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Die längsten Strände Europas


Europa
Sand soweit das Auge reicht: Die längsten Strände Europas

srt, Dietmar Denger

21.05.2013Lesedauer: 4 Min.
Sylts Westküste lockt mit 40 Kilometern Non-Stopp-Sand.Vergrößern des BildesSylts Westküste lockt mit 40 Kilometern Non-Stopp-Sand. (Quelle: G. Supan/Sylt Marketing/SRT-bilder)
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Sandkulissen wie in der Sahara, echte Raubkatzen und erstarrte Urechsen: Statt mit Palmen punkten Europas Riesenstrände mit ganz besonderen Highlights und endlos viel Platz unter der Sonne. Wir stellen die längsten Strände Europas vor und sagen, was sie bieten. Schauen Sie sich Europas Vorzeigestrände auch in unserer Foto-Show an.

Kurische Nehrung, Litauen und Russland: die Sahara der Ostsee

Es gibt Plätze auf der Kurischen Nehrung, da würde man sich über eine Kamelkarawane nicht mehr wundern. Auf der großen Düne von Nida beispielsweise, 70 Meter über dem Meer, träumte bereits Thomas Mann sich in die Sahara. Und wo wir schon bei Afrika-Vergleichen sind: Mit dem Sand der Nehrung ließen sich 780 Cheops-Pyramiden aufschütten. Für Strandburgenbauer gibt's also reichlich zu tun. 98 Kilometer lang, riegelt die sandige Landzunge das Kurische Haff von der Ostsee ab, 52 davon auf dem Gebiet Litauens, 46 in Russland. Seit dem Jahr 2000 ist die Dünenlandschaft ebenfalls UNESCO-Weltnaturerbe. So bleibt der Charme der hübschen Dörfchen bewahrt, die mit ihren bunten Holzhäusern wie Oasen wirken in der "Sahara der Ostsee".

Sylt oder Usedom? Deutschland sucht den Superstrand

Mit 42 Kilometern Länge, ziemlich genau Marathon-Distanz, macht Usedom das Rennen um Deutschlands längsten Strand. Knapp gefolgt von der Westküste Sylts mit ihren immerhin 40 Kilometern Non-Stopp-Sand. Da fällt die Entscheidung schwer: Ostsee oder Nordsee? Jede Menge Natur und der Glanz vergangener Zeiten auf Usedom? Oder jede Menge Natur und neureiche Champagner-Laune auf Sylt? Vielleicht hilft ja auch diese Information: Während bei Westerland die rote Sonne im Meer versinkt und sich der gesamte Strand zum Genuss traumhafter Sonnenuntergänge anbietet, ist der Strand von Usedom ideal für Frühaufsteher, denn dort sieht man die Sonne über dem Meer aufgehen.

Costa de Caparica, Portugal: Lissabons Brasilien

Der Hausstrand von Lissabon ist, um es vorsichtig auszudrücken, recht beliebt bei den Einheimischen. An Sommerwochenenden ist scheinbar die halbe Stadt auf den Beinen, und die Grenzen zum nächsten Strandtuch werden schmal an der Costa de Caparica. Zugleich ist dieser Strand wenig touristisch - und das macht ihn so spannend. Auf dem strandeigenen Markt deckt man sich für das After-Sun-Dinner gleich mit frischem Fisch oder Gemüse ein. Typisch sind auch die kleinen Essstände mit günstigen Snacks, "Chiringuitos" genannt, die oft von Einwanderern aus Übersee betrieben werden. Und so fühlt sich die Costa de Caparica an manchen Tagen an wie Lissabons Brasilien. Übrigens: Wer es ruhiger haben will, der schlurft durch den weißen Sand einfach in Richtung Süden, denn auf dem 30 Kilometer-Strand ist dann doch irgendwie jede Menge Platz.

Chesil Beach, England: Baden mit Dinosauriern

Großbritanniens längster Strand ist zugleich einer der buntesten der Welt: Auf 29 Kilometern Länge fügen sich am Chesil Beach Myriaden perfekt gerundeter Kiesel zu einer gigantischen, farbenfrohen Sichel. Die trennt bei Dorset an der englischen Südküste das Meer von der flachen Fleet Lagoon - und schuf so einen einzigartigen Lebensraum für seltene Vogelarten. Schon deren gigantische Vorfahren schätzten die Gegend, und so finden sich in den Klippen jenseits des Strands bis heute Dinosaurier-Fossilien in Hülle und Fülle. Vogelwelt und Dinos waren gleich zwei gute Gründe für die UNESCO, die "Jurassic Coast" im Jahr 2001 als erste Naturlandschaft Englands zum Weltnaturerbe zu erklären.

