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Cadmium und Dioxin: Diese Umweltgifte stecken in unserem Essen


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Cadmium, Dioxin und Co.: Diese Umweltgifte stecken in unserem Essen

jlu

14.01.2011Lesedauer: 3 Min.
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Cadmium und Dioxin: Umweltgifte in Lebensmitteln.Vergrößern des Bildes
Kaum ein Lebensmittel ist frei von Umweltgiften wie Cadmium, Dioxin oder Blei. (Quelle: imago)

Man kann sie weder sehen noch schmecken oder riechen: Genau deshalb sind Umweltgifte im Essen so tückisch. Derzeit macht dies der aktuelle Lebensmittelskandal um Dioxin in Eiern und Fleisch deutlich. Doch es gibt noch mehr Schadstoffe, die wir unbemerkt über die Nahrung zu uns nehmen. Welche Gifte am häufigsten in unserem Essen vorkommen und wie gefährlich sie sind, hat das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zusammen mit dem Forschungs- und Beratungsinstitut für Gefahrstoffe (FoBiG) und der Universität Bremen untersucht.

Diese Umweltgifte stecken im Essen

Über Lebensmittel nehmen wir nicht nur wertvolle Vitamine und Mineralstoffe auf, sondern auch Umweltgifte wie Cadmium, Dioxin, Blei, Quecksilber und so genannte polychlorierte Biphenyle (PCB). Die Schadstoffe gelangen über Luft-, Wasser- oder Bodenverunreinigungen in die Lebensmittel und sind in bestimmten Mengen gesundheitsschädlich: Unter anderem können sie Krebs auslösen, Nerven und Immunsystem schädigen, Atemwegserkrankungen hervorrufen und die Organfunktionen beeinträchtigen. Deshalb haben die Forscher in dem Projekt "Lebensmittelbedingte Exposition gegenüber Umweltkontaminanten" (LExUKon) berechnet, welche Giftmengen Erwachsene über die Nahrung aufnehmen.

Fast alle Lebensmittel enthalten Cadmium

Ein Umweltgift, dass in nahezu allen Lebensmitteln vorkommt, ist Cadmium. Bei den meisten gelangt es beim Essen von Gemüse und Getreide in den Körper. Doch auch Getränke, Schokolade, Obst, Innereien, Pilze und Meeresfrüchte enthalten das Schwermetall. Wie viel Cadmium man pro Woche höchstens aufnehmen sollte, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegt: 2,5 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht (µg/kg). Wer große Mengen der genannten Lebensmittel isst, erreicht mit 2,35 µg/kg zwar fast den Maximalwert, eine Gefahr für die Gesund ist dies aber nicht, so das Studienergebnis.

Dioxin- und PCB-Aufnahmen ist kaum vermeidbar

Auch Dioxin und PCB kommt in vielen Lebensmitteln vor. Die Aufnahme dieser Gifte ist deshalb kaum zu vermeiden, wie die Studie zeigt: Einige Lebensmittel überschritten die Höchstgrenze, etwa bestimmte Fischsorten, Eier, Milch oder Rindfleisch. Doch auch Gemüse, Obst und Getreide können belastet sein. Die Folge für den Verbraucher: Selbst wer sich normal ernährt, nimmt hohe Mengen Dioxin und PCB auf. Eine Gesundheitsgefährdung bestehe aber nicht, sagen BfR-Experten. Denn die Belastung schwankt im Laufe des Lebens, ist also nicht immer gleich groß. Dennoch empfiehlt das Institut, nicht zu oft zu Eiern und anderen besonders stark verunreinigten Speisen zu greifen.

Wann eine Bleivergiftung droht

Den höchsten Beitrag zur Aufnahme von Blei liefern Gemüse und Getränke wie Wasser, Tee, Bier oder Wein. Die Gefahr einer Bleivergiftung ist nach Angaben des BfR aber unwahrscheinlich, da der Bleigehalt in den meisten Nahrungsmitteln niedrig ist. Um sich zu vergiften, Nierenschäden oder hohen Blutdruck auszulösen, müsste man über einen längeren Zeitraum ausschließlich Lebensmittel mit einem sehr hohen Bleigehalt essen. Erst dann werde der kritische Maximalwert von 10,5 µg/kg pro Woche überschritten, so die EFSA. Selbst wer oft zu betroffenen Lebensmitteln greift, erreicht diesen Wert nicht annäherend.

Das meiste Quecksilber steckt in Fischen

Auch Quecksilber kann über das Essen in den Körper gelangen, in den meisten Fällen durch den Verzehr von Fisch und anderen Meerestieren. Der Grund: Das Schwermetall gelangt auf natürlichem Weg und durch Industrieabwässer ins Wasser. Dort wird es von den Tieren aufgenommen und reichert sich im Fleisch an. Doch auch in Getreide findet sich Quecksilber. Proben haben ergeben, dass der Quecksilbergehalt bei Reis vereinzelt über dem Höchstwert lag. Für die Aufnahme gilt generell: Mehr als 2,4 µg/kg pro Woche kann auf Dauer gefährlich sein. Diesen Wert zu erreichen, ist allerdings unwahrscheinlich - selbst für Menschen, die viel Fisch essen.

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