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Bierwanderungen im Allgäu, Franken und Sachsen


Reisen
Drei Wege in Deutschland: Wandern zum Bier

Gerhard Merk

23.09.2013Lesedauer: 3 Min.
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Bier: Bierwanderungen im Allgäu, Franken und Sachsen.Vergrößern des Bildes
Eine Bierwanderung durch Deutschland. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wer Bier richtig erfahren will, muss es erwandern - schon der Promille wegen. Wir waren auf drei Wanderungen in Franken, im Allgäu und in Sachsen unterwegs und sind in Bierdörfern, Gärten und Schlössern angekommen. Nichts hätte unseren Durst besser stillen können.

Von wegen "Berge von unten, Kirchen von außen": Der biersinnige Wanderer freut sich an den Menschen und an der Natur. Und wenn ihm der liebe Gott neben Schloss, Museum und Kirche auch noch ein Brauhaus hingestellt hat, genießt er durchaus das "Wirtshaus von innen".

Franken

Wie Victor von Scheffel "bin ich emporgestiegen", und sehe nun, wie im Gedicht, die Lande um den Main "zu meinen Füßen liegen". Ein Windchen weht über die schroffen Felsen des Staffelbergs über Bad Staffelstein, aromatisch duftet der Thymian. An der Kapelle hinter der Wiese mit blitzblauem Ehrenpreis zapft der Klausenwirt St. Georgen-Bier aus Buttenheim. Ein Edelstoff ist das, wie die Jeans des Buttenheimers Strauss, der 1848 den kalifornischen Goldgräbern die ersten Levi's schneiderte.

Hinüber nach Vierzehnheiligen geht es nun schon beschwingter. 1445 war einem Schäfer das Jesuskind im Kreise der 14 Nothelfer erschienen. Seither floriert die Wallfahrt. >>

Das Rokoko-Juwel verzaubert mit einem lichten Wirbel goldener Rocaillen. Die 14 Märtyrer am Altar helfen gegen Pest und Hagel, schützen Ärzte, Flößer und Epileptiker. Der geköpfte Dionysius mit dem Haupt unterm Arm vertreibt - was sonst? - das Kopfweh. Gegen Durst aber hilft allein das nachtdunkle "Nothelfer Export" - gleich nebenan im Garten der Brauerei Trunk.

Länge der Tour: 12 Kilometer, Höhendifferenz: 265 Meter, Dauer: drei Stunden, Schwierigkeit: leicht.

Allgäu

Kirche und Bier passen zusammen. Beide aktivieren Kopf und Bauch. Aber Milch und Bier? Die kombiniert die Allgäuer "Bier- und Käse-Wanderung". Start ist der Kössel-Bräu bei Eisenberg nordwestlich von Füssen direkt neben der Wallfahrtskirche Mariahilf. Ziel ist die Sennerei Lehern mit Käsespatzen und Fondue, nach nicht mal einer Stunde Fußmarsch. Anspruchsvoller ist der Aufstieg zu den Burgen Eisenberg und Hohenfreyberg. >>

Von den schartigen Ruinen blickt man in König Ludwigs alpine Zauberwelt - auf Neuschwanstein, Hohenschwangau und den Falkenstein, der sein verrücktestes Schloss tragen sollte. Doch der arme Märchenkönig ertrank im See. Der Abstieg führt uns direkt zu den kupfernen Sudkesseln mit dem samtweichen Mariahilfer Märzen. Würstel und Braten fasst man direkt am dampfenden Tresen.

60 Minuten Freibier

Das nahe "Bierdorf" Nesselwang vertritt allein noch der Post-Bräu. Toughe Typen erstürmen dort die Alpspitze, sausen mit dem Sommerrodel zu Tal und spülen eine Haxe mit "60 Minuten Freibier" weg. Der Rekord steht bei sechs Halben.

Länge der Burgentour: 7,5 Kilometer, Höhendifferenz: 250 Meter, Dauer: zweieinhalb Stunden, Schwierigkeit: leicht.

Sachsen

Die Laboranten hatten den Stoff geprüft und bekannten: "Wir haben mehr gesoffen als analysiert." Ist ja auch ein Traum, wie das Harz der Hopfendolden aus dem tönernen Humpen duftet. Und dann greift der Braumeister auch noch zum Dudelsack und tremoliert das Hohelied vom Bier. Nicht anders muss es gewesen sein, als 1510 auf Weesenstein südlich von Dresden das erste Bier schäumte. Wie damals gibt es auch heute deftige Schweinskeulen, herzhafte Wurst und Ranken vom Schrotbrot. Prost allerseits!

Stolz thront das Schloss Weesenstein über dem Müglitztal. Der Barockgarten unter dem Felssporn, den die Jahrhundertflut 2002 verwüstet hatte, prangt schöner denn zuvor in blühender Geometrie. Ein Rundgang durch die adeligen Wohnräume mit ihren seltenen Tapeten lohnt schon deshalb, weil er unweigerlich unter der Hopfenlaube der Schlossbraurei endet. Dort lässt man sich gern Zeit zur Annäherung. >>

Zum Beispiel vom historischen Städtchen Dohna an der sächsisch-böhmischen Poststraße über die Ploschwitzer Höhe. Dresden - einst das "Tal der Ahnungslosen" - grüßt per Fernsehturm.

Länge der Tour: 8,5 Kilometer, Höhendifferenz: 270 Meter, Dauer: zweieinhalb Stunden, Schwierigkeit: leicht.

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