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Kreuzfahrt: "P&O Pacific Adventure" darf nicht in Neuseeland anlegen


"Die Kotztüten gehen aus"
Zu dreckig: Kreuzfahrtschiff darf nicht anlegen

  • Dorothea Meadows
Von Dorothea Meadows

30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Kreuzfahrtschiff liegt in Sydney im Hafen (Symbolbild). (Quelle: IMAGO/BIANCA DE MARCHI/imago)

Kreuzfahrtpassagiere haben viel Geld für eine Reise ausgegeben, die nach Neuseeland hätte gehen sollen. Sie endete auf einer anderen Insel. Der Grund: Dreck.

Endlich Urlaub und sich den Traum von der Reise mit dem Kreuzfahrtschiff erfüllen – für die 2.600 Passagiere der "P&O Pacific Adventure" ist dieser Traum zum Albtraum geworden. Sie hatten eine Tour um Neuseeland gebucht und gingen stattdessen auf eine Irrfahrt. Der Grund: ein dreckiger Schiffsrumpf.

Tatsächlich hatten die Neuseeländer das 290 Meter Schiff, das vom 20. November bis zum 3. Dezember von Sydney (Australien) aus die Städte Auckland und Wellington sowie den Fiordland-Nationalpark hätte ansteuern sollen, nicht in ihre Häfen einfahren lassen. Wie die britische Tageszeitung "The Guardian" berichtet, scheiterte die "P&O Pacific Adventure" an den strengen Biosicherheitsgesetzen des Inselstaates. Der Rumpf des Schiffes war den Neuseeländern zu stark mit maritimen Mikroorganismen, Seepocken, Muscheln und Algen bewachsen. Die Experten nennen das Bio-Fouling.

Was ist so schlimm am Bio-Fouling?

"Eine große Gefahr des Fouling ist die Artenverschleppung", sagt Unterwasssertechnik-Experte Benjamin Emde vom Laser Zentrum Hannover zu t-online. "Kommt zum Beispiel ein Schiff aus Asien und bringt fremde Organismen in ein heimisches Gewässer, kann das im schlimmsten Fall ein Ökosystem auf den Kopf stellen."

Wie es in den britischen Medien heißt, waren im Fall der "P&O Pacific Adventure" eine bestimmte Muschel- sowie Korallenart der Grund für das Anlegeverbot. Und da die Tauchbedingungen schlecht waren, konnte auch die zwingend erforderliche Reinigung des Rumpfes nicht durchgeführt werden.

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"Dies war unsere Flitterwochen-Kreuzfahrt"

Für die Reisenden auf dem Ozean-Giganten bedeutete das Anlegeverbot ein tagelanges Herumtingeln bei heftigem Seegang, verbunden mit schlimmer Übelkeit für viele Passagiere. Auf Facebook beschrieb ein Reisender die Situation: "Ich fühle mit all den Leuten, die seekrank werden. Wir hatten fast jeden Tag fünf bis zehn Meter Wellengang. Die Kotztüten gehen aus".

Andere machten ihrem Ärger Luft: "Meine Frau und ich sind auf dieser schäbigen Kreuzfahrt ins Nirgendwo" und "Warum konnten sie es nicht organisieren, den Rumpf vor der Abfahrt zu reinigen? Dies war unsere Flitterwochen-Kreuzfahrt nach Neuseeland." Offensichtlich einheimische Neuseeländer sehen das anders. In einem Kommentar heißt es: "Ich bin froh, dass sie hart bleiben und die nicht einfach unsere Gewässer verschmutzen lassen."

Den Facebook-Nachrichten zufolge wurde das Schiff nach drei Tagen auf See in Richtung Tasmanien umdirigiert und hatte am Donnerstag in Hobart anlegen dürfen. Nun soll es nach Port Arthur im Südosten der zu Australien gehörenden Insel weitergehen.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Dr. Benjamin Emde vom Laser Zentrum Hannover
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