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Neugeborenes Baby: Hilfreiche Hebammen-Tipps für Eltern


Das sollten junge Eltern rund ums Baby wissen

t-online, Jenni Zwick

Aktualisiert am 28.01.2022Lesedauer: 5 Min.
Hebamme: Sie hilft frischgebackenen Eltern bei der Bewältigung des Alltags mit Baby.Vergrößern des BildesHebamme: Sie hilft frischgebackenen Eltern bei der Bewältigung des Alltags mit Baby. (Quelle: monkeybusinessimages/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Hebammen sind weit mehr als nur Geburtshelfer – sie begleiten junge Eltern durch die aufregende erste Zeit mit dem Baby. Hier gibt es wertvolle Hebammentipps zu typischen Problemen.

Hebammen wissen genau, wie viel Milch ausreichend ist und was gut gegen Blähungen und schmerzende Bäuchlein hilft. Wir haben einige Hebammen-Tipps gesammelt, die Unsicherheiten bei zehn typischen Themen beheben können.

1. Neugeborenengelbsucht

Etwa die Hälfte aller Neugeborenen hat in den ersten Tagen einen sogenannten Ikterus, eine physiologische Gelbsucht. Ursache dafür ist die unreife Leber. Sie kann die alten und verbrauchten Blutkörperchen nicht wasserlöslich machen, so dass sie nicht über den Stuhlgang oder den Urin ausgeschieden werden können.

Zeichen für eine Neugeborenengelbsucht ist eine gelbliche Haut. Wenn die Gelbsucht nicht stark ausgeprägt ist, kann die Krankheit zuhause behandelt werden. Im Zweifel sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Hebammen-Tipp: Ihr Kind muss ans Licht. Also gehen Sie viel spazieren oder legen Sie Ihr Kind im Stubenwagen ans Fenster – natürlich nicht in die heiße Sommersonne. Legen Sie Ihr Kind häufig an, vermehrtes Trinken regt die Verdauung an und fördert damit den Bilirubinabbau. Bilirubin ist ein Gallenfarbstoff, der sich bei einer Gelbsucht im Körper ansammelt.

2. Pflege der Babyhaut

Auch wenn Sie in der Werbung ständig gut gelaunte Babys in Badewannen sehen, übertreiben Sie es nicht mit der Hautpflege Ihres Babys. Weniger ist mehr. Für die Babypflege benötigen Sie meistens nur Wasser und einen frischen Waschlappen.

Hebammen-Tipp: Verwenden Sie Muttermilch als Seifenersatz, denn Muttermilch wirkt nicht nur von innen. Muttermilch ist universell einsetzbar und kann beispielsweise als Badezusatz, bei verstopften Nasen, Neugeborenenakne und bei wunden Popos verwendet werden.

3. Wunder Po

Viele Neugeborene bekommen einen wunden Po. Hier ist Sauberkeit das A und O. Doch Feuchttücher oder abgepackte Öltücher für unterwegs enthalten oftmals viel Chemie. Diese bleibt auf dem Popo zurück und macht die Haut wund.

Hebammen-Tipp: Waschen Sie auch den wunden Po nur mit warmem Wasser und einem weichen Waschlappen. Ist der Po dauerhaft wund, achten Sie auf Ihre Nahrung, falls Sie stillen. Zitrusfrüchte und Johannisbeeren können zu Irritationen am Babypo führen. Auch ein häufigeres Windelwechseln oder der Umstieg auf eine andere Windelmarke kann Abhilfe schaffen.

4. Saugverwirrung: Probleme beim Stillen

Eigentlich ist es das Natürlichste der Welt – doch gerade in den ersten Tagen nach der Geburt kann beim Stillen einiges schief gehen. Um eine Saugverwirrung zu vermeiden, legen Sie Ihr Kind noch im Kreißsaal an. Ihre Hebamme zeigt Ihnen wie.

Das ist nicht nur gut für den Milcheinschuss, sondern auch für das Baby. Durch das Saugen und die Hormone bei der Geburt wird der Milchfluss beschleunigt.

Bieten Sie Ihrem Baby in dieser sensiblen Phase weder Flasche noch Schnuller an (das gilt etwa in den ersten sechs Wochen). In beiden Fällen ist das Trinkverhalten ein anderes und Ihr Kind lernt nicht, wie es von Ihrer Brust trinken muss. Das kann sogar zur Brustverweigerung führen. Ein gesundes Neugeborenes braucht keine andere Flüssigkeit als Muttermilch.

Hebammen-Tipp: Je ruhiger die Atmosphäre und entspannter die Mutter, umso besser klappt's.

5. Zu wenig Milch

Wächst Ihr Kind, verändert sich der Bedarf an Milch. Ihre Brust reguliert das automatisch – je mehr getrunken wird, umso mehr produziert Ihr Körper. Manchmal hakt die Produktion allerdings und Sie müssen etwas "nachhelfen".

