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Kunststoff: Diese Frau lebt ohne Plastik


Verzicht aus Prinzip
Diese Frau lebt ohne Plastik

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 23.01.2015Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Nadine Schubert lebt seit einem Jahr ohne Plastik.Vergrößern des Bildes
Nadine Schubert lebt seit einem Jahr ohne Plastik. (Quelle: Privat)

Nadine Schubert ist eine ganz normale Frau – fast. Denn sie verzichtet seit einem Jahr auf Kunststoffe. "Beim Plastik fängt´s erst an", ist sie überzeugt. Ihr Ziel: Raus aus einem vom Konsum bestimmten Leben. Gefährliche Inhaltsstoffe in Verbrauchsartikeln, Massenware aus dem Discounter, Geflügel aus Massentierhaltung und Plastik in jeder Form sind ihr ein Graus. Wir haben die zweifache Mutter gefragt, wie sie es schafft, in einer Welt voller Kunststoffe ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Führt man den Gedanken "Ich verzichte auf Plastik" weiter, gerät man schnell ins Stocken: Egal ob Verpackungen für Käse, Wurst, Obst, Gemüse, Müsli oder Brot, Körperpflegeprodukte und Küchenutensilien – Kunststoffe wohin man schaut. Doch der Verzicht kann funktionieren. Wie, das verrät Schubert unterhaltsam auf ihrer Webseite "frauschubertbloggt.wordpress.com".

Wer jetzt denkt, die Bloggerin lebe auf einem Aussiedlerhof, liegt falsch. "Wir sind eine ganz normale Familie, wir leben so, wie es viele tun", sagt Schubert. "In einem Einfamilienhaus mit allen Annehmlichkeiten, mit zwei Katzen und zwei Autos, aber eben ohne Plastik im Haushalt."

"Ich will, dass meine Familie gesund bleibt“

Der Mutter von zwei Kindern ist es wichtig, ihren Beitrag für die Umwelt und die Gesundheit ihrer Familie zu leisten. Bekehren möchte sie niemanden, aber Interessierte daran teilhaben lassen, wie ihr Leben ohne Plastik aussieht. "Die Idee, auf Plastik zu verzichten, kam im Frühjahr 2013. Da war ich gerade zum zweiten Mal schwanger. Ich wollte meinen Kindern den ganzen Kunststoff nicht mehr zumuten", erklärt Schubert.

Abschied von Trink-Kakao fällt schwer

Auch der neunjährige Sohn der Familie ist gleich mit dabei. Doch ein Abschied wird etwas hinausgezögert: Auf den Trink-Kakao in der Plastikverpackung möchte er nicht gleich verzichten. "Das war für mich auch in Ordnung so. Der Umstieg auf ein plastikfreies Leben sollte ja auch Spaß machen." Mittlerweile sind die Schuberts auf Back-Kakao umgestiegen. "Ein Löffel Zucker dazu und es schmeckt wirklich lecker. Das findet auch mein Sohn."

Erster Schritt: Verzicht auf Plastiktüten

Wer auf Plastik verzichten möchte, startet am besten mit kleinen Schritten. "Die Umstellung auf ein plastikfreies Leben erfordert Mut, Geduld und Disziplin. Deshalb sollte man sich nicht zu viel auf einmal vornehmen", rät Schubert. Eines der wichtigsten Dinge, um als Konsument umweltfreundlicher zu handeln, sei der Verzicht auf Plastiktüten.

Feste Seife kommt ohne Plastik aus

Als die Bloggerin mit dem Verzicht beginnt, verkauft und verschenkt sie zuerst das gesamte Plastikgeschirr in ihrer Küche und ersetzt es durch Glas- und Keramikbehälter, Blechdosen sowie Kochlöffel aus Holz. Im nächsten Schritt kauft sie Getränke nur noch in Glasflaschen, entscheidet sich auch bei Milch und Joghurt für Glas und erklärt eine Jutetasche zum festen Einkaufsbestandteil. Stück für Stück wird auch das Bad leerer. Nachdem die Restbestände aufgebraucht sind, greift Schubert für die Körperpflege zu fester Seife, Milch und Olivenöl. Ihre Kleidung besteht aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Wolle oder Leinen.

"Ohne Verzicht geht es nicht"

Viele Produkte landen bei ihr nicht mehr im Einkaufskorb. Dazu zählen Chips, Gummibärchen, Margarine, Saure Sahne oder Quark. Zum Einkauf an der Käsetheke und zum Metzger nimmt sie ihre eigene Glasschale mit. "Am Anfang wurde ich komisch angeschaut, aber mittlerweile kennt man mich und es ist normal geworden", sagt Schubert. "Zwar vermisse ich manchmal noch Chips, aber dann greife ich zu Erdnüssen aus der Dose." Sie fühlt sich total gut, seit sie dem Plastik den Rücken gekehrt hat: "Ich habe das Gefühl, etwas Gutes für meine Familie, die Umwelt und mich zu tun."

Manchmal schleichen sich kleine Sünden ein

Doch manchmal schleicht sich doch etwas Plastik in ihre Mülltonne. Beispielsweise wenn Schokolade außen mit Papier umwickelt ist und sich beim Öffnen plötzlich eine Kunststoffverpackung zeigt. Oder wenn die Zuckerpackung innen mit Kunststoff ausgekleidet ist.

"Beim Shampoo muss ich gestehen, dass ich noch keine Alternative habe. Ich vertrage Haarseifen nicht so gut und Shampoo in Glasflaschen habe ich nicht gefunden“, gibt Schubert zu. Auch bei Bestellungen im Internet, lassen sich Plastiktüten oft nicht vermeiden. "Das frustriert dann schon." Aber sie hat auch spannende Alternativen wie Strohhalme aus echtem Stroh und kompostierbare Sandalen gefunden. "Da gibt es bestimmt noch eine Menge zu entdecken", ist die Plastikgegnerin sicher.

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