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Angela Merkel in Großbritannien: Britische Presse über Auftritt enttäuscht


Britische Presse über Merkel
"Unbiegsam wie eine rissige Lederhose"

Von afp
Aktualisiert am 28.02.2014Lesedauer: 2 Min.
David Cameron und Angela MerkelVergrößern des BildesWar das Rückendeckung? David Cameron empfängt Angela Merkel in der Downing Street (Quelle: ap-bilder)
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Die britische Presse ist vom Auftritt der deutschen Kanzlerin in Großbritannien überwiegend enttäuscht. Tenor: Angela Merkel habe dem bedrängten britischen Premierminister David Cameron bei ihrem Besuch in London allenfalls halbherzige Rückendeckung gegeben.

Cameron werde "höchstens etwas Herumgeflicke an den laxen EU-Regeln zum Sozialtourismus" erhalten, resümierte die Boulevardzeitung "The Daily Mail". Merkel habe keinerlei Hinweise gegeben, dass sie über "bedeutende Änderungen" an der Personenfreizügigkeit in der Europäischen Union verhandeln wolle.

Die Einschränkung der Zuwanderung ist ein Kernanliegen Camerons, um seinen Landsleuten die weitverbreitete Skepsis gegenüber der EU zu nehmen. Der "Daily Telegraph" erkannte in den Worten der Kanzlerin immerhin, dass sie die britischen Sorgen hinsichtlich der Freizügigkeit teile.

"Entmutigend"

Merkel hatte gleich zu Beginn ihrer Rede vor beiden Kammern des britischen Parlaments klargestellt, dass sie womöglich jene enttäuschen werde, die darauf gehofft hätten, dass sie "den Weg für eine fundamentale Reform der europäischen Architektur ebnen" werde.

Die auflagenstärkste Zeitung "The Sun" machte aus ihrer Enttäuschung darüber keinen Hehl: Es sei "entmutigend", dass Cameron in dem Punkt nur wenig Unterstützung erhalte. Aus Sicht der Zeitung ist die Einwanderung "außer Kontrolle geraten". Die Zeitung hatte den Premierminister selbst gedrängt, Einschränkungen bei der Zuwanderung zur "roten Linie" für die Neuverhandlung der EU-Verträge zu erklären.

"Wie Durchsagen am Hauptbahnhof"

Genau die gegenteilige Position fand die Zeitung "The Times" in Merkels Worten: Sie habe "die Bewegungsfreiheit als eine entscheidende Errungenschaft der EU beschrieben". Tatsächlich wäre es aus Sicht der "Times" "ein Rückschritt und wirtschaftlich dumm", die freie Bewegung von Arbeitern wieder einzugrenzen. "Merkel hat Recht. Cameron muss die Freizügigkeit erhalten, und dabei die Kosten minimieren."

Ungeachtet des Inhalts ihrer Rede zeigte sich die "Daily Mail" enttäuscht, dass kein Funke übersprang. "Es war, als würde man Durchsagen am Potsdamer Hauptbahnhof zuhören", schrieb der Kommentator. "Und ihre Botschaft war so unbiegsam wie eine rissige Lederhose."

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