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Nordkorea: Kim Jong Un ordnet Kriegsvorbereitungen an


Bedrohung durch "feindselige Kräfte"
Kim Jong Un feuert obersten General und rüstet für einen Krieg

Von dpa, t-online
10.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Kim Jong Un: Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur besuchte er in der vergangenen Woche Munitionsfabriken.Vergrößern des BildesKim Jong Un: Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur besuchte er in der vergangenen Woche Munitionsfabriken. (Quelle: Uncredited/KCNA/KNS/dpa/dpa)
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Der nordkoreanische Machthaber baut seine Militärführung um. Seine Streitkräfte sollen sich für den Krieg rüsten – wohl auch in Reaktion auf die Zusammenarbeit Südkoreas mit den USA.

Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea will die Bereitschaft ihrer Streitkräfte für einen Krieg auf der koreanischen Halbinsel verstärken. Die zentrale Militärkommission der Arbeiterpartei habe bei einer erweiterten Sitzung in Pjöngjang wichtige militärische Leitlinien für den Einsatz der Einheiten an der Frontline und eine vorausschauende Planung für neue Kriegsübungen beschlossen, berichteten die staatlich kontrollierten Medien.

Machthaber Kim Jong Un habe eine entsprechende Anordnung unterschrieben, hieß es. Kim habe die Situation auf der Halbinsel und ihrem Umfeld analysiert und sei dabei zu dem Ergebnis gekommen, "die Kriegsvorbereitungen der Volksarmee in offensiver Weise zu erhöhen". Ziel sei es, alle Arten des Angriffs der Feinde zu neutralisieren, sollte ein Krieg ausbrechen.

Bei der Sitzung in Pjöngjang entließ Kim Jong Un den Berichten zufolge auch den bisherigen Chef des Generalstabs, Pak Su Il, und ersetzte ihn durch Vizemarschall Ri Yong Gil, einem früheren Verteidigungsminister des Landes, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Weitere "führende Führungsoffiziere" wurden entlassen, versetzt oder ernannt, hieß es weiter, ohne, dass Einzelheiten bekannt wurden.

Experte: Kim Jong Un will nordkoreanischen Prigoschin verhindern

Die Militärführung Nordkoreas wird regelmäßig umgebaut – manche Militärs tauchen später wieder auf, andere verschwinden von der Bildfläche. Ri Yong Gil war erst zum Jahreswechsel auf die Posotion Nummer zwei der Streitkräfte gerückt, berichtet CNN. Er sei ein langjähriges Mitglied der Militärelite, habe aber seine Höhen und Tiefen erlebt, sagte Leif-Eric Easley, Professor für internationale Studien an der Ewha Womans University in Seoul dem US-Sender. "Vor sieben Jahren wurde sogar gemunkelt, er sei nach einer Personalumbildung hingerichtet worden."

Kim Jong Un könnte mit dem Personalwechsel verhindern wollen, dass eine einzelne Person unter ihm zu mächtig wird, sagte Easley weiter. "Kim Jong Un wechselt häufig die Führungspositionen unter ihm, um zu verhindern, dass in Nordkorea jemand wie [Wagner-Chef] Jewgeni Prigoschin auftaucht, der die Autorität des russischen Präsidenten Wladimir Putin herausgefordert hat, nachdem er die persönliche Kontrolle über das Finanzvermögen und die Loyalität der Streitkräfte erlangt hatte."

USA und Südkorea wollen militärische Zusammenarbeit ausbauen

Die Beschlüsse sind nach Auffassung von Beobachtern auch eine weitere Reaktion Pjöngjangs auf die stärkere militärische Zusammenarbeit Südkoreas mit den USA. Ein Beamter des Vereinigungsministeriums in Seoul äußerte vor Journalisten, Nordkorea könne damit auch direkt eine "Drohbotschaft" an die Adresse Südkoreas richten wollen. Er warf Nordkorea vor, damit Frieden und Stabilität auf der Halbinsel zu gefährden.

In den nordkoreanischen Berichten wurde "feindseligen Kräften" vorgeworfen, auf eine militärische Konfrontation mit Nordkorea hinzuarbeiten. Unter seinen Feinden versteht Nordkorea, das wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterliegt, in erster Linie die USA und ihren Verbündeten Südkorea.

Die Spannungen haben zuletzt wieder deutlich zugenommen. Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea vereinbarten im April, ihre militärische Zusammenarbeit zu verstärken und unter anderem auch ihre gemeinsamen Militärübungen auszubauen. Beide Länder bereiten sich derzeit auf ein neues Manöver in Südkorea vor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • cnn.com: "Kim Jong Un fires top general, orders North Korean military to ‘gird for war’"
  • reuters.com: "North Korea's Kim dismisses top general, calls for war preparations"
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