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Italien: Hat sich Matteo Salvini mit Russland abgesprochen?


Russischer Einfluss in Italien?
Ein verdächtiges Gespräch belastet den Putin-Bewunderer

Von dpa, afp, cck

29.07.2022Lesedauer: 2 Min.
277753666Vergrößern des BildesMatteo Salvini gilt als Fan des russischen Präsidenten: Bei einem Auftritt in Polen wurde er deshalb aus Protest mit einem Putin-T-Shirt begrüsst. (Quelle: Czarek Sokolowski/ap)
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Die italienische Regierung ist auch wegen der rechten Lega auseinandergebrochen. Nun sorgen Berichte über ein Gespräch mit russischen Vertretern für Kritik.

Es herrscht politisches Chaos in Italien. Erst in der vergangenen Woche zerbrach die breite Koalition unter der Führung von Ministerpräsident Mario Draghi. Drei Parteien hatten Draghi ihre Unterstützung entzogen. Nun weckt der Bericht einer italienischen Zeitung Spekulationen, dass dabei auch Russland mitgewirkt haben könnte.

Im Zentrum des Berichts von "La Stampa": der Rechtspopulist Matteo Salvini und seine Partei Lega. Ein Vertreter der russischen Botschaft soll sich demnach Ende Mai mit einem Berater von Salvini getroffen haben – und diesen geradeheraus gefragt haben, ob die Partei von Salvini beabsichtige, ihre Minister aus der Koalition von Draghi abzuziehen.

Salvini selbst bezeichnete den Bericht als "Fake News". Seine Partei stehe auf der "Seite des Westens", setze sich gegen den Krieg und für einen Dialog mit Russland ein.

Salvini gilt als langjähriger Bewunderer Putins

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Salvini und seine Partei, die Lega, mit zweifelhaften Verbindungen nach Russland in die Schlagzeilen geraten. Derzeit steht Salvini bereits wegen einer während des Ukraine-Kriegs geplanten Russlandreise in der Kritik. Organisiert und bezahlt wurde diese von der russischen Botschaft, Salvini trat sie jedoch schließlich nicht an.

Schon vor drei Jahren geriet das Online-Magazin "Buzzfeed" in den Besitz von Audioaufnahmen, die ein Treffen zwischen Salvinis Sprecher und kremlnahen Politikern dokumentieren sollen. Dabei soll erörtert worden sein, wie die Lega vor der Europawahl heimlich Geld aus Russland bekommen könnte. Das Treffen fand demnach während eines Besuchs Salvinis in Moskau statt, damals war er bereits Innenminister. Auch eine andere Zeitung, "L'Espresso", berichtete damals mit eigenen Informationen darüber, dass Salvinis Partei sich um illegale Spenden aus Russland bemüht habe.

Posieren im Putin-T-Shirt

Salvini gilt seit langer Zeit als ein Bewunderer von Wladimir Putin. Während eines Besuchs in Moskau ließ er sich lächelnd in einem T-Shirt mit dem Konterfei des russischen Präsidenten ablichten.

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Zudem schloss die Lega 2017 ein Assoziierungsabkommen mit der russischen Regierungspartei Einiges Russland. "Wenn wir Putin auch in Italien hätten, wären wir besser dran, und ich sage das, weil ich davon überzeugt bin", sagte Salvini damals.

In der italienischen Politik sorgt die jüngste Enthüllung nun für Wirbel. Außenminister Luigi di Maio forderte Salvini auf, seine Kontakte nach Russland zu erklären. Zudem warnte er vor russischer Einflussnahme auf die kommenden Neuwahlen.

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Salvinis Lega hatte sich vergangene Woche zusammen mit Silvio Berlusconis Partei Forza Italia und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung aus der Regierung zurückgezogen. Draghi trat daraufhin zurück, Neuwahlen wurden für den September angesetzt.

In den derzeitigen Umfragen liegt keine der bisherigen Regierungsparteien vorne, sondern die neofaschistische Fratelli d'Italia. Die Partei kämpft nun in einer Allianz mit Lega und Forza Italia um die Mehrheit im Abgeordnetenhaus und Senat.

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