Jesolo, Italien: am Traumstrand der Käferjahre

Der kürzeste Weg vom Brenner ans Mittelmeer endet in Jesolo. Deshalb wurde der goldgelbe, 15 Kilometer lange Sandstrand in den Wirtschaftswunderjahren geradezu überrannt von Besuchern aus Deutschland, die hier an der Adria die neue Welt des Südens entdeckten. Ein halbes Jahrhundert später ist der schöne Strand noch immer da und auch der lauschige Pinienwald, der sich von der Stadt aus drei Kilometer bis zur Piave-Mündung erstreckt. Viele Gäste von damals sind ihrem Jesolo treu geblieben, neuerdings entdecken es aber auch Familien wieder, italienische wie deutsche. Und so ist Jesolo buchstäblich lebendige Tourismusgeschichte mit feinem Sand und Sonne - und wer will, der bekommt hier natürlich auch ein Wiener Schnitzel mit Pommes.

Plage de Piémanson, Frankreich: Flamingos als Wegmarkierung

Einer der letzten wilden Strände Frankreichs liegt im Naturreservat der Camargue südlich von Arles. Auf dem Weg zur 15 Kilometer langen Plage de Piémanson passiert man die typische Camargue-Landschaft aus flachen Brackwasser-Seen und Schwemmland. Links und rechts der Straße tapsen Flamingos auf Plankton-Jagd durch das Wasser. Überhaupt ist die Camargue ein Vogelparadies, denn sie ist Heimat oder Zwischenstation von rund 400 Arten. Die großen Flamingo-Kolonien sind neben den berühmten Camargue-Pferden dabei die auffälligsten Erscheinungen der Gegend, im Sommer nur überboten von den vielen FKK-Gästen am Strand.

Playa de Cofete, Fuerteventura, Spanien: goldener Riese der Kanaren

An der Südspitze Fuerteventuras erstreckt sich zwischen Morro del Jable und Jandia auf 14 Kilometern der längste Strand Insel-Spaniens. Hier spürt man auch, wie die Insel zu ihrem Namen kam - Fuerteventura bedeutet "starker Wind", denn spätestens ab Mittag bläst selbst im Winter eine ordentliche Brise. So ist das Meer vor dem Strand vor allem bei Kitesurfern beliebt. Schwimmer hingegen sollten aufgrund der starken Strömung aufpassen. Sicherer und schöner ist es im warmen Sand, der bei tiefstehender Sonne spektakulär goldfarben leuchtet.

Playa de Mazagón, Spanien: Wo Luchs und Hase sich Adios sagen

Der 13 Kilometer lange Atlantik-Strand bei Huelva ist ein schönes, meist ruhiges Badeziel. Richtig spannend wird es am südlichen Ende, wo der Strand in den Nationalpark Coto de Doñana übergeht: Die Dünenlandschaft an der Mündung des Guadalquivir hält manche tierische Überraschung bereit. Mit etwas Glück kann man sogar die Tatzenspuren des seltenen Pardelluchses entdecken, der im Park durch die Schirmkiefer- und Korkeichen-Wälder streift. Manchmal hält er auch Ausschau von den spektakulären Wanderdünen, die aus den Ablagerungen im Flussdelta entstanden. Der Park ist zudem ein wichtiges Rückzugsgebiet seltener Vogelarten: Kaum zu übersehen und vor allem zu überhören sind die großen Löffler- und Reiherkolonien.


Weitere Informationen:
Litauisches Fremdenverkehrsamt, c/o Aviareps Tourism GmbH, Tel. 089/552533810, www.travel.lt
Sylt-Tourismus-Zentrale, Tel. 04651/6026, www.sylt.de
Usedom Tourismus GmbH, Tel. 038378/477110, www.usedom.de
Portugiesisches Fremdenverkehrsamt, Tel. 030/2541060, www.visitportugal.com
Visit Britain, Tel. 030/31571941 www.visitbritain.com
Italienisches Fremdenverkehrsamt Enit, Tel. 069/237434, www.italia.it
Atout France, Französischen Zentrale für Tourismus, Tel. 069/745556, www.rendezvousenfrance.com/de
Spanisches Fremdenverkehrsamt, Tel. 030/8826543, www.spain.info

(Erstmals veröffentlicht am 21.05.2013)

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