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Saurierfund in England entpuppt sich als Riesenechse


Entdeckung am Strand
Elfjährige findet Reste von Riesenechse

Von dpa
17.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Paläontologen bei der Arbeit an dem Ichthyosaurier-Skelett, das im Rutland Nature Reserve gefunden wurde.Vergrößern des BildesPaläontologen bei der Arbeit an einem Ichthyosaurier-Skelett (Symbolbild): Ein Fossil aus Südengland ist besonders groß. (Quelle: Anglian Water/PA/dpa./dpa)
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So groß wie ein Blauwal: Überreste eines Ichthyosauriers lassen vermuten, dass es einst Riesenechsen im Meer vor England gab.

Eine junge Spaziergängerin hat für eine Sensation in der Saurierforschung gesorgt. Als Elfjährige war Ruby Reynolds 2020 mit ihrem Vater Justin am Strand von Blue Anchor in Somerset (Südengland) auf der Suche nach Fossilen gewesen. Sie fanden Kieferknochen, die sie mit einem ähnlichen Fund eines Ichthyosauriers aus dem Jahr 2018 verglichen. Jetzt wurde der Fund in einer ausführlichen Studie veröffentlicht – und die Finderin ist Mitautorin. Die Unterkieferknochen des Reptils waren vermutlich mehr als zwei Meter lang, das gesamte Tier womöglich mehr als 25 Meter, wie ein Forschungsteam im Fachjournal "PLOS One" berichtet.

"Gigantische Fischechse vom Severn"

Der Ichthyosaurier-Experten Dean Lomax von der University of Manchester war von den Ausführungen der jungen Forscherin so beeindruckt, dass er sie in das Forschungsteam einlud, das den Fund beschreiben sollte. Sie habe nicht nur ein gigantisches prähistorisches Reptil gefunden, sondern auch dazu beigetragen, es zu benennen, so Lomax. Sein Fachname lautet nun Ichthyotitan severnensis, was mit "gigantische Fischechse vom Severn" übersetzt werden kann.

Der von Vater und Tochter Reynolds gefundene Unterkieferknochen ist vollständiger und besser erhalten als der 2018 beschriebene. Ichthyosaurier waren ungefähr so groß wie Blauwale und lebten während der Trias-Periode. Sie ist die älteste Periode des Erdmittelalters; sie begann etwa vor 252 Millionen Jahren und endete vor rund 201 Millionen Jahren.

Hoffnung auf weitere Funde

Die Rekonstruktion der Fragmente ergab, dass der Unterkieferknochen etwa 2,3 Meter lang war. Die Studienautoren verglichen den Knochen unter anderem mit einem Unterkieferknochen einer anderen Ichthyosaurier-Art, dem Besanosaurus leptorhynchus, der etwa 5,4 Meter lang war. Doch die neuen Funde deuten auf einen wahren Riesen hin. Markante Merkmale der Überreste lagen etwa fünfmal so weit auseinander wie beim vergleichbaren Knochen des Besanosaurus. Deshalb geht man auch von einer fünffachen Körperlänge aus. Ganz klar ist das aber nicht – Forscher hoffen, ein komplettes Fossil zu finden, um diese These.

"Diese Kieferknochen liefern den verlockenden Hinweis darauf, dass vielleicht eines Tages ein vollständiger Schädel oder ein Skelett eines dieser Giganten gefunden werden könnte", sagte Lomax. Womöglich könnten die 25 Meter Länge dann sogar noch übertrumpft werden: Eine Untersuchung des Knochengewebes durch einen Koautor der Studie, Marcello Perillo von der Universität Bonn, ergab, dass der Ichthyosaurier vom Blue-Anchor-Strand wahrscheinlich noch gar nicht ausgewachsen war.

Auch die jüngste Riesenart

Ichthyotitan severnensis wäre bei einer Bestätigung der Daten nicht nur die größte bislang entdeckte Ichthyosaurier-Art, sondern auch die jüngste: Die Fossilien stammen aus einer Felsformation, die etwa 202 Millionen Jahre alt ist – 13 Millionen Jahre weniger als bisher bekannte riesige Ichthyosaurier.

Vor 201 Millionen Jahren war es am Ende der Trias zum fünftgrößten Massenaussterben in der Erdgeschichte gekommen, dem wohl auch alle großen Ichthyosaurier zum Opfer fielen. Die Meeresreptilien erreichten danach nie wieder eine vergleichbare Größe. Vor etwa vor 93 Millionen Jahren verschwanden sie ganz.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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