Die hässlichsten Städte der Welt: Darum lohnt sich ein Besuch trotzdem

Neben den schönsten werden auch die hässlichsten Städte der Welt gekürt. Gibt es bei der einen oder anderen trotzdem einen Grund für einen Besuch?

New York, Melbourne, Paris: Wer an Städtetrips denkt, denkt automatisch auch an die schönsten, beliebtesten, aufregendsten Städte der Welt. Doch es gibt auch eine Anti-Hitliste mit den wohl schlimmsten und hässlichsten Städten der Welt. Erstellt hat sie das Portal "U City Guides" und dabei nur Metropolen und Hauptstädte betrachtet. Das sind die Top 10:

Die zehn hässlichsten Städte der Welt

1. Guatemala-Stadt, Guatemala: Auch wenn das Land wunderschön ist – die Hauptstadt ist absolut nicht sehenswert.
2. Mexiko-Stadt, Mexiko: Ähnlich sieht es hier aus: Mit geschätzt 20 Millionen Einwohnern ist Mexiko-Stadt eine der größten Metropolregionen der Welt und gleichzeitig eine der gefährlichsten, hässlichsten und schmutzigsten.
3. Amman, Jordanien: Die Hauptstadt Jordaniens punktet vor allem mit vielen Gebäuden in schlechtem Zustand und chaotischem Verkehr.
4. Caracas, Venezuela: Hier fehlt es vor allem an Geld, und das ist zu sehen: Armenviertel, Kriminalität, Verfall sind an der Tagesordnung.
5. Luanda, Angola: Montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr ist die Stadt vollkommen dicht, am schnellsten kommen Sie noch zu Fuß voran, allerdings gibt es dann nichts zu sehen und hohe Preise.
6. Chisinau, Moldawien: Die Hauptstadt Moldawiens sammelt vor allem mit der zerfallenen Sowiet-Optik Negativpunkte.
7. Houston, USA: Hochhausfassaden, Betonwüste und sehr viel Armut: In Houston gibt es sehr viele negative Eindrücke zu sammeln.
8. Detroit, USA: Detroit gilt als gefährlichste Stadt der USA mit mehr als 300 Morden jährlich und ist deshalb auch nur in kleinen Ausschnitten überhaupt zu besichtigen.
9. São Paulo, Brasilien: Gefährlich ist es auch in São Paulo: Armut und Betonwüste treffen aufeinander und schaffen viel Kriminalität und kilometerlange Staus.
10. Los Angeles, USA: Auch wenn viele sagen, Los Angeles müsse man gesehen haben, zählt die Stadt zu den hässlichsten der Welt und landet für die USA sogar auf Platz 3.

Darum sollten Sie die hässlichsten Städte der Welt trotzdem besuchen

Gerade in den größten Städten der Welt leben Millionen Menschen, die sich häufig nicht daran stören, wie hässlich, gefährlich oder langweilig ihre Stadt ist. Das Gleiche gilt auch für Touristen: Ganz gleich wie hässlich eine Stadt ist, Sie werden irgendwo etwas Sehenswertes finden, touristische Angebote kennenlernen oder eine Besonderheit ausmachen. Das ist auch bei den hässlichsten Städten der Welt so:

• Guatemala-Stadt: Guatemala und auch seine Hauptstadt werden häufig unterschätzt und als "kleine Schwester Mexikos" beim Reisen ausgelassen. Und natürlich ist die Sicherheitslage nicht mit der in Europa vergleichbar. Allerdings gibt es mit etwas Vorsicht auch hier einiges zu entdecken. Sie sollten sich dabei natürlich an jene Gebiete der Stadt halten, die als relativ sicher für Touristen gelten, das sind beispielsweise die Zona Viva und die Zona 16. Sie lieben den Eiffelturm? Dann sollten Sie den Torre del Reformador (deutsch: Turm der Erneuerung) besichtigen. Da Guatemala ein Erdbebengebiet ist, gibt es in der Innenstadt viele Ruinen: brüchige Kirchen, zerstörte Prunkbauten und kaputte Wohnblöcke sorgen für einen gewissen Charme.
• Mexiko-Stadt: Für Mexiko-Stadt gilt Ähnliches wie für Guatemala-Stadt und im Grunde alle Großstädte in Mittel- und Südamerika: Das Sicherheitsgefühl ist natürlich ein anderes als in Europa. Aber wer ein paar Regeln einhält und sich nicht offensiv in Gefahr begibt, kann auch hier eine schöne Zeit haben. Mexiko-Stadt gilt beispielsweise als ein Zentrum für Kunst (der Palacio de Bellas Artes ist besonders sehenswert). Aber auch die Geschichte und das ausgezeichnete Essen locken immer wieder Touristen in die Megacity. Besichtigen Sie hier zum Beispiel tagsüber die Kanäle und Pyramiden und sehen Sie sich am Abend einen Lucha-Libre-Kampf an.
• Amman: Auch hier ist die Sicherheitslage durch die Nähe zu Syrien und dem Irak eher angespannt. Dennoch gilt: Wenn Sie sich an Vorschriften halten und vorsichtig sind, können Sie auch in der jordanischen Hauptstadt schöne Ecken finden. Die Stadt gilt als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes, auf den Märkten spüren Sie den Zauber des Orients, und es gibt riesige Moscheen wie die König Abdallah I. Moschee oder die König Hussein Ben Talal Moschee. Zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten zählt das Römische Theater, und der "Souq" bietet eine traditionelle Shopping-Möglichkeit.
• Caracas: Aufgrund der Sicherheitslage in Venezuela rät das Auswärtige Amt dringend von Reisen ab, Caracas gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt. Nichtsdestotrotz ist Caracas bekannt als kulturelles Zentrum des Landes und beliebt wegen seiner vielen Museen, wie etwa das Museo de Ciencías (Museum der Wissenschaften) als ältestes Museum der Stadt. Im Museo de Arte Contemporáneo de Caracas Sofía Imber (Museum für zeitgenössische Kunst) gibt es zudem Werke von Picasso und Chagall. Sie sollten die Sehenswürdigkeiten in den gehobenen Geschäftsvierteln bevorzugen, um in Sicherheit zu sein.
• Luanda: Luanda gehört zu den größten Städten Afrikas mit rund zehn Millionen Einwohnern und hat trotz seines schlechten Rufs einiges Sehenswertes zu bieten. Besonders schön ist die Altstadt am Hafen, wo Sie viele koloniale Bauwerke finden. Auch das Agostinho-Neto-Mausoleum gehört zu den Wahrzeichen der Stadt und beherbergt den Freiheitskämpfer und ersten Präsidenten Angolas, Agostinho Neto. Sportfans sollten sich auf jeden Fall das Nationalstadion anschauen, das zu den modernsten Arenen in Afrika gehört und von Chinesen entworfen wurde.

Letztlich hat wohl jede Stadt auch etwas Schönes, Spannendes oder Sehenswertes zu bieten, Sie müssen bei einigen Städten nur mehr Ausschau danach halten oder sich beispielsweise an strengere Regeln halten oder sich vorsichtiger fortbewegen. Einen großen Vorteil haben zudem alle "hässlichen" oder auch unbeliebten Städte: Es gibt deutlich weniger Touristen dort, sodass Sie einen authentischen Blick auf die Stadt und das Land bekommen.