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Matratze: Kann man unbequeme Matratzen umtauschen?


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Reingefallen beim Matratzenkauf - was tun?

tze, jlu

08.08.2011Lesedauer: 3 Min.
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Schlecht geschlafen? Eine unbequeme Matratze kann man nur schwer umtauschen.Vergrößern des Bildes
Schlecht geschlafen? Eine unbequeme Matratze kann man nur schwer umtauschen. (Quelle: imago)

Eine gute Matratze ist wichtig für einen gesunden Schlaf und für einen beschwerdefreien Rücken. Doch was tun, wenn sich die nagelneue Matratze als unbequemer Fehlkauf entpuppt? Es ist gar nicht so einfach, die richtige Matratze zu finden und die falsche wieder loszuwerden. Wir geben Tipps.

Vermeintliches Schnäppchen verleitet zu übereiltem Kauf

Das Angebot ist verlockend: Die Postwurfsendung eines Kaufhauses bewirbt Matratzen einer Markenfirma zum Schnäppchenpreis - 200 Euro billiger als der rot durchgestrichene, vorgebliche Normalpreis. Da das Angebot nur noch an diesem Wochenende gilt, eilt das Ehepaar Schmitt ins Kaufhaus, lässt sich von der Verkäuferin kurz über die Härtegrade und Preisunterschiede aufklären und äußert den Wunsch nach einer eher harten Matratze. Nach einem kurzen Probeliegen befinden die Schmitts eine Matratze mit Härtegrad drei für gut und unterzeichnen den Kaufvertrag, der auch die kostenlose Abholung der alten Matratze vorsieht.

Böses Erwachen: Die neue Matratze bereitet Schmerzen

Erste Zweifel über den Neuerwerb folgen schon nach der ersten Nacht auf der neuen Matratze. Ist sie nicht sogar weicher und unbequemer als die alte, die man wegen der durchgelegenen Kuhle entsorgt hatte? Am zweiten Morgen klagt Herr Schmitt über einen verspannten Nacken, am dritten Tag stellen sich Kopf- und Rückenschmerzen ein. Das böse Erwachen kommt, als sich das Ehepaar Schmitt im Kaufhaus beklagt und um Rücknahme der Matratze bittet. "Das ist leider nicht möglich", bescheidet die Verkäuferin. Matratzen seien als Hygieneartikel vom Umtausch ausgeschlossen, außerdem hätte das Ehepaar ja vor dem Kauf probegelegen. Allerdings räumt sie ein, dass zum Probeliegen nur Einzelmatratzen bereitstehen und die Matratze in breiteren Formaten durchaus weicher sein könne. Die Verkäuferin bittet die frustrierten Matratzenkäufer um Geduld, weil es bis zu zwei Wochen dauere, bis sich der Körper an eine neue Schlafunterlage gewöhnt habe.

Händler muss unbequeme Matratze nicht zurücknehmen

Welche Umtauschrechte gelten nach dem Matratzenkauf und worauf sollte man vorher achten, um Reinfälle zu vermeiden? Wir haben uns bei der Verbraucherzentrale Hamburg erkundigt. Wenn die im Geschäft ausprobierte Matratze sich im Nachhinein als unbequem erweist, sei dies das eigene Risiko, heißt es. Der Händler müsse die Matratze nicht zurücknehmen, es gelte "Vertrag ist Vertrag." Anders verhält es sich beim Kauf über das Internet. Das Fernabsatzgesetz sieht ein 14-tägiges Rückgaberecht vor, weil Käufer keine Gelegenheit haben, die Ware vor dem Kauf in Augenschein zu nehmen.

Zur Rücknahme nur bei Mängeln verpflichtet

"Ein Rückgaberecht hat der Kunde nur, wenn das Produkt objektive Mängel aufweist", erklärt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale. Das gelte beispielsweise, wenn der Härtegrad der Matratze von den Angaben im Kaufvertrag abweiche. Auch bei falscher Beratung können Käufer die Ware reklamieren, zum Beispiel wenn ein 100-Kilo-Mann eine Matratze mit zu geringem Härtegrad empfohlen bekommt. Bei einem Matratzen-Fehlkauf ohne nachweisliche Mängel kann der Kunde nur auf die Kulanz des Händlers hoffen. Einträge frustrierter Matratzenkäufer in diversen Internetforen belegen, dass die Rücknahmebereitschaft sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.

Umtauschrecht schriftlich bestätigen lassen

Die Verbraucherzentrale rät, sich zugesicherte Eigenschaften der Matratze im Kaufvertrag schriftlich bestätigen zu lasen. Außerdem sollte man sich erkundigen, ob und unter welchen Bedingungen sich der Händler auf Umtausch oder Rückgabe einlässt. Auch dies müsse schriftlich fixiert werden. Manche Fachhändler geben ihren Kunden die Matratze mit Schutzfolie bis zu 14 Tagen zum Probeschlafen mit.

Probeliegen ermittelt ideale Liegeposition

Weil der Preis nichts über die Qualität aussagt, ist es beim Matratzenkauf besonders wichtig, verschiedene Matratzen auszuprobieren und mindestens 20 Minuten Probe zu liegen. Denn nur wer in seiner optimalen Körperhaltung liegt, schläft gesund und wacht ohne Schmerzen auf. Beim Probeliegen ist es ratsam, sich zu drehen, aufzusetzen und wieder hinzulegen. So kann man spüren, ob alle Liegepositionen auf der Matratze angenehm sind. Eine gute Matratze sollte den Körper an Schultern und Becken entlasten und die Wirbelsäule unterstützen. Bedenken Sie auch, dass die Stabilität sich sich verändert, wenn man alleine oder zu zweit auf der Matratze liegt.

Nicht genormte Härtegrade erschweren Matratzenkauf

Ob die Schlafunterlage passt, kann man als Laie aber oft nicht beurteilen. Weil die optimale Schlafposition zunächst ungewohnt ist, empfinden viele sie beim Probeliegen als unbequem. Einen Hinweis auf die richtige Matratze liefert der Härtegrad. Dieser soll helfen, die zum Körpergewicht passende Matratze auszuwählen. Das Problem: Die Härtegrade sind nicht genormt. So kann H1 bei einem Hersteller weich bedeuten, also für Menschen bis 60 Kilogramm geeignet sein. Bei einem anderen Anbieter steht H1 für eine harte Matratze und ist angemessen für Personen, die mehr als 80 Kilogramm wiegen.

Mit einem Berater die richtige Matratze finden

Wer die richtige Matratze finden will, muss also einige Dinge beachten. Ratsam ist, sich ausführlich beraten zu lassen. Dabei ist es wichtig, dass der Fachmann Sie zum Probeliegen auffordert, und Ihre optimale Schlafposition ermittelt. Außerdem sollte er Sie nach Beschwerden fragen und Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Matratzenarten erklären können. Nicht zuletzt sollte man auch auf die Qualität des Lattenrostes achten.

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