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Diese Spirituosen kommen aus Deutschland


Whisky, Wodka, Rum
Diese Spirituosen kommen aus Deutschland

wanted.de

Aktualisiert am 10.03.2016Lesedauer: 4 Min.
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"The Duke"-Gin aus München: Der Hersteller verwendet nur regionale Rohstoffe.Vergrößern des Bildes
"The Duke"-Gin aus München: Der Hersteller verwendet nur regionale Rohstoffe. (Quelle: Hersteller-bilder)

In Deutschland wird nicht nur Bier gebraut. Denn Whisky, Absinth und Gin kommen inzwischen auch aus Hamburg oder Berlin. WANTED.DE stellt Ihnen Hochprozentiges "made in Germany" vor.

Für welche Getränke sind die Bajuvaren bekannt? Klar: Bier, Bier und nochmals Bier. Dass aus dem Süden Deutschlands auch Gin und Wodka in Premium-Qualität stammt, wissen viele nicht. Die Destillerie "The Duke" gründeten zwei ehemalige Historiker und WG-Genossen im Herzen Münchens. Seither stammt nicht nur ein Gin ("The Duke") aus regionalen Rohstoffen aus Bayern, sondern auch ein Wodka aus Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel, der den Namen "Lions's" trägt.

Mainzer "Stöffscher"

Nicht aus Moskau, sondern aus Mainz stammt einer der leckersten Wodkas, die die wanted.de-Redaktion je testen durfte: der "Harald Schatz Wodka". Unglaublich mild und samtig rinnt er die Kehle herunter. Fast komplett ohne Eigengeschmack - so wie ein guter Wodka eben sein muss. Den eigensinnigen Namen verdankt die Spirituose übrigens dem Hausmeister des Eltzer Hofs, über den heutigen Räumlichkeiten des bekannten Mainzer Nachtclubs 50 Grad, in dem auch die Idee zu dem rheinland-pfälzer Spirit entstand. Hinter dem fünffach destillierten Getreidealkohol stehen die vier Freunde Maren Dragon, Pascal Hedrich, Laura Reitz und Christopher Twardokus. Nachdem sie ganz "ohne Hokuspokus" den Mainzer Wodka entwickelt hatten, stand auch schon das nächste Projekt an - diesmal mit "ordentlich Hokuspokus": der "Muscatel Distilled Gin". Ebenfalls mild aber mit dezenter Wacholdernote sowie Muskat- und Orangenschale-Aromen ist dieser gleichfalls empfehlenswert. Der Name "Gin" ist nicht geschützt ist, das heißt, er ist weder an einen Ort noch eine Region gebunden - ein Glück für die deutschen Hersteller, denn gerade Gin erlebt hierzulande einen Boom.

Der Erfolg des Schwarzwald-Gins

So auch der "Monkey 47" - ein Gin aus dem Schwarzwald. Seine Geschichte ist fast zu schön, um wahr zu sein: Der ehemalige Pilot der Royal Air Force, Montgomery Collins, übte in den fünfziger Jahren im Schwarzwald recht erfolglos das ehrbare Uhrmacher-Handwerk aus. Weil er Geld brauchte und ein Brite nicht auf seinen Gin verzichte kann, eröffnete "Monty" ein Gasthaus und destillierte sorgsam eine Wacholder-Spirituose mit lokalen Zutaten - so die Legende. Die Marke gibt es allerdings erst seit 2008.

In der Zwischenzeit hat "Monkey 47" die Geschmacksnerven weltweit getroffen. Neben etlichen Preisen spendete Weinkritiker Robert Parker ausgiebig Lob: "Der komplexeste Gin, den ich je gekostet habe." Ein weiterer Gin aus deutschem Lande ist "Gin Sul", der in Hamburg in einer Manufaktur hergestellt wird. Seine spezielle Zutat: Die portugiesische Lackzistrose von der Costa Vicentina, die dem Wacholdertrunk eine Prise "Saudade" verleiht, die spezifisch portugiesische Form der Melancholie.

