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Christstollen im Test: "Guter Rat" lässt Bahlsen und Oebel durchfallen


Christstollen
13 Christstollen im Test: Echte "Flüsterstollen" sind selten

Nina Bürger

Aktualisiert am 20.11.2013Lesedauer: 3 Min.
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Den soliden vierten Platz in der Gesamtwertung holte der Christstollen von Netto.Vergrößern des Bildes
Den soliden vierten Platz in der Gesamtwertung holte der Christstollen von Netto. (Quelle: Guter Rat)

Saftig, fruchtig, buttrig, mit dem Aroma von Marzipan: Ein gelungener Christstollen ist eine Gaumenfreude. Doch das Herstellen des Gebäcks braucht Zeit und ist vielen zu aufwendig. Verpackte Weihnachtskuchen aus dem Supermarkt oder dem Internet können da eine Alternative sein. Für das Verbrauchermagazin "Guter Rat" hat eine Jury 13 Christstollen getestet. Nur dreimal gab es die Noten Eins und Zwei, drei Produkte fielen durch.

Christstollen von Bäckereien, Supermärkten und Discountern

Zu der Jury im Stollentest gehörte der Dresdner Altmeister Siegfried Heller. Der 74-Jährige gilt bundesweit als Spezialist für Dresdner Christstollen und ist Chef der dortigen Stollenprüfungskommission. Gemeinsam mit Lebensmittelchemiker André Bernatzky und Bäckermeister Rudolf Maaß sowie Guter-Rat-Autor Matthias Ohnsmann testete er über mehrere Stunden 13 Edelgebäcke. Darunter Produkte von Bäckereien, Supermärkten und Discountern. Vertrieben werden sie alle deutschlandweit.

In der Blindverkostung wurden dann die Kriterien Geruch, Geschmack und Beschaffenheit bewertet. Bei letzterer achteten die Tester darauf, wie Dekorzucker, Trockenfrüchte und Rosinen verteilt sind. Gerade bei der Rosinenverteilung ist der Dresdner streng, denn sie ist für die Bezeichnung "Flüsterstollen" entscheidend. So wird nämlich nur ein Stollen in Top-Qualität bezeichnet. "Die Rosinen müssen sich so nahe sein, dass sie sich flüsternd unterhalten können", sagt Heller.

Echte "Flüsterstollen" sind selten

Ein solcher "Flüsterstollen" war im Test jedoch nur einmal zu finden. Diese Bezeichnung verdient, so das Urteil der Tester, nur der Original Dresdner Christstollen von der Bäckerei Rene Krause. Er ist unter dresdner-christstollen24.de online erhältlich. Punktabzug gab es hier einzig für eine etwas zu flache Form und einen leicht unsauber gearbeiteten Boden. Dafür aber waren die Rosinen laut Tester sehr gleichmäßig verteilt. Auch Altmeister Heller lobte: "Schmeckt wie Marzipan, obwohl keiner drin ist." Das ist ein weiteres Kriterium für guten Christstollen. Mit 12,45 Euro je 750 Gramm zuzüglich 7,95 Euro für den Versand ist dieser Bäcker-Stollen jedoch alles andere als ein preiswerter Genuss. Preiswerter wird die Bestellung, wenn man gleich mehrere Striezel ordert. Mit 16,99 Euro je 800 Gramm ist der Original Dresdner Christstollen (Bio) von Dr. Quendt (erhältlich bei Karstadt) ähnlich teuer. Auch er überzeugte die Tester und bekam wie der Stollen von Krause die Note Eins. "Herrlich hellbraune Farbe", lobte hier Maaß. Auch der buttrige Geschmack überzeugte die Jury.

Preis-Leistungssieger von Emil Reimann

Wie aber sieht es mit günstigeren Christstollen aus? Als einziger mit der Note Zwei bewertet wurde der Original Dresdner Christstollen von der Dresdner Firma Emil Reimann. Ihn gibt es unter anderem bei Kaisers für 5,99 Euro je 750 Gramm. Ihn empfiehlt "Guter Rat" als "Top-Preisleistungs-Produkt". Er riecht gut und fruchtig, befand die Jury. Auch die Rosinenverteilung sei gut, aber nicht gut genug für die Bezeichnung "Flüsterstollen". Zudem war den Testern der Boden etwas zu dunkel. "Ist mir ein bissl zu trocken, etwas zu stark gebacken", fand Stollen-Experte Heller.

Solides Mittelfeld für Discounter

Die Stollen der Discounter Netto, Norma, Aldi-Nord und Lidl landeten mit der Note Drei im Mittelfeld und sind für günstige 2,89 Euro je 750 Gramm zu haben. Fehlende Aromen, unsauber gearbeitete Böden und schlecht verteilte Rosinen waren hier der Hauptkritikpunkt. Ihr Geschmack war laut Testergebnis aber dennoch in Ordnung.

Note Sechs für Bahlsen und Oebel

Deutlich schlechter als die Discounter-Stollen schnitt der Butterstollen von Edeka ab. Für sein laut "Guter Rat" unansehnliches Aussehen, einen leicht gärig, säuerlichen Geruch und einen kratzenden Geschmack bekam er eine Fünf. Noch mieser waren nur die Ergebnisse für den Butter Premiumstollen von Bahlsen und den Kölner Butterstollen der Konditorei Oebel. An beide vergaben die Tester eine Sechs. Bei dem Bahlsen-Kuchen missfiel der durchgefettete Überzug und der Geschmack war den Testern zu künstlich. "Sieht steril aus, es fehlt das Leben", befand Heller. Noch weniger Punkte bekam der Oebel-Stollen. Hier fand man den Boden zu verschmiert und der Stollen hatte innen Hohlräume. Zudem wiegt das Backwerk für 1,99 Euro nur 200 Gramm. Das ist den Testern für einen guten Stollen zu klein. Zudem habe er gärig-sauer gerochen und leer sowie säuerlich geschmeckt.

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