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Jeroen Dijsselbloem: Herbe Kritik am Eurogruppen-Chef


"Schnaps und Frauen"
Eurogruppen-Chef Dijsselbloem in der Kritik

Von reuters, dpa, t-online
Aktualisiert am 23.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Der niederländische Finanzminister und Eurogruppen-Chef Jeroen DijsselbloemVergrößern des BildesDer niederländische Finanzminister und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem (Quelle: Reuters-bilder)
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Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem steht nach seinem am Montag veröffentlichen Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) in der Kritik.

Der portugiesische Ministerpräsident Antonio Costa forderte am Mittwoch Dijsselbloems Rücktritt vom Vorsitz der Eurogruppe und nannte die Äußerungen des niederländischen Finanzministers "rassistisch, fremdenfeindlich und sexistisch." Europa werde als gemeinsames Projekt erst wieder glaubwürdig sein, wenn Dijsselbloem zurücktrete, sagte Costa.

"Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben"

Dijsselbloem hatte der "FAZ" im Zusammenhang mit der Einhaltung des EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts gesagt: "In der Euro-Krise haben sich die nördlichen Euro-Staaten solidarisch mit den Krisenländern gezeigt." Als Sozialdemokrat sei ihm Solidarität äußerst wichtig.

Aber wer sie einfordere, habe auch Pflichten: "Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um ihre Unterstützung bitten." Dieses Prinzip gelte auf persönlicher, lokaler, nationaler und eben auch europäischer Ebene.

Dijsselbloems Sprecher verteidigte die Äußerungen. Dijsselbloem habe sich nicht auf ein einzelnes Land oder eine Gruppe von Ländern bezogen, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Die Botschaft sei für alle Staaten der Eurozone gewesen, dass Solidarität mit Verpflichtungen einhergehe. Die Euro-Staaten müssten sich an die vereinbarten Haushaltsregeln halten.

Kein Kommentar von der Bundesregierung

Die Bundesregierung hält sich mit einem Kommentar zu der vor allem in Südeuropa umstrittenen Äußerung Dijsselbloems zurück. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) schätze die Arbeit Dijsselbloems als Chef der Eurogruppe sehr, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Berlin. Es werde auch für die nächsten Treffen von einem "voll handlungsfähigen" Eurogruppenvorsitz ausgegangen.

Auch Regierungssprecher Steffen Seibert wollte sich dazu nicht konkret äußern. Er kenne das Interview nicht im Wortlaut und nicht in der vollen Fassung, sagte Seibert.

Dijsselbloems Tage nach Wahlniederlage gezählt

Dijsselbloems Sozialdemokraten haben bei der Parlamentswahl in den Niederlanden vorige Woche eine herbe Schlappe hinnehmen müssen. Der 50-Jährige hält es deshalb selbst für unwahrscheinlich, dass seine Partei einer neuen Koalitionsregierung angehört und er Finanzminister bleibt.

Seine Amtszeit als Eurogruppen-Chef läuft bis Januar 2018. Bisher war im Gespräch, dass er die Treffen der Euro-Finanzminister mindestens so lange führt, bis in einigen Monaten sein Nachfolger als niederländischer Finanzminister feststeht.

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