Whisky aus Franken

Auch der Brand der Schotten wird in Deutschland destilliert, bei Robert Fleischmann schon seit 1983. Ein echter schottischer Single Malt stammt aus Gerste, die eingeweicht, zum Keimen gebracht und anschließend oft über Torffeuer getrocknet wird. So entsteht das "Malt" (Malz). "Single" heißt, dass der Whisky nicht mit anderen Destillaten verschnitten wurde. Aus der Fassreife wurde eine Wissenschaft: Lagerung im Bourbon- , Whisky- oder Sherryfass oder im Fass aus neuem Eichenholz - jeder Hersteller hat sein Erfolgsrezept. Robert Fleischmann von der Destillerie "Blaue Maus" aus Neuses zwischen Forchheim und Bamberg sagte sich "das kann ich auch". Seine Brände heißen "Seute Deern", "Elbe" oder "grüner Hund". Fleischmann ist ein Unikat, er verfügt über treue Fans und spricht leidenschaftlich über seine Erzeugnisse: "Dunkle Chilischokolade, herb, Lebkuchen, Kakao, leichte Fruchtnoten" meint er zum "Grünen Hund". Und: "Ohne Wasser ein scharfer Hund, aber gut." Hier und da regt sich noch Kritik an Whiskys aus deutschen Landen. Schottland-Puristen sagen, es fehle ihnen an Tiefe. Aber sie sind ja auch noch jung.

Enormer Aufwand

Auf jeden Fall können sich ungewohnte Spirituosen aus Deutschland sehen lassen, wie auch die Wodkas zeigen. Denn neben dem Top-Wodka aus Mainz gibt es hierzulande weitere Anbieter der edlen Tropfen. Das liegt auch am enormen Aufwand den die Hersteller betreiben. Das beginnt bei der Verpackung: "Wodqa" sieht aus wie eine Dose Terpentin, "Bavarka" geht auch als blaues Lifestyle-Accessoire durch und "Bazic" wirkt edel und erinnert an teure Mineralwässer. Auch bei der Fabrikation wird nicht gespart: "Bazic" wird fünfmal destilliert, "Wodqa" ganze sieben Mal. Das vermeidet Fehlaromen und macht den Alkohol runder. Doch "made in Germany" hat seinen Preis und namhafte russische Konkurrenten wie "Imperial Gold" oder "Russki Standart Platinum" sind auf dem gleichen Preis-Niveau.

Berliner Manufaktur stellt Wermut her

"Belsazar" heißt ein Wermut aus Berlin. Solche mit Gewürzen und Kräutern aromatisierten und aufgespriteten Weine gehören eigentlich in die Abteilung Resteverwertung. Eine Dosis Kräuter sollte schon im 18. Jahrhundert Fehlgeschmäcker billigster Weine überdecken. Die Weine für den deutschen Wermut hingegen stammen aus Kaiserstuhl und dem Markgräfler Land. Bis zu 30 verschiedene Schalen, Blüten, Kräuter, Gewürze wandern in die Flasche. Welche das sind, bleibt Betriebsgeheimnis.

Fränkischer Rum entführt nach Madagaskar

Selbst Rum kommt nicht mehr nur aus der Karibik, Süd- und Mittelamerika, Madagaskar, den Philippinen, Mauritius, La Réunion und anderen tropischen Ländern. Er wird aus Rohrzucker-Melasse oder frischem Zuckerrohrsaft gewonnen. Deutsche Hersteller wie der Franke Severin Simon importieren ihre Melasse. "Simon's Bavarian Pure Pott Still Rum" schmeckt leicht süß, mit einer Note von Kräutern und dem Duft von Quitten – eine Mischung, die fast nach Madagaskar entführt.

Deutscher Absinth in Frankreich beliebt

Er bleibt ein verrufener Genuss: Absinth aus Wermut, Anis, Fenchel und anderen Kräutern. Von 1915 bis zum Ende der 1990er Jahre war die "grüne Muse" von Toulouse-Lautrec und Van Gogh verboten. Aufgrund seines Gehaltes an Thujon sei Absinth akut gesundheitsgefährdend, glaubte man. Heute heißt es, schlechte Rohstoffe und übersteigerter Alkoholkonsum waren für die angeblichen Nebenwirkungen des Absinth verantwortlich. Die Brennerei Eichelberger aus Bodenwöhr stellt aus 26 Kräutern den frischen, ehrlichen "Eichelberger Absinthe" her. Ohne Zucker, ohne Farbstoffe, ohne Tricks. Und der erntet sogar Anerkennung im Mutterland des Absinth, in Frankreich. "Auf einem Niveau mit den Besten" heißt es dort. Auf solches Lob aus der Karibik oder Russland werden die deutschen Hersteller von Rum und Wodka vielleicht noch ein wenig warten müssen.

Alle Spirituosen aus Deutschland finden Sie auch in unserer Fotoshow und hier finden Sie Rezepte für leckere Drinks.

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