicklung durch: Junge Pilze haben einen eiförmigen, geschlossenen Hut. Sie erinnern wegen ihres langen Stiels an Paukenschläger, weshalb sie in Italien auch Mazza di Tamburo genannt werden.

Im Laufe der Entwicklung öffnet sich der Hut und erinnert mit seinem beachtlichen Durchmesser an einen aufgespannten Sonnenschirm, einen Parasol. Aus diesem Grund nennen ihn Pilzfreunde auch ganz einfach Riesenschirmpilz.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V.
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