Hebammen-Tipp: Massieren Sie sanft in kreisförmigen Bewegungen Ihre Brust – das fördert die Durchblutung. Legen Sie vor dem Stillen feuchte warme Tücher auf die Brust oder gehen Sie kurz warm duschen. Trinken Sie Milchbildungstee aus Anis, Fenchel, Kümmel und Brennnesselblättern. Achtung: Salbei und Pfefferminz meiden, diese Kräuter hemmen die Milchbildung.

6. Aufbewahren von Muttermilch

Möchten Sie Ihr Kind stillen und trotzdem unabhängig sein, können Sie Ihre Milch abpumpen und einfrieren. Die Milch wird in kleinen Tütchen aufbewahrt, die es mit der Milchpumpe zu kaufen gibt. Das Kind bekommt die Milch dann durch eine Plastikflasche (bitte erst sechs Wochen nach der Geburt). Achten Sie beim Fläschchenkauf auf Qualität.

Hebammen-Tipp: Tauen Sie die Milch schonend auf – entweder sehr langsam im Kühlschrank oder bei Raumtemperatur. Wenn es schnell gehen soll, kann sie unter fließendem Wasser (erst kaltes Wasser verwenden, dann langsam wärmer werden lassen, bis zu maximal 37 Grad) aufgetaut werden.

Erhitzen Sie die Milch nicht in der Mikrowelle, dabei gehen wichtige Bestandteile verloren. Außerdem kann die ungleichmäßige Erwärmung Verbrennungen beim Kind verursachen. Einmal aufgetaute Muttermilch können Sie im Kühlschrank 24 Stunden lang kühlen. Sie sollte jedoch nicht wieder eingefroren werden.

7. Kalte Hände beim Baby

Ihr Baby hat nach jedem Mittagsschlaf kalte Hände? Kein Grund zur Sorge. Die Durchblutung funktioniert noch nicht so gut wie bei Erwachsenen.

Hebammen-Tipp: Der Nacken und die Füßchen sollten nicht verschwitzt und feucht sein, aber trotzdem warm. Fühlen Sie am besten nach, während Ihr Baby schläft.

8. Angst vor dem plötzlichen Kindstod

Die Vorstellung ist grauenvoll: Man tritt morgens ans Bettchen und das Kind atmet nicht mehr. Die Angst davor sitzt bei vielen Eltern tief, doch in Panik oder Dauersorge sollten sie trotzdem nicht verfallen. Denn man kann das Risiko gering halten, wenn man einige Dinge beachtet.

Hebammen-Tipp: Rauchen Sie nicht in der Wohnung oder in der Nähe des Babys. Sorgen Sie für frische Luft im Zimmer, in dem das Kind schläft. Legen Sie Ihr Kind auf den Rücken und packen Sie es nicht unter eine dicke Daunendecke, sondern lieber in einen extra Babyschlafsack. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass Überhitzung Grund für den plötzlichen Kindstod ist.

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9. Blähungen und pralles Bäuchlein

Ob es die berühmten Dreimonatskoliken sind oder nicht: Bauchweh haben alle Babys irgendwann, denn der Verdauungstrakt muss sich erst auf die neue Nahrungszuführung einstellen. Zwickt und kneift der Bauch, machen sich Neugeborene mit wimmern, weinen oder lautem Gebrüll bemerkbar. Für Eltern heißt das: ruhig bleiben und liebevoll das Bäuchlein massieren, streicheln und für das Kind da sein.

Hebammen-Tipp: Massieren Sie den Bauch des Babys. Gehen Sie dabei spiralförmig im Uhrzeigersinn vor. Sprechen Sie währenddessen mit sanfter Stimme und beruhigen Sie das Kind. Sie können den Bauch auch etwas wärmen, beispielsweise mit einem Kirschkernkissen.

Versuchen Sie die Fliegerhaltung: Legen Sie Ihr Kind bäuchlings auf Ihren Unterarm, der Kopf ruht auf Ihrer Armbeuge, die Arme und Beine des Kindes hängen an Ihrem Arm herunter. Schaukeln Sie Ihren Arm jetzt sanft vor und zurück.

10. Baby schreien lassen?

Ein Neugeborenes kann sich nur durch Schreien mitteilen – und das tut es – manchmal recht ausgiebig. Lassen Sie Ihr schreiendes Kind niemals allein. Es schreit nicht, um Sie zu ärgern. Es hat vielleicht Angst, Bauchweh, ist überfordert von den neuen Einflüssen, hat Hunger oder einfach das Bedürfnis nach Nähe.

Hebammen-Tipp: Halten Sie es liebevoll im Arm, wenn es weint. Dadurch wächst das Vertrauen in Sie und in die Welt. Es fühlt sich sicher und geborgen und lässt sich zukünftig schneller beruhigen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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