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„Ich liebe dich – und trenne mich trotzdem"


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„Ich liebe dich – und trenne mich trotzdem"

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15.11.2011Lesedauer: 4 Min.
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Trotz Liebe kann eine Beziehung in die Brüche gehen.Vergrößern des Bildes
Trotz Liebe kann eine Beziehung in die Brüche gehen. (Quelle: imago-images-bilder)

Eigentlich ist Liebe die wichtigste Basis für eine Beziehung. Und uneigentlich? Da gibt es eben doch auch Gründe, die trotz vorhandener Liebe zu einer Trennung führen. Drei Paare erzählen, was bei ihnen zum Aus geführt hat, obwohl sie sich liebten.

Das Leben mit Teenagern

Ulrike und Thorsten waren drei Jahre ein Paar, gescheitert ist ihre Beziehung am Alltag mit Ulrikes Kindern. „Als ich Thorsten kennenlernte, waren meine Töchter zwölf und vierzehn – ein sowieso recht anstrengendes Alter. Zwar hatten sie kein Problem damit, dass ich einen Freund hatte, aber als Thorsten nach einem Jahr bei uns einzog, gab es nur noch Theater“, erzählt die 42-Jährige. Der kinderlose Thorsten war durch die Unruhe, die die zwei Teenager mit sich brachten, komplett genervt und konnte sich mit seinem „neuen“ Leben nicht so recht arrangieren. „Ständig war Chaos und Lärm bei uns, die Mädchen ließen überall ihren Kram liegen, besetzten ständig stundenlang das Badezimmer und auch abends kam man irgendwie nie zur Ruhe, weil sie laufend Besuch hatten. Ungestörte Zweisamkeit mit Ulrike war so gut wie nie möglich“, sagt der 44-Jährige. Umgekehrt waren die Mädchen von Thorstens ewigen Beschwerden genervt. Dazwischen stand Ulrike.

Nur ohne Kinder glücklich

„Wenn Thorsten und ich alleine waren, lief es toll. Es passte alles zwischen uns – da waren wir uns einig. Das einzige Thema, bei dem wir immer wieder Streit hatten, waren meine Töchter. Doch die konnte ich ja nun mal nicht einfach wegzaubern“, erinnert sich Ulrike. Nach nur zwei Jahren des Zusammenlebens war für alle ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weiterging. Vor allem Ulrike wollte nicht mehr als Blitzableiter für beide Seiten fungieren. Die Liebe war bei Beiden noch da, aber im Alltag funktionierte die Beziehung einfach nicht, also trennten sie sich – wenn auch schweren Herzens. „Einfach nur in getrennte Wohnungen zu ziehen, war für uns beide keine Option“, sagt Thorsten. Da hätte es auf längere Sicht einfach keine Perspektive gegeben, dass sich an diesem Zustand wieder etwas ändern kann.

Einseitiger Babywunsch

Bei Melanie und Jörg scheiterte die Beziehung ebenfalls am Thema Kind. Melanies Kinderwunsch stieß bei Jörg auf wenig Gegenliebe. „Jörg erzählte mir schon kurz nach unserem Kennenlernen, dass eigene Kinder für ihn nicht in Frage kämen“, berichtet die 36-Jährige. „Ich fand das damals gar nicht weiter schlimm, schließlich waren wir beide erst Anfang 20 und der Gedanke an ein Baby war so weit weg. Außerdem dachte ich insgeheim schon, dass sich seine Einstellung noch ändern würde“, gibt sie zu. Als Melanie 30 wurde, merkte sie, dass der Wunsch nach einer eigenen Familie bei ihr immer stärker wurde. Jörg hingegen wollte nach wie vor eine kinderlose Beziehung. „Jörg war wirklich in allen Belangen mein Traummann“, erzählt Melanie. „Er war mein Partner und gleichzeitig mein bester Freund. Wir konnten über alles reden, hatten gemeinsame Interessen und selbst der Sex war noch so gut wie am Anfang. Nur beim Thema Kinder kamen wir nicht auf einen Nenner.“

Nicht ohne eigene Familie

Für ihre große Liebe versuchte Melanie, sich mit einem Leben ohne Nachwuchs zu arrangieren, doch sie merkte immer stärker, wie groß ihre Sehnsucht nach einem Baby wurde. Das Paar trennte sich. „Ich glaube, ich werde Jörg immer lieben, aber ich hatte auch Angst, dass ich ihm irgendwann vorwerfen würde, für ihn auf ein eigenes Kind verzichtet zu haben“, bedauert die 36-Jährige ihre Trennung. „Ich hoffe, dass ich nun einen Partner finde, der sich wie ich eine eigene Familie wünscht“, fügt sie hinzu.

In einem fremden Land

Bei Ethan und Saskia war es die Entfernung, die zur Trennung führte. Der gebürtige Australier arbeitete seit zwei Jahren in Deutschland, als sich das Paar kennenlernte. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich Saskia. „Von Anfang an waren wir unzertrennlich, es passte einfach alles zwischen uns.“ Vier Jahre sind die Beiden glücklich, dann kommt bei Ethan langsam Heimweh auf. Für ihn war eigentlich immer klar, dass er irgendwann in seine Heimat zurückgehen würde. „Wir haben lange darüber gesprochen, was wir tun, dann stand für uns beide fest, dass wir heiraten und gemeinsam nach Australien gehen“, erzählt Saskia.

„Der Preis wäre zu hoch gewesen"

Die 29-Jährige gab ihren Job auf und zog mit ihrem Mann in seine Heimat. „Er ist dort richtig aufgeblüht und ich merkte, wie sehr ihm seine Familie und seine Freunde in Deutschland gefehlt hatten. Nur war es nun umgekehrt, ich hatte großes Heimweh und mein Job fehlte mir auch sehr“, erinnert sich Saskia. Ein Jahr hält sie es in dem fremden Land aus, dann geht sie alleine zurück nach Deutschland. „Unsere Beziehung war etwas ganz Besonderes. Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder einen Mann so sehr lieben kann wie Ethan. Aber der Preis, dass einer von uns dauerhaft unglücklich ist, wäre einfach zu hoch gewesen“, sagt sie traurig.

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