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Brexit-Kämpfer Boris Johnson geht auf Versöhnungskurs


Brexit-Kämpfer auf Versöhnungskurs
"Kein weiteres Referendum": Johnson appelliert an Schottland

Von t-online, reuters, dpa
Aktualisiert am 27.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson beim Verlassen seines Hauses in London.Vergrößern des BildesBoris Johnson beim Verlassen seines Hauses in London. (Quelle: Reuters-bilder)
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Brexit-Wortführer Boris Johnson hat sich nach dem britischen Referendum über den EU-Austritt erstmals ausführlich zu Wort gemeldet. In seiner Kolumne im "Daily Telegraph" verteidigte der Ex-Bürgermeister von London das Votum, begab sich aber zugleich auf Versöhnungskurs. Einen besonderen Appell richtete er an Schottland.

Johnson forderte die Befürworter des Brexits dazu auf, den Gegnern entgegenzukommen: "Wir müssen alles tun, um die Brexit-Gegner zu beruhigen. Wir müssen ihnen die Hand reichen, müssen sie trösten, müssen Brücken bauen."

Johnson will Schottland im Königreich halten

Nachdem sich Johnson vor der Volksabstimmung vehement für einen Austritt Großbritanniens aus der EU eingesetzt und dabei immer wieder polarisiert hatte, möchte er das Königreich nun offenbar wieder vereinen. Besonders Schottland hat Johnson, der als Nachfolger des scheidenden Premierministers David Cameron gehandelt wird, dabei im Blick.

"Wir hatten erst 2014 ein Referendum in Schottland, und ich entdecke überhaupt kein Verlangen nach einem weiteren", schrieb Johnson in seinem Zeitungsbeitrag. Er appellierte an die Schotten: "Es steht außer Frage, dass wir zusammen viel besser eine neue und stärkere Beziehung zur EU aufbauen können - auf Grundlage von freiem Handel und Zusammenarbeit statt eines föderalen Systems."

Kurz nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses am Freitag waren Stimmen aufgekommen, die ein erneutes Referendum in Schottland über die Unabhängigkeit von Großbritannien gefordert hatten. Die schottischen Bürger hatten mit klarer Mehrheit (62 Prozent) für den Verbleib in der EU gestimmt.

Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon sagte, das Kabinett in Edinburgh habe zugestimmt, die notwendigen Schritte für ein Unabhängigkeitsreferendum einzuleiten. Jüngste Umfragen legen nahe, dass es in Schottland eine Mehrheit für ein solches Votum geben könnte.

Johnson verteidigt Brexit-Beschluss

Johnson geht davon aus, dass Großbritannien auch nach einem Brexit vom europäischen Binnenmarkt und der Arbeitnehmerfreizügigkeit profitieren wird. Die Briten würden weiterhin in der Lage sein, in der EU zu reisen, zu arbeiten, Häuser zu kaufen und sich niederzulassen, schrieb er im "Daily Telegraph". Auch der freie Zugang zum europäischen Binnenmarkt für Waren und Dienstleistungen werde nicht eingeschränkt, prophezeite Johnson.

Großbritannien werde aber zugleich wieder "demokratische Kontrolle über die Einwanderungspolitik übernehmen". Demnach soll ein "humanes Punktesystem, das an den Interessen von Handel und Industrie ausgerichtet ist", die Zuwanderung zum Vereinigten Königreich beschränken.

Zudem werde eine substanzielle Geldsumme nicht mehr an Brüssel überwiesen, sondern komme etwa dem britischen Gesundheitssystem zu Gute. Großbritannien werde sich, wenn auch nur langsam, von der "unmäßigen und undurchsichtigen" Gesetzgebung der EU befreien, schrieb Johnson